#119 Über die eingestellten Sobotka-Ermittlungen // Über den Medienkonsum junger Menschen
Nov 1, 2024
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Hermine Gstaltner und Selina Teichmann, beide Trainee-Journalistinnen der Wiener Zeitung, diskutieren im Podcast über die eingestellten Ermittlungen gegen Sobotka und Schmidt. Sie beleuchten die rechtlichen Aspekte und die Medienkompetenz junger Menschen. Außerdem wird der Rückgang von Print-Medien und der Einfluss von Social Media auf den Nachrichtenkonsum analysiert. Die Bedeutung von kritischem Denken und die Zahlungsbereitschaft für Journalismus im digitalen Zeitalter werden ebenfalls thematisiert.
Die Ermittlungen der WKStA gegen Wolfgang Sobotka und Thomas Schmid wurden eingestellt, da keine strafrechtlich relevanten Hinweise gefunden wurden.
Der Medienkonsum junger Menschen erfolgt zunehmend über soziale Medien, was eine Herausforderung für traditionelle Informationsquellen darstellt.
Die Zahlungsbereitschaft für journalistische Inhalte ist bei jüngeren Generationen gering, was die Notwendigkeit von exklusiven und wertvollen Inhalten unterstreicht.
Deep dives
Einstellung der Ermittlungen gegen Sobotka und Schmidt
Die Wirtschafts- und Korruptionsstaatsanwaltschaft hat die Ermittlungen wegen Amtsmissbrauchs gegen Wolfgang Sobotka und Thomas Schmidt im Zusammenhang mit der Dr. Erwin Pröll Privatstiftung eingestellt. Diese Entscheidung erfolgte, da kein strafrechtlich relevantes Verhalten nachgewiesen werden konnte, trotz belastender Aussagen von Schmidt während seiner Einvernahmen. Die Ermittlungen drehten sich um eine vermutete Einflussnahme Sobotkas auf eine Betriebsprüfung der Stiftung durch das Finanzamt, die zwischen 2017 und 2018 stattfand. Sobotka hatte die Vorwürfe von Beginn an vehement bestritten, und die Einstellung des Verfahrens bestätigt seine Unschuld in diesem Fall.
Integration neuer Kolleginnen im Journalistenausbildungsprogramm
Zwei neue Kolleginnen, Selina Teichmann und Hermine Gestaltner, beginnen ab sofort ihre Mitarbeit im Podcast und im Schwestern-Podcast, während sie ein staatliches Journalismus-Ausbildungsprogramm durchlaufen. Im Rahmen des Programms, das von der Wiener Zeitung organisiert wird, erhalten die Trainees sowohl praktische Erfahrung in der Dunkelkammer als auch Einblicke in andere Medienhäuser. Dies wird als Chance gesehen, zusätzliche Ressourcen zu gewinnen und den Nachwuchs in der journalistischen Praxis zu unterstützen. Die Trainees sollen dabei auch wertvolles Wissen für ihre zukünftigen Karrieren im Journalismus erwerben.
Medienkompetenz und Nachrichtenkonsum junger Menschen
Die Diskussion über Medienkompetenz beleuchtet, wie junge Menschen heute Nachrichten konsumieren und wie diese Informationen an sie gelangen. Es wird festgestellt, dass der Nachrichtenkonsum stark von sozialen Medien und sogenannten Kacheln geprägt ist, wobei direkte Webseiten von Zeitungen weniger besucht werden. Die Gesprächspartnerinnen betonen die Notwendigkeit, jungen Menschen den verantwortlichen Umgang mit Medien und Nachrichtenverbreitung beizubringen, um ihre kritische Reflexionsfähigkeit zu fördern. Lehrer, die besorgt über die Medienkompetenz ihrer Schüler sind, ermutigen zu solchem Feedback und Austausch über die Herausforderungen im Medienkonsum.
Generationenübergreifende Unterschiede im Mediennutzungsverhalten
Die Diskussion zeigt deutliche Unterschiede im Mediennutzungsverhalten zwischen Generationen. Während ältere Generationen traditionell Zeitungen und das Fernsehen als primäre Informationsquellen nutzen, erkennen die jüngeren Generationen soziale Medien als Hauptquelle für Nachrichten. Die Interviewpartnerinnen beschreiben, wie sich Kommunikationsformen und Medienkonsum durch die Digitalisierung verändert haben, wobei jüngere Menschen häufig Informationen in Form von Bildern und kurzen Texten bevorzugen. Dies führt zu der Frage, wie journalistische Inhalte auf diesen Plattformen präsentiert werden müssen, um effektiv jüngere Zielgruppen zu erreichen.
Herausforderungen der journalistischen Inhalte und Zahlungsbereitschaft
Die Bereitschaft junger Menschen, für journalistische Inhalte zu bezahlen, stellte sich als gering heraus, was eine Herausforderung für die Medienindustrie darstellt. Ein zentraler Punkt ist, dass jüngere Generationen sich oft lieber informell über soziale Medien informieren, statt für Qualitätsjournalismus zu zahlen. Um die Zahlungsbereitschaft zu erhöhen, wird die Notwendigkeit betont, exklusive und gut recherchierte Inhalte zu bieten, die einen echten Mehrwert darstellen. Der Dialog darüber, wie Vertrauen in journalistische Quellen hergestellt und wie der Inhalt transparent gestaltet werden kann, ist entscheidend, um jüngere Leser und Hörer langfristig zu gewinnen.
Von Michael Nikbakhsh. Folge #119 besteht aus zwei Teilen. Im ersten Teil geht es um das nunmehr eingestellte Ermittlungsverfahren gegen Wolfgang Sobotka und Thomas Schmid. Die WKStA hatte wegen des Verdachts des Amtsmissbrauchs ermittelt, nachdem Schmid Sobotka bei Einvernahmen 2022 belastet hatte. Laut Schmid hatte Sobotka 2017 wegen einer Betriebsprüfung der Dr. Erwin Pröll Privatstiftung durch die Finanz interveniert. Was Sobotka stets bestritten hat.
Laut WKStA gab es damals tatsächlich eine Kontaktaufnahme Sobotkas in dieser Angelegenheit - die Staatsanwaltschaft fand aber keine Hinweise für strafrechtlich relevantes Verhalten und stellte das Verfahren ein.
Im zweiten Teil geht es um den Medienkonsum junger Menschen und da insbesondere um die Frage, wie Nachrichten heute konsumiert werden – und welche. Im Studio begrüße ich dazu zwei Kolleginnen, die ab sofort bis Ende Jänner in der Dunkelkammer und dem Schwesternpodcast Ganz offen Gesagt mitarbeiten: Hermine Gstaltner und Selina Teichmann. Die Dunkelkammer ist ein Stück Pressefreiheit.
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