Michael Johann Kramer, ein gebürtiger Kirchberger aus Schwaben, durchlebte das Inferno der russischen Kriegsgefangenschaft und überstand, was nur wenigen vergönnt war. Als Stabsfunker der 6. Armee nahm er am Russlandfeldzug teil und geriet nach der verheerenden Niederlage von Stalingrad in sowjetische Gefangenschaft. Von den 91.000 deutschen Soldaten, die in die Lager deportiert wurden, kehrten am Ende nur 6.000 zurück – Kramer war einer von ihnen.
Sein 2003 veröffentlichtes Werk Der lange Weg von der Wolga bis zur Donau: Ein Überlebender der 6. Armee berichtet zählt zu den eindringlichsten Zeitzeugenberichten über die letzten Tage der Wehrmacht vor der Kapitulation am 2. Februar 1943. In schonungsloser Offenheit schildert Kramer die unvorstellbaren Entbehrungen und das allgegenwärtige Sterben in der Gefangenschaft, aber auch seinen waghalsigen Fluchtversuch – ein bewegendes Zeugnis menschlicher Leidensfähigkeit und Überlebenskraft.