Unter Gusen: Ein unerwarteter Fund (Teil 2) – #526
May 9, 2021
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David Freudenthaler, ein engagierter Journalist, erforscht mit Michael Mayrhofer die Geheimnisse von Gusen. Gemeinsam sprechen sie über neue Bodenmessungen, die unerwartete Relikte aus der NS-Zeit aufdecken könnten. Untersucht werden rechtliche Herausforderungen und Sicherheitsrisiken durch Blindgänger aus dem Zweiten Weltkrieg. Die beiden diskutieren die Bedeutung unterirdischer Strukturen und die Neugier der Anwohner, während sie mit offiziellen Stellen konfrontiert sind. Ein spannender Einblick in die dunkle Vergangenheit, die noch immer Rätsel aufgibt.
Ein geplanter Ankauf zentraler Teile des ehemaligen KZ Gusen soll eine Gedenkstätte zur Erinnerung an die NS-Opfer schaffen.
Geophysikalische Messungen haben unerwartete Relikte aufgedeckt, die die Möglichkeit einer größeren unterirdischen Stollenanlage nahelegen.
Deep dives
Die Errichtung einer Gedenkstätte
Die österreichische Regierung plant den Ankauf zentraler Teile des ehemaligen Konzentrationslagers Gusen, um dort eine Gedenkstätte zu errichten. Gusen, ein bedeutendes Teillager des KZ Mauthausen, ist oft in Vergessenheit geraten und erhielt bisher wenig öffentliche Aufmerksamkeit. Diese Gedenkstätte soll als Erinnerungsort für die Opfer des Nationalsozialismus dienen und die Geschichte des Lagers aufarbeiten, die über Jahrzehnte vernachlässigt wurde. Der Kauf dieser Grundstücke stellt einen Schritt zur Anerkennung und Erinnerung an die Verbrechen dar, die dort geschehen sind.
Die Spurensuche und geophysikalische Untersuchungen
Zwei Journalisten haben umfassende Nachforschungen zum ehemaligen KZ Gusen durchgeführt, um zu klären, ob das Lager möglicherweise größer war als zuvor angenommen. Dabei stützten sie sich auf eine ZDF-Dokumentation, die auf das Vorhandensein eines unterirdischen Lagerteils hinwies. Geophysikalische Messungen wurden durchgeführt, und die Erhebung neuer Daten offenbarte unerwartete Relikte aus der NS-Zeit, was die Vereinigung von historischen Informationen mit wissenschaftlichen Methoden ermöglicht. Diese Kombination von Journalismus und geophysikalischer Forschung ist entscheidend, um die Geschichte des Lagers aufzuklären und weitere Unbekannte zu entdecken.
Kontroversen um die Entdeckung
Die Auswertung der Messdaten brachte sowohl klare Räume als auch Anomalien zutage, die möglicherweise auf eine unterirdische Struktur hinweisen könnten. Trotz der überwiegenden wissenschaftlichen Ergebnisse, die auf eine Schotterbank im Untergrund hindeuten, bleibt die Debatte über das Vorhandensein eines geheimen Lagers angespannt. Die Kontroversen wurden durch den Widerstand örtlicher Behörden und die Skepsis gegenüber dem ursprünglichen Dokumentarfilmteam verschärft, das als unseriös wahrgenommen wurde. Experten fordern weitere Forschungen, um die offenen Fragen über Gusen und die dort stattfindenden Gräueltaten umfassend zu beantworten.
Verbirgt sich unter den Feldern von Gusen tatsächlich eine bisher unbekannte Stollenanlage? Warum bleibt der ansässige Bauer beim Pflügen seiner Felder immer wieder an Betonplatten hängen? Neue Bodenmessungen der ZAMG überprüfen die spektakulären Thesen um das ehemalige KZ Gusen. Dabei tauchen neue, unerwartete Relikte aus der NS-Zeit auf, denen auf Anraten der Experten weiter nachgegangen werden sollte. Für den zweiten Teil des Podcast-Zweiteilers "Unter Gusen" haben David Freudenthaler und Michael Mayrhofer die spektakuläre These überprüft.
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