Vorbereitung als Schlüssel für Erfolg im Dirigieren durch umfassendes Wissen und Respekt vor Musikern.
Dirigenten müssen eine zusammenhängende musikalische Geschichte schaffen und andere Künstler koordinieren.
Wichtigkeit der Kommunikation ohne Worte durch Körpersprache und Ausstrahlung für erfolgreiche Zusammenarbeit im Orchesterumfeld.
Deep dives
Vertrauen durch Körpersprache aufbauen
Eines der wichtigsten Aspekte im Umgang mit einem Orchester ist es, zunächst durch Gesten und Körpersprache eine Idee zu vermitteln, ohne Worte zu verwenden. Der Dirigent betont die Bedeutung, in den ersten zehn Minuten einer Begegnung mit einem neuen Orchester bewusst zu schweigen, um seine Ideen und Charisma durch Körpersprache klar zu kommunizieren. Dies hilft, Vertrauen aufzubauen und ist entscheidend für die weitere Zusammenarbeit und den ersten Eindruck, den er vermittelt.
Die Rolle eines Dirigenten verstehen
Die Aufgabe des Dirigenten reicht weit über das bloße Geben von Einsatzsignalen hinaus. Es geht darum, aus verschiedenen musikalischen Stimmen eine zusammenhängende Geschichte zu formen und dem Publikum fesselnde Erzählungen zu präsentieren. Neben technischen Aspekten wie Koordination, Dynamik und Klangfarben geht es auch um die Koordination und Begleitung anderer Musiker und Sänger auf der Bühne, was eine komplexe und wichtige Aufgabe darstellt.
Führung durch Vorbereitung und Respekt
Die Führung eines Orchesters erfordert eine gründliche Vorbereitung und das Streben danach, stets der bestinformierte Experte im Raum zu sein. Der Dirigent muss in der Lage sein, auf Fragen der Orchestermitglieder zu antworten und Vertrauen durch Respekt vor deren Fähigkeiten und künstlerischer Persönlichkeit aufzubauen. Die Kommunikation und Vermittlung von Ideen erfolgt nicht nur verbal, sondern auch durch Körpersprache und Ausstrahlung, was wesentlich für die erfolgreiche Zusammenarbeit ist.
Die Rolle der Musikkomposition, historisch betrachtet
Die Podcast-Episode diskutiert die historische Entwicklung der Musikkomposition und den Übergang von klassischen zu modernen Kompositionsstilen. Es wird erläutert, dass zwischen 1910 und 1920 ein Bruch in der Musikgeschichte auftrat, als Komponisten in atonale und zwölftönige Musik übergingen, sich von physikalischen Gesetzen entfernten und neue harmonische Strukturen entdeckten. Die Evolution der Musik von einfachen einstimmigen Melodien zu komplexen harmonischen Entwicklungen wird beleuchtet, wobei der Fokus auf den Spannungen und Entspannungen in der Musik liegt.
Musikalische Karriere und Zukunftsaussichten eines jungen Dirigenten
Der Podcast thematisiert die berufliche Entwicklung eines jungen Dirigenten und seine Strategien für die Zukunft. Es wird erwähnt, dass der junge Dirigent bereits viele bedeutende Orchester dirigiert hat und vor der Herausforderung steht, kontinuierlich an seiner künstlerischen Entwicklung zu arbeiten. Trotz seines Erfolges plant er langfristig und betont die Verantwortung, die mit solchen Möglichkeiten einhergeht. Die Diskussion beinhaltet auch Ausführungen zu Lampenfieber und Strategien zur Bewältigung von Stresssituationen.
Persönliche Entspannung und musikalische Vorlieben eines Dirigenten
Der Podcast gibt Einblicke in die Freizeitgestaltung und Musikvorlieben des Dirigenten. Es wird erwähnt, dass der Dirigent gerne joggt und sich in den Alpen sportlich betätigt, um sich zu entspannen. Ansonsten wird aufgeführt, dass er selten Musik zu Hause hört und dabei analytisch bleibt. Er erwähnt jedoch eine Vorliebe für Jazz und Pop-Musik, insbesondere die Musik des Künstlers Jamie Cullum.
In der neuen Folge von Handelsblatt Disrupt spricht Chefredakteur Sebastian Matthes mit Thomas Guggeis über seinen Aufstieg zu einem der jüngsten europäischen Star-Dirigenten. Guggeis ist Generalmusikdirektor an der Oper Frankfurt. Im Podcast erzählt er, wie er es geschafft hat, mit 23 Jahren vor weltbekannten Orchestern zu stehen – und was es braucht, um in diesem anspruchsvollen Beruf erfolgreich zu sein.
Die Vorbereitung sieht Guggeis als wesentliche Komponente. „Ich sollte zu jedem Zeitpunkt der am besten Informierte in einem Raum von 120 Spezialisten sein“, betont Guggeis. Zudem sei der Respekt vor den Fähigkeiten und der künstlerischen Persönlichkeit der Musiker eine wichtige Grundlage.
Guggeis spricht über die prägende Rolle seiner Mentoren wie des weltbekannten Dirigenten und Pianisten Daniel Barenboim. Von ihm habe er die Bedeutung von sozialer Empathie gelernt und Musik als zutiefst menschliches Phänomen verstanden. Dies sei angesichts der aktuellen technologischen Disruptionen durch Künstliche Intelligenz (KI) besonders relevant. Guggeis argumentiert, dass KI zwar komponieren könne, aber das wahre Schaffen von etwas Neuem als soziales Kollektiv sei das, was uns Menschen wirklich auszeichne.
Was Führungskräfte in der Wirtschaft von Dirigenten lernen können, welche Rolle Lampenfieber bei Guggeis spielt und warum er nicht nur Musik, sondern auch Physik studiert hat, darüber sprechen Matthes und Guggeis im Podcast.
Anlässlich des Internationalen Tags der Pressefreiheit möchten wir es Ihnen leichter machen, Handelsblatt-Abonnent oder Handelsblatt-Abonnentin zu werden und so die Pressefreiheit zu unterstützen: Sichern Sie sich 50 % Rabatt auf die gedruckte Zeitung/das digitale Handelsblatt und lesen 12 Monate zum halben Preis. Unter handelsblatt.com/pressefreiheit