Warum Selbstfindung nicht reicht, um einer Sucht zu entkommen – mit Alea Horst
Sep 30, 2022
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Alea Horst, Fotografin und Helferin in Krisengebieten, spricht offen über ihre Sucht und den Weg zur Abstinenz. Sie beleuchtet, warum Selbstfindung allein oft nicht reicht, um mit Sucht umzugehen. Alea schildert die emotionalen Prägungen ihrer Kindheit und die schleichende Entwicklung ihrer Alkoholabhängigkeit in stressigen Lebensphasen. Durch ihre Erfahrungen im Flüchtlingslager und die Herausforderungen im Alltag findet sie neue Perspektiven, die sie auf ihrem Weg zur Nüchternheit unterstützen.
Die Annahme, dass Selbstkenntnis allein ausreicht, um Sucht zu überwinden, kann dazu führen, das zugrunde liegende Problem zu ignorieren.
Frühe Kindheitserinnerungen und die Normalisierung von Alkohol in sozialen Kontexten prägen die Wahrnehmung des Konsums und dessen Auswirkungen auf das eigene Leben.
Die berufliche Stressbewältigung durch Alkohol am Ende des Arbeitstags kann zu einer missbräuchlichen Nutzung führen, was die Abhängigkeit verstärkt.
Deep dives
Die Illusion der Selbstfindung
Es wird erörtert, dass der Glaube, Alkoholprobleme würden sich von selbst lösen, wenn man sich selbst besser versteht, ein gefährlicher Trugschluss ist. Viele Menschen versuchen, ihre Sucht mit persönlicher Weiterentwicklung zu bekämpfen, glauben, dass eine tiefere Selbstkenntnis sie dazu bringen wird, weniger zu trinken. Diese Sichtweise kann jedoch dazu führen, dass man die drogenabhängige Handlung selbst ignoriert und den Fokus lediglich auf zugrundeliegende emotionale Probleme legt. Es wird betont, dass der Alkohol als eigenständiges Problem betrachtet werden muss, unabhängig von anderen Lebensumständen.
Kindheitseinflüsse und frühe Alkoholerfahrungen
Die Kindheitserinnerungen der Gesprächspartnerin reflektieren die Normalisierung von Alkohol in sozialen Kontexten, was zu einer verzerrten Sichtweise auf den Konsum führt. Sie beschreibt, wie Familienfeiern und Kindheitserlebnisse oft von Alkohol dominiert wurden, was bei ihr frühzeitig den Einfluss dieser Droge prägte. Trotz der positiven Erinnerungen an eine behütete Kindheit erlebte sie auch die schleichende Alkoholproblematik in ihrer Familie. Diese frühen Erfahrungen beeinflussen die Wahrnehmung und Nutzung von Alkohol als Teil ihres sozialen Lebens, was schließlich zu ihrem eigenen Konsum führt.
Beruflicher Druck und Alkoholmissbrauch
Der berufliche Werdegang der Gesprächspartnerin zeigt, wie Erfolg und Leistungsdruck zur Entwicklung von Alkoholabhängigkeit führen können. Während ihrer Zeit als Fotografin, die sie leidenschaftlich liebt, konsumiert sie alkoholische Getränke als eine Art Belohnung nach einem langen Arbeitstag, um ihren Stress zu reduzieren. Doch der Genuss wird schnell zu einem parteiischen Ritual, das zur Flucht vor den stressigen Anforderungen ihres Berufs dient. Diese missbräuchliche Nutzung des Alkohols wird von ihrem empfundene Leistungsdruck verstärkt, was zu einem zunehmenden Konsum führt.
Einsatz für Flüchtlinge: Ein Wendepunkt
Die Entscheidung, in einem Nothilfeeinsatz für Flüchtlinge zu helfen, bringt eine fundamentale Veränderung im Leben der Erzählenden. Der Einsatz konfrontiert sie mit leidvollen realen Problemen und bringt sie dazu, ihr Leben und ihre Prioritäten zu überdenken. Die Arbeit mit Menschen in Not gibt ihr ein Gefühl von Sinn und erfüllt sie emotional, doch gleichzeitig offenbaren sich die psychischen Belastungen durch den Kontrast zu ihrem vorherigen Leben. Diese Erfahrungen führen dazu, dass sie realisiert, wie wichtig es ist, sowohl sich selbst als auch anderen zu helfen, was letztendlich auch ihre Beziehung zu Alkohol beeinflusst.
Der Weg zur Abstinenz und Selbstakzeptanz
Die persönliche Entwicklung der Gesprächspartnerin nimmt eine Wende, als sie erkennt, dass ihre Alkoholsucht tiefer verwurzelt ist als sie dachte. Nach einem tiefen emotionalen Schock entscheidet sie sich, Hilfe zu suchen und überwindet die Zweifel über ihre Abhängigkeit. Durch den Austausch mit Gleichgesinnten und das Hören von Podcasts findet sie den Mut und die Motivation, nüchtern zu leben. Ihre Reise zur Selbstakzeptanz und der Entschluss, ein alkoholfreies Leben zu führen, zeigt, dass Veränderung auch im Angesicht von Herausforderungen möglich ist.
In dieser Folge spreche ich mit Alea Horst darüber, warum Deine Sucht Dir nicht immer etwas sagen möchte und warum Persönlichkeitsentwicklung allein nicht automatisch dazu führt, dass Du weniger trinkst.
Alea bei der Arbeit siehst Du zum Beispiel auf meinem Instagram-Account (https://www.instagram.com/nathalie.stueben/) oder hier: (https://alea.pixieset.com/portraitsalea/
Hier kannst Du Dir eine Reportage über Alea anschauen: (https://www.youtube.com/watch?v=iygkYRDZzxo&ab_channel=SWRDoku)
Wenn Du Aleas Projekte unterstützen möchtest, dann kannst Du das hier: https://alea-ev.org/
Die Podcastfolge mit Patrick kannst Du Dir hier ganz anhören:
https://oamn.jetzt/2020/06/wie-du-zum-abstinenzprofi-wirst-mit-patrick-schonemann/
Und das Workbook für selbstständige Frauen findest Du hier:
https://www.meinbestesjahr.de/
Meine Onlinekurse "Die ersten 30 Tage ohne Alkohol mit Nathalie" und “Abstinenz stabilisieren” findest Du unter https://oamn.jetzt.
Danke an meinen Vater für die Musik, an Katja Reister für den konzeptionellen Input, an Viktoriya Zayika fürs Foto und an Sebastian Sonnewend fürs Cover-Design.
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