Deutschland müsse "kriegstüchtig" werden, sagt der Verteidigungsminister. Kehrt gerade eine Rhetorik und ein Weltbild zurück, die wir längst hinter uns geglaubt hatten? Verlieren wir damit nicht die Perspektive auf eine friedliche Welt?
Militär und Gesellschaft:
Muss Deutschland wirklich kriegstüchtig werden?
Von Hardy Funk
Die deutsche Gesellschaft müsse "kriegstüchtig" werden, sagt der deutsche Verteidigungsminister, "nur" 17 Prozent der Deutschen würden ihr Land mit der Waffe verteidigen, titelt der Stern und ein CDU-Außenpolitiker fordert die Auslieferung ukrainischer Männer an die Ukraine. Andere fabulieren schon darüber, was denn wäre, wenn Deutschland angegriffen würde: Dann sollten ja wohl auch alle wehrfähigen Männer an die Front, ob sie wollen oder nicht.
Gerät hier etwas ins Rutschen? Muss Deutschland wirklich "kriegstüchtig" werden angesichts eines erneuten Krieges in Europa? Oder gibt es Alternativen zum Militärischen? Wie schätzt das die Friedensforscherin Ursula Schröder ein, Wissenschaftliche Direktorin des Hamburger Instituts für Friedensforschung und Sicherheitspolitik sowie Professorin für Politikwissenschaft an der Universität Hamburg, was sagt der Friedensaktivist Michael Schulze von Glaßer von der Deutschen Friedensgesellschaft – Vereinigte KriegsdienstgegnerInnen (DFG-VK) und was der Philosoph Thomas Kater, Professor an der Universität Leipzig?