Lohnt es sich Kunst zu kaufen, Frau Polleit Riechert?
Feb 15, 2022
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Die Kunsthistorikerin Ruth Polleit-Richert berät Privatpersonen und Unternehmen beim Kunstkauf und Aufbau von Sammlungen. Sie betont, dass der Wert von Kunst im Auge des Betrachters liegt und empfiehlt, ein Thema für die Sammlung zu wählen. Ruth erzählt von ihrer Jugendliebe zur Kunst, insbesondere zu Kandinsky, und beleuchtet die Dynamik des Kunstmarktes, der durch Digitalisierung und NFTs verändert wird. Außerdem erklärt sie, wie Kunst die Identität von Unternehmen prägen kann und welche Herausforderungen es in der Verknüpfung von Kunst und Arbeit gibt.
Kunst als Investition erfordert nicht nur Finanzwissen, sondern auch eine persönliche Verbindung und emotionale Wertschätzung für die Werke.
Die Digitalisierung des Kunstmarktes fördert Transparenz und Zugänglichkeit, was neuen Investoren und Künstlern zugutekommt.
Deep dives
Die Verbindung von Kunst und Investment
Das Interesse an Kunst als Investment hängt stark mit der familiären Prägung der Expertin zusammen, die frühzeitig mit Finanzthemen in Berührung kam. Trotz ihrer Entscheidung für Kunstgeschichte hat sie sich gefragt, wie man Kunst und Geld sinnvoll verbinden kann. Kunstwerke sind schwerer zu bewerten als andere Güter, da der Preis letztlich im Auge des Betrachters liegt. Dennoch wird die Kunstbewertung durch transparentere Daten und Informationsquellen zunehmend erleichtert.
Drei Regeln für den Kunstkauf
Beim Kauf von Kunst ist es entscheidend, dass das Kunstwerk dem Käufer gefällt, unabhängig von der potenziellen Verkaufsabsicht. Ein fundiertes Wissen über den Künstler und den Kunstmarkt ist ebenfalls wichtig, um informierte Entscheidungen zu treffen. Diese Empfehlungen orientieren sich teilweise an Investitionsstrategien aus der Finanzwelt, wie etwa den Prinzipien von Warren Buffett. Letztlich sollte ein gutes Kunstinvestment auch emotionalen Wert haben und nicht nur als finanzieller Gewinn betrachtet werden.
Die Veränderungen durch Digitalisierung
Die Digitalisierung revolutioniert den Kunstmarkt, indem sie diesen zugänglicher und transparenter macht, was potenziell mehr Käufer anzieht. Technologien wie Blockchain ermöglichen es Künstlern, ihre Werke direkt zu verkaufen und von Weiterverkäufen zu profitieren. Diese Veränderungen ziehen auch eine neue Generation von Investoren an, die sich für digitale Kunst interessiert. Die zunehmende Souveränität der Künstler im Vertrieb könnte die Art und Weise, wie Kunst erworben und bewertet wird, nachhaltig verändern.
Persönliche Leidenschaft für Kunst
Die Expertin verfolgt einen hybrid-kreativen Ansatz, bei dem sie ihre berufliche Kompetenz mit ihrer tiefen Leidenschaft für Kunst verbindet. Ihr persönlicher Werdegang ist geprägt von einer frühen Faszination für die Kunstwelt, die sie nicht nur als Job, sondern als Lebensaufgabe sieht. Die Ermutigung durch ihre Familie und ihre Studienerfahrungen haben sie dazu gebracht, Kunst nicht nur analytisch, sondern auch emotional zu erfassen. Ihr Ziel ist es, mehr Menschen für Kunst zu begeistern und ihnen zu helfen, qualitativ hochwertige Werke zu fairen Preisen zu erwerben.
"Kunst als Investment ist interessant – aber am Ende liegt der Wert immer im Auge des Betrachters" sagt die Kunsthistorikerin und Sachbuchautorin Ruth Polleit Riechert im Podcast "Frisch an die Arbeit". "Das beste Investment ist immer ein Werk, das man eigentlich nicht wieder verkaufen möchte."
Schon als Jugendliche habe sie sich für Kunst interessiert, erzählt Polleit Riechert im Arbeitspodcast von Zeit Online. "Kandinsky hat mich schon gefesselt, als ich mir seine Werke in Büchern aus der Stadtbibliothek angesehen habe". Der Farbrausch von Kandinsky, aber auch von Macke und anderen habe sie nie mehr losgelassen.
Mittlerweile berät Polleit Riechert Menschen und auch Unternehmen, die Kunst kaufen wollen, hilft ihnen, den richtigen Preis zu ermitteln und eine gut strukturierte Sammlung aufzubauen. "Wenn Sie das wirklich als Wertanlage verstehen wollen, dann rate ich immer der Sammlung ein Thema zu geben", sagt Polleit Riechert. "Sonst ist es nur ein Sammelsurium."
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