Wie wird man Vorständin der Deutschen Bahn, Sigrid Nikutta?
Mar 2, 2021
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Sigrid Nikutta, Vorstandsmitglied der Deutschen Bahn und einstige BVG-Chefin, erzählt von ihrem ungewöhnlichen Karriereweg — von der Psychologie zur Logistik. Sie erklärt, wie der Güterverkehr CO2-Emissionen drastisch senkt und betont die Bedeutung eines flächendeckenden Schienennetzes für die Zukunft. Nikutta reflektiert über den Einfluss ihrer Kindheitsträume auf ihre heutige Führungsrolle und die Herausforderungen, die sie auf dem Weg dorthin bewältigen musste. Ein inspirierender Einblick in die Verkehrswende!
Sigrid Nikutta betont, dass der Schienengüterverkehr entscheidend zur CO2-Reduktion beiträgt und umweltbewusstes Handeln im Alltag erforderlich ist.
Die Transformation der Branche erfordert Digitalisierung, Infrastrukturverbesserungen und eine stärkere Zusammenarbeit, um Herausforderungen effizient zu begegnen.
Deep dives
Die Bedeutung des Schienengüterverkehrs
Der Schienengüterverkehr spielt eine entscheidende Rolle für die wirtschaftliche und ökologische Infrastruktur Deutschlands. Rund 60 Prozent der Transporte von DB Cargo überschreiten Grenzen, was den internationalen Charakter des Güterverkehrs unterstreicht. Trotz dieser Bedeutung wird der Schienengüterverkehr oftmals unterschätzt, insbesondere im Vergleich zum Straßenverkehr. Um die Klimaziele zu erreichen, ist eine signifikante Verlagerung der Transporte von der Straße auf die Schiene notwendig.
Wünsche für die Zukunft des Güterverkehrs
Eine Vision für die Zukunft des Schienengüterverkehrs umfasst drei zentrale Ansprüche. Erstens sollte festgelegt werden, dass Güter ab einer bestimmten Distanz auf der Schiene transportiert werden müssen. Zweitens ist der Ausbau der Infrastruktur, einschließlich Umladeterminals und Gleisanschlüssen, nötig, um die Digitalisierung des Schienennetzes voranzutreiben. Drittens wünscht sich die Sprecherin eine Verkehrsentlastung in Europa, welche zu freieren Autobahnen und sauberer Luft führt.
Herausforderungen bei der Digitalisierung
Die Transformation des Schienengüterverkehrs erfordert erhebliche Anstrengungen in der Digitalisierung der Infrastruktur. Deutschland verfügt über ein Netzwerk von 33.500 Kilometern aktiver Gleise und 140 Rangieranlagen, die für den Güterverkehr geeignet sind. Dennoch gibt es Hindernisse, wie lange Planungs- und Bauzeiten, die eine schnellere Umsetzung von innovationsfördernden Maßnahmen verhinderten. Es wird eine verstärkte Zusammenarbeit gefordert, um die Geschwindigkeit der notwendigen Veränderungen zu erhöhen.
Persönliche Motivation und Verantwortung
Die Motivation für die Arbeit im Schienengüterverkehr ist tief im Umweltbewusstsein verwurzelt. Angesichts des Klimawandels ist es der Antrieb, aktiv zur CO2-Reduktion beizutragen, indem mehr Güter auf die Schiene verlagert werden. Neben der individuellen Verantwortung wird auch ein stärkeren Fokus auf den menschlichen Aspekt in der Industrie gefordert, da er entscheidend für den Erfolg von Veränderungen ist. Die Herausforderungen der Branche werden als Ansporn gesehen, die notwendigen Schritte zur Verbesserung der Logistik und des Umweltschutzes voranzutreiben.
„Ich bin die Herrin der Güterzüge” sagt Sigrid Nikutta, Mitglied des Vorstands der Deutschen Bahn und Vorstandsvorsitzende von DB Cargo. „Jede Tonne, die ich auf der Schiene transportiere, spart sofort 80 Prozent an CO2. Ich muss also keinen Purpose-Workshop machen, um den Sinn meiner Arbeit zu erkennen. Ich sehe den Sinn jeden Tag!”
Im Zeit-Online-Podcast “Frisch an die Arbeit” erzählt Nikutta, die als Vorstandsvorsitzende der Berliner Verkehrsbetriebe (BVG) erstmals Schlagzeilen machte, dass ihr Berufswunsch früher nichts mit Verkehr und Schienen zu tun gehabt habe: „Mein Traum war es, Psychologin im Justizvollzug zu werden”, sagt Nikutta. Dieses Ziel habe sie schon zu Schulzeiten verfolgt. Allerdings musste sie während ihres ersten Praktikums im Gefängnis feststellen, wie eine einzelne Psychologin im Gefängnis an den gesellschaftlichen Missständen ändern kann. „Ich bin dann in die Wirtschaft gewechselt”, sagt Nikutta. Der Berufwunsch änderte sich, die Zielstrebigkeit blieb. „Mit Ende 20 wollte ich zu einem Großunternehmen”, erzählt Nikutta im Podcast. “Und zwar in den neuen Bundesländern, das war mein strategisches Ziel. So kam ich zur Bahn – und das hat extrem gut gepasst.” Im Rückblick hätte es sich ausgezahlt, rastlos zu bleiben, erzählt die Managerin. So sei sie nach der ersten Station bei der Bahn zur BVG und im Frühjahr des letzten Jahres auch wieder zurück zur Bahn gekommen. „Solche Entscheidungen zogen sich durch meinen Berufsweg. Nämlich nicht zu fragen: Was ist der leichteste nächste Schritt? Sondern: Was bringt mich wirklich weiter? Was ist die herausforderndste Tätigkeit?”
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