In dieser Folge sprechen Lisa, YouTuberin mit Fokus auf ADHS, und Charlotte, die ihre eigene Webseite und einen YouTube-Kanal betreibt, über ihre persönlichen Herausforderungen. Sie thematisieren Ängste, anderen zur Last zu fallen, und die Unsicherheiten in sozialen Interaktionen. Lokale Vergleichsdruck in sozialen Medien wird ebenso diskutiert wie der innere Kampf um soziale Akzeptanz. Beide teilen ihre Erfahrungen im Umgang mit Kritik und die emotionale Belastung im Dienstleistungssektor, um das Bewusstsein für neurologische Unterschiede zu fördern.
Das Gefühl, andere zu nerven, ist tief verwurzelt und beeinflusst sowohl soziale Interaktionen als auch die Nutzung sozialer Medien.
Negative Rückmeldungen in sozialen Netzwerken können Angst und Selbstzweifel verstärken, was die offene Kommunikation beeinträchtigt.
Mit der Zeit und positiven Erfahrungen wächst die Akzeptanz für sich selbst und die eigene Quirligkeit, was soziale Ängste verringert.
Deep dives
Das Gefühl, nervig zu sein
Das ständige Gefühl, andere zu nerven, wird als tief verwurzelt und vielschichtig beschrieben. Es wird erwähnt, dass die Wahrnehmung, zu viel zu sein, sowohl in sozialen Interaktionen als auch in der virtuellen Welt präsent ist. Eine Person erläutert, dass sie Schwierigkeiten hat, zu entscheiden, ob sie zu viel oder zu wenig kommuniziert, was zu einem inneren Konflikt führt. Diese Unsicherheit kann dazu führen, dass man in sozialen Situationen übermäßig vorsichtig wird, um nicht als unangenehm oder aufdringlich wahrgenommen zu werden.
Der Einfluss von sozialen Medien
Soziale Medien werden als doppelschneidiges Schwert betrachtet, das einerseits den Kontakt zu Freunden erleichtert, andererseits aber auch die Angst verstärkt, andere zu belästigen. Es wird betont, dass die Wahrnehmung der Resonanz, etwa durch Likes und Kommentare, das Empfinden beeinflusst, ob das Teilen bestimmter Inhalte als nervig empfunden wird. Negative Rückmeldungen in sozialen Medien können dazu führen, dass sich die Person zurückzieht und ihr Verhalten in Zukunft zögert. Das Bedürfnis, relevante, spannende Inhalte bereitzustellen, kann den Druck erhöhen, was gleichzeitige Ängste vor Ablehnung verstärkt.
Interne Dialoge und Selbstkritik
Die Protagonisten sprechen über die inneren Dialoge, die verstärkt werden, wenn sie mit ihren Ängsten und Unsicherheiten konfrontiert sind. Es wird betont, dass diese Selbstzweifel und die ständige Selbstkritik oft die Verbindung zu anderen Menschen belasten können. Das Gefühl, dass soziale Interaktionen peinlich oder unangenehm sein könnten, hindert sie daran, offen und authentisch zu kommunizieren. Zudem gibt es das Bewusstsein, dass diese inneren Konflikte auch andere betreffen, was das Scham- und Nervigkeitsgefühl weiter verstärkt.
Umgang mit sozialem Druck
Es wird thematisiert, wie sozialer Druck in verschiedenen Situationen empfunden wird, sei es im Umgang mit Fremden oder Freunden. Der Versuch, den Erwartungen anderer gerecht zu werden, verleitet dazu, sich zurückzuziehen oder zu maskieren, statt authentisch zu sein. Die Angst, als unangenehm oder emotional wahrgenommen zu werden, führt oft zu einer Vermeidung bestimmter sozialer Situationen. Diese Dynamik kann zu einer verminderten Lebensqualität und zu einem verminderten Selbstwertgefühl führen.
Der Weg zur Selbstakzeptanz
Abschließend wird diskutiert, dass mit der Zeit und durch positive Erfahrungen in Beziehungen die Akzeptanz für sich selbst gewachsen ist. Das Gefühl, weniger zu nerven, wird als Teil eines längeren Prozesses dargestellt, der geprägt ist durch persönliche Entwicklung und das Auseinandersetzen mit der eigenen Identität. Häufig wird festgestellt, dass soziale Ängste in der Jugend stärker ausgeprägt sind, während im Erwachsenenalter eine größere Toleranz gegenüber der eigenen Quirligkeit entsteht. Diese Reflektion bietet Hoffnung und die Möglichkeit, das soziale Bedürfnis nach Akzeptanz und Bindung zu reinigen.