Stephan Malinowski, Historiker, diskutiert Holocaustvergleiche und betont, dass sie keine Relativierung bedeuten. Debatte über die Legitimität von Vergleichen mit anderen Gräueltaten, historische Einordnung des Holocausts im Kontext des kolonialen Denkens, Kritik an postkolonialer Theorie und Debatte über Vergleiche mit dem NS-Regime und politische Kontroversen in Israel.
Die Diskussion um Holocaustvergleiche ist komplex und wirft Fragen zur Einordnung historischer Verbrechen auf.
Vergleiche des Holocausts mit anderen Ereignissen dienen der Analyse von Gemeinsamkeiten und Unterschieden in der Geschichte.
Deep dives
Der Gebrauch von Holocaust-Vergleichen in der politischen Debatte
In einigen Ländern ist die Zurückhaltung, den politischen Gegner als Nazi zu bezeichnen, geringer als in Deutschland. Holocaust-Vergleiche tauchen insbesondere im Zusammenhang mit Israels Vorgehen in den palästinensischen Gebieten auf. Die Legitimität solcher Vergleiche wird in Frage gestellt, sowohl als wissenschaftliche Methode als auch als Mittel zur Diffamierung.
Debatten über Vergleiche des Holocausts mit anderen Ereignissen
Historiker haben verschiedene Vergleiche des Holocausts mit anderen Ereignissen angestellt, darunter die Diskussionen über sowjetische Verbrechen, die Sklaverei und Genozidforschung. Diese Vergleiche dienen dazu, Unterschiede und Gemeinsamkeiten herauszuarbeiten und historische Motive zu untersuchen.
Die Rolle von Kolonialismus und Genozid
Die Diskussion um den Holocaust in Verbindung mit Völkermordvorwürfen gegen Israel führt zu Debatten über die Einordnung von Verbrechen. Die Verwendung des Begriffs Genozid wird kritisch hinterfragt, da seine Auslegung und Anwendung umstritten sind. Die Komplexität historischer Verbrechen erfordert eine differenzierte Analyse.
Die Bedeutung von Vergleichen und Singularität des Holocausts
Es wird diskutiert, ob der Holocaust als singuläres Ereignis betrachtet werden sollte oder ob Vergleiche mit anderen Verbrechen eine Bereicherung darstellen. Die Herausforderung liegt darin, die Einzigartigkeit des Holocausts anzuerkennen, gleichzeitig aber Verbindungen zu anderen Gewaltakten herzustellen und differenziert zu betrachten.
Der Holocaust gilt als beispiellos. Doch darf man ihn deshalb nicht mit anderen Völkermorden oder den kolonialen Verbrechen vergleichen? In den Geschichtswissenschaften sind Holocaustvergleiche gang und gäbe. Und ein Vergleich noch keine Relativierung. Gábor Paál im Gespräch mit dem Historiker Stephan Malinowski (SWR 2024) || Hörtipps: Vorwurf Völkermord – Genozide vor Gericht | https://www.ardaudiothek.de/episode/das-wissen/vorwurf-voelkermord-genozide-vor-gericht/swr-kultur/13215745/ || Wie Israel zum Staat wurde – Die Vorgeschichte des Nahostkonflikts | https://www.ardaudiothek.de/episode/das-wissen/wie-israel-zum-staat-wurde-die-vorgeschichte-des-nahostkonflikts/swr-kultur/13397337/ || Bei Fragen und Anregungen schreibt uns: daswissen@swr.de | Folgt uns auf Mastodon: https://ard.social/@DasWissen
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