

Missstände in Pflegeheimen
10 snips Apr 12, 2024
Julia Herrnböck, eine engagierte Redakteurin von DOSSIER, hat monatelang Missstände in österreichischen Pflegeheimen untersucht. Im Gespräch beleuchtet sie den enormen Spardruck bei Senecura, dem größten profitorientierten Anbieter, und erklärt, wie Mitarbeitende und Angehörige unter Druck gesetzt werden. Besorgniserregende Schilderungen von Covid-Cluster-Ansteckungen und die Überlastung der Pflegekräfte verdeutlichen die prekäre Situation. Julia spricht auch über die notwendige Verbesserung der Bedingungen und die Rolle der Politik in der Altenpflege.
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Episode notes
Schockbefund bei unangemeldetem Besuch
- Julia Herrnböck berichtet von einer Bewohnerin mit einer bis auf den Knochen offenen Rückenwunde, die erst bei einem unangemeldeten Volksanwaltschaftsbesuch entdeckt wurde.
- Der Fall führte zum Rücktritt eines Soziallandesrats und löste intensive öffentliche Debatten über Heimaufsicht und Konsequenzen aus.
Senecura: Marktführer mit Konzernhintergrund
- Senecura ist Österreichs größter profitorientierter Pflegeheimbetreiber mit rund 90 Einrichtungen und etwa 7.500 Betten.
- Der Konzern gehört seit 2015 zum französischen Orpea-Konzern und betreut etwa zehn Prozent der Heim-Bewohner in Österreich.
Finanzierung und Profitdruck
- Ein durchschnittlicher Pflegeplatz kostet rund 4.300 Euro monatlich und wird größtenteils öffentlich mitfinanziert.
- Profitorientierte Träger versuchen über Einsparungen bei Einkauf, Personal und Dienstleistungen Gewinne zu erzielen, was Qualitätsrisiken birgt.