Fake Busters

I. Weltkrieg: Fiel die Politik der Armee in den Rücken?

Feb 2, 2021
Boris Barth, Historiker und Professor an der Karls-Universität in Prag, taucht tief in die Dolchstoßlegende des Ersten Weltkriegs ein. Er erläutert, wie diese Verschwörungstheorie nach der Niederlage der Mittelmächte entstand und instrumentalisiert wurde, um soziale und politische Gegner zu diskreditieren. Barth zieht Parallelen zu modernen Verschwörungsmythen und beleuchtet, welche Rolle Antisemitismus spielte. Zudem diskutiert er den Einfluss solcher Mythen auf die deutsche Politik und vergleicht die Schuldzuweisungen historischer Generäle mit heutigen Tendenzen.
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INSIGHT

Kein Wahrer Kern der Dolchstoßlegende

  • Die Dolchstoßlegende behauptet, die deutsche Armee sei im Felde unbesiegt gewesen und von der Heimat hinterrücks erdolcht worden.
  • Historiker Boris Barth stellt klar, dass es dafür keinen wahren Kern und keinen tatsächlichen "Dolchstoß" gab.
INSIGHT

Politische Instrumentalisierung nach 1918

  • Die Legende wurde vor allem von rechten Eliten und Militärführung verbreitet, weil sie das Bild eines im Feld unbesiegten Heeres propagierten.
  • Die propagandistische Konstruktion diente als willkommene Ausrede für die politische und militärische Niederlage.
INSIGHT

Irrationale Wahrnehmung Durch Geordneten Rückzug

  • Der geordnete Rückzug deutscher Truppen erweckte in der Heimat den Eindruck, das Heer sei nicht militärisch besiegt worden.
  • Diese Wahrnehmung ignorierte die strategisch ausweglose Lage und das Ziel, eine chaotische Besetzung Deutschlands zu verhindern.
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