
Stalingrad Podcast Folge 295: Weihnachten in Stalingrad
Die Weihnacht kommt im klaren Winterwind ins Tal.
Die Mutter beugt sich über ihr Kind,
der Vater steht weit entfernt im Feld auf Wache,
und viele Sterne leuchten durch die graue Nacht.
Zwei Sterne spiegeln sich in den Augen unseres Kindes
und zeigen: Wir gehören zusammen.
Der Liedtext aus der Sammlung Deutsche Kriegsweihnacht (München 1942) fasst typische Elemente der nationalsozialistischen Weihnachtskultur zusammen. Zum einen wird das Fest mit einer eher vagen Naturmystik verbunden – Winter, Nacht, Sterne. Zum anderen spielt der stark idealisierte Mutterkult eine wichtige Rolle. In dem Lied von Hans Baumann (1914–1988) kommt außerdem die Figur des Vaters hinzu, der als Soldat im Feld steht und Wache hält.
Wie Weihnachten in Stalingrad gefeiert wurde – sowohl von den eingeschlossenen deutschen Soldaten als auch von den sowjetischen Truppen –, wollen wir in dieser Folge genauer untersuchen. Dafür müssen wir zunächst etwas ausholen und klären: Welche Bedeutung hatte Weihnachten im Nationalsozialismus?
