Robert Recknagel, ein Logistik- und Supply-Chain-Experte bei Blue Yonder, diskutiert die Herausforderungen, die Unternehmen in der heutigen Zeit bewältigen müssen. Themen wie die Notwendigkeit von End-to-End-Transparenz, Folgen von Black-Swan-Schocks und die Komplexität von Zoll- und Handelsfragen stehen im Fokus. Recknagel betont die Wichtigkeit von KI in der Planung und den schrittweisen Automatisierungsansatz, wobei erfahrene Disponenten weiterhin essentielle Rollen spielen. Zudem wird der Nutzen digitaler Tools für die Effizienzsteigerung hervorgehoben.
45:07
forum Ask episode
web_stories AI Snips
view_agenda Chapters
auto_awesome Transcript
info_circle Episode notes
question_answer ANECDOTE
Roberts vielseitige Logistikerfahrung
Robert Recknagel teilt seine langjährige Erfahrung von IT-Strategieberatung bis hin zur operativen Logistikleitung.
Er hat sowohl technische als auch praktische Herausforderungen in der Logistik erlebt und verbindet beides in seinen Lösungen.
insights INSIGHT
Neue Realität nach Corona
Corona zeigte, dass End-to-End-Transparenz und durchgängige Planung für Lieferketten unverzichtbar sind.
Black-Swan-Events sind kein Einzelphänomen mehr, sondern Teil einer neuen Supply-Chain-Realität.
insights INSIGHT
Komplexität in globalen Lieferketten
Globale Lieferketten sind hochkomplex und nicht transparent, z.B. mehrfaches Überqueren von Grenzen in der Automobilindustrie.
Nearshoring allein reicht nicht; es braucht ein höheres Reifegrad im Risiko- und Netzwerkmanagement.
Get the Snipd Podcast app to discover more snips from this episode
In dieser Folge des BVL Podcasts spricht unser Host Boris Felgendreher mit Robert Recknagel von Blue Yonder über typische Herausforderungen in der Logistik und Supply Chain und diskutiert Lösungsansätze.
Unter anderem geht es dabei im folgende Themen:
Black-Swan“-Schocks & neue Supply-Chain-Realität:
Corona, blockierte Seewege, geopolitische Krisen: Unternehmen erkennen, dass End-to-End-Transparenz und durchgängige Planung (strategisch → taktisch → operativ) unverzichtbar werden.
Zölle, Handelskriege & Umgang mit Komplexität:
Beispiel Automobil: Teile, die mehrfach Grenzen überqueren; Near-/Reshoring allein reicht nicht – entscheidend ist ein höherer Reifegrad im Risiko- & Netzwerkmanagement.
Inbound-Lücke & Plattform-Ansatz:
Outbound-Prozesse sind meist digitalisiert, Inbound dagegen oft blind. Blue Yonder kaufte One Network, um Lieferanten, Spediteure und Produktionsabrufe in einem kollaborativen Control-Tower zu verknüpfen.
Vom „Ampel-Board“ zu echten Aktionen:
Reine Visibility verursacht Kosten ohne Nutzen; erst die Kopplung mit Planung, KI-Vorhersagen und automatisierten Workflows erzeugt „Actionable Insights“.
Mensch + KI statt Voll-Autopilot.
Schrittweiser Automationsgrad: Bots und Predictive Traffic unterstützen – aber erfahrene Disponenten bleiben unverzichtbar, besonders in Ausnahmesituationen.
Business-Value eines Planungstools:
Beispiel Nahverkehrs-Spedition: nicht nur 10–15 % Kosteneinsparung, sondern attraktivere Arbeitszeiten und mehr Fokus auf Ausnahme-Management.
Effizienz ↔ Sustainability:
Taktische Transportoptimierung (9–10 % weniger Kilometer), multimodale Küchen-Distribution (-26 % CO₂) und gemischte E-/Diesel-Flotten zeigen, dass Prozess- und Klimaziele sich ergänzen.
Zukunft des Flottenmanagements:
Strategisches → operatives Flotten-Sizing, Lade-Constraints für E-LKW.
Customer-Centric Supply Chains:
Trend zu individualisierten Premium-Produkten (z. B. gravierte Haushaltsgeräte) verlangt dynamische Planung, geringere Bestände und verlässliche Liefertermine in Tagen statt Wochen.
On-Demand-Modelle à la Temu:
Kleinlos-Tests, Produktion erst bei echter Nachfrage → weniger Überproduktion, aber neue Regeln und Wettbewerbsdruck für etablierte Marken.