

Quo Vadis Außenhandel? Klarkommen mit Zöllen und Lieferkettengesetz
Die wirtschaftliche Lage in Deutschland bleibt angespannt. Während andere Volkswirtschaften wachsen, steckt Deutschland im dritten Rezessionsjahr. Was bedeutet das für Familienunternehmen, die das Rückgrat der deutschen Wirtschaft bilden? Darüber spricht David Deißner, Geschäftsführer der Stiftung Familienunternehmen und der Stiftung Familienunternehmen und Politik, im Podcast „Markt und Mittelstand – Deutschlands Stimme für Familienunternehmen“.
Die Stiftung versteht sich als wissenschaftliche und politische Stimme für das Unternehmertum. Sie veröffentlicht Studien, kooperiert mit führenden Instituten wie dem ifo und formuliert konkrete politische Forderungen. Deißner erläutert, warum die Stimmung nach dem Regierungswechsel zwar besser geworden ist, dies aber bislang nicht zu mehr Investitionen führt. Hauptursache bleibt aus Sicht vieler Firmen die hohe Bürokratielast.
Ein Schwerpunkt des Gesprächs ist das Lieferkettengesetz. Deißner beschreibt, wie gut gemeinte Regelungen in der Praxis zu unlösbaren Pflichten führen und Unternehmen im internationalen Wettbewerb benachteiligen. Exemplarisch verweist er auf Fälle, in denen Zulieferer aus Kanada oder anderen Ländern ihre Zusammenarbeit beendet haben, weil sie den Dokumentationsaufwand nicht leisten wollen. Gemeinsam mit Experten wie Udo Di Fabio hat die Stiftung analysiert, welche verfassungsrechtlichen Probleme diese Gesetze bergen.
Zugleich richtet Deißner den Blick auf den Außenhandel. Angesichts von Zöllen und Unsicherheiten im transatlantischen Verhältnis sei klar: Unsicherheit selbst wirkt wie ein Handelshemmnis. Dennoch bleiben die USA ein attraktiver Markt, während auch die Schweiz für einige Mittelständler zunehmend interessant wird – trotz höherer Lohnkosten.
Das Gespräch zeigt: Familienunternehmen kämpfen mit Standortnachteilen, Regulierung und Kosten. Gleichzeitig suchen sie nach Chancen in Nordamerika, Europa und neuen Märkten. Deißner plädiert für eine schlankere Verwaltung, mehr Ermessensspielräume und bessere Rahmenbedingungen, damit der deutsche Mittelstand im globalen Wettbewerb bestehen kann.
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