"Sex ist kein Kompromiss, denn beide müssen gewinnen"
Jun 5, 2023
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Tina Molin, Journalistin und Coachin, unterstützt Eltern und Paare in Langzeitbeziehungen, ihr Sexleben neu zu entdecken. Sie spricht über die Herausforderungen sexuelle Unlust nach der Geburt und wie diese viele Mütter betrifft. Tina teilt ihre Methode, Lust mit Tantra und Workshops zurückzugewinnen. Zudem beleuchtet sie die Bedeutung von Kommunikation und die Rolle von Sex als Kooperation in Beziehungen. Ihre inspirierenden Erfahrungen laden Zuhörer ein, ihre eigene Intimität zu erkunden und den Kampf gegen Lustlosigkeit anzutreten.
Die postnatale Lustlosigkeit betrifft nahezu die Hälfte der Mütter, was oft mit traumatischen Geburtserlebnissen und der neuen Rolle als Mutter zusammenhängt.
Eine offene Kommunikation über sexuelle Wünsche und Bedürfnisse ist entscheidend, um Intimität zu fördern und den Druck in der Partnerschaft zu verringern.
Coaching und Workshops ermöglichen Frauen, ihre Sexualität zu erforschen und die Kontrolle über ihre eigenen Wünsche zurückzugewinnen.
Deep dives
Der Verlust der Lust nach der Geburt
Die postnatale Lustlosigkeit ist bei vielen Frauen ein weit verbreitetes Problem, das oft tabuisiert wird. Studien zeigen, dass fast die Hälfte der Mütter, insbesondere Erstgebärende, auch Monate nach der Geburt mit Lustlosigkeit kämpfen. Dies wird häufig mit traumatischen Geburtserlebnissen oder der Überforderung durch die neue Rolle als Mutter in Verbindung gebracht. Die, die diese Erfahrungen machen, fühlen sich oft allein und verstehen nicht, dass sie Teil eines größeren Problems sind.
Die Auswirkungen traumatischer Geburten
Traumatische Geburtserlebnisse können tiefgreifende Auswirkungen auf das Lustempfinden von Frauen haben. Frauen berichten häufig, dass sie nach einer schwierigen Geburt, wie einem Kaiserschnitt, ein Gefühl des Abgeschnittenseins von ihrem Körper erleben. Diese Entfremdung kann dazu führen, dass das Bedürfnis nach Intimität und Sexualität abnimmt. Der Zusammenhang zwischen Geburtserfahrungen und postnataler Lustlosigkeit wird jedoch oft nicht ausreichend anerkannt.
Selbstfürsorge und die Rolle der Partnerschaft
Die Verantwortung für das Wohlergehen des eigenen Körpers und der eigenen Bedürfnisse wird oft von Müttern vernachlässigt. Eine readjustierte Sicht auf Partnerschaft und Kommunikation spielt dabei eine entscheidende Rolle. Es ist wichtig, dass Mütter dannein Gefühl für eine Balance zwischen ihren eigenen Bedürfnissen und den Anforderungen anderer entwickeln. Eine offene Kommunikation über sexuelle Wünsche und Bedürfnisse hilft dabei, den Druck in der Partnerschaft zu verringern und die Intimität zu fördern.
Sexualität neu definieren
Das Verständnis von Sexualität kann sich nach der Geburt stark verändern. Frauen erleben oft, dass Penetration nicht mehr im Vordergrund steht und andere Formen der Intimität und des Sich-Näherkommens wichtiger werden. Das Experimentieren mit verschiedenen Arten von Berührung und Intimität kann helfen, das Lustempfinden neu zu beleben. Es ist entscheidend, dass Paare lernen, über ihre Wünsche und Grenzen zu kommunizieren, um neue Wege der sexuellen Verbindung zu erkunden.
Die Selbstentdeckung der Lust
Die Rückkehr zur Lust erfordert oft einen individuellen Prozess der Selbstentdeckung und Selbstliebe. Frauen müssen lernen, was ihnen Freude und Lust bereitet und wie sie diese Bedürfnisse kommunizieren können. Coaching und Workshops bieten Frauen die Möglichkeit, sich mit ihrer Sexualität auseinanderzusetzen und eine unterstützende Gemeinschaft zu finden. Indem Frauen die Kontrolle über ihre eigenen Wünsche zurückgewinnen, können sie sowohl ihre Intimität als auch ihre Lebensfreude steigern.
Endlich Mutter, plötzlich lustlos: Wie vielen Eltern ging Tina Molin ihr Sex flöten. Bis die Coachin ihn neu erfand – mit Tantra, Geduld und viel Gnade. Wie gelingt das?
Sie sagt: "Ich war die desperate Housewife, heute bin ich Expertin der Lust" – die Autorin und Coachin Tina Molin hilft Eltern und Paaren in Langzeitbeziehungen wieder zurück in ein erfülltes Sexleben. Ihren eigenen Sex in ihren Dreißigern beschreibt sie als spitzenmäßig, dann wurde sie Mutter – ein Wunschkind – und kam als lustlose Frau aus dem Kreißsaal wieder.
Kein Sex war aber nur der Anfang. Um ihre Beziehung zu retten, probierte Tina Kuschelpartys, Selbstliebe-Workshops und schließlich Tantra aus, um ihre Lust zurückzuholen. Welches Wissen sie heute selbst weitergibt, erzählt sie den Podcasthosts Melanie Büttner und Sven Stockrahm. Eine Folge für alle Mütter, Eltern, langjährige Paare und Frauen ab 40, die der eigenen Lustlosigkeit den Kampf ansagen wollen.
Laut einer britischen Studie (BMC Pregnancy and Childbirth: Smith et al., 2018) betrifft Lustlosigkeit fast die Hälfte aller Mütter nach dem ersten Kind, und zwar nicht nur kurz nach der Geburt.
Jede vierte bis fünfte Mutter hat nach einer australischen Studie (Midwifery: McDonald et al., 2016) eineinhalb Jahre nach der Geburt noch Schmerzen beim Sex. Auch wenn sich dies mit der Zeit bessert, wirkt sich das ebenfalls auf die Lust aus.
Folgt den Sexpodcasthosts, der Ärztin und Sexualtherapeutin Melanie Büttner und dem ZEIT-ONLINE-Ressortleiter Wissen, Sven Stockrahm, auf Instagram unter @melaniebuettner1 und @svensonst sowie auf Twitter: @svensonst.