Julia Weigelt, eine Expertin für Russlanddeutsche, beleuchtet im Gespräch die Herausforderungen, vor denen Soldaten mit russischen Wurzeln in der Bundeswehr stehen. Trotz wachsender Besorgnis über Spionage fühlen sich die meisten loyal zu Deutschland. Ein ehemaliger Zeitsoldat berichtet von ständigen Loyalitätsfragen, während eine Kameradin betont, dass ihre Herkunft nicht ihr berufliches Ansehen mindern sollte. Die Diskussion zeigt auch die geopolitische Komplexität und die Notwendigkeit von Vertrauen und Integration in der Bundeswehr.
48:15
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Abschreckung Als Kernaufgabe
Die Bundeswehr übt intensiv und stärkt Abschreckung angesichts russischer Bedrohungen im Ostseeraum.
Generalinspekteur Carsten Breuer sieht russische Ambitionen als über die Ukraine hinausgehend und fordert erhöhte Einsatzbereitschaft.
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MAD Warnt Vor Eskalierender Spionage
Der MAD meldet eine Zunahme und Aggressivität russischer Spionageversuche in Deutschland seit 2022.
MAD-Präsidentin Martina Rosenberg vergleicht die Lage mit dem Kalten Krieg und warnt vor „robustem Vorgehen“ Russlands.
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Bundeswehr Als Ziel Für Nachrichtendienste
Die Bundeswehr ist ein zentrales Aufklärungsziel, weil sie die Unterstützung der Ukraine koordiniert.
Russlanddeutsche könnten deshalb besonders im Fokus russischer Nachrichtendienste stehen.
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Die Bundeswehr wird zunehmend durch russische Spionage und Sabotage bedroht. Der Militärische Abschirmdienst (MAD) warnt vor einer erheblichen Verschärfung der Sicherheitslage. MAD-Präsidentin Martina Rosenberg vergleicht diese mit dem Kalten Krieg und warnt vor „robustem Vorgehen“, das Mittel wie Erpressung oder finanzielle Anreize einschließt. Besonders betroffen seien Soldatinnen und Soldaten mit russischer oder sowjetischer Herkunft, wie die Russland-Expertin Margarete Klein betont: „Die Bundeswehr ist ein exzellentes Aufklärungsziel für russische Nachrichtendienste, weil sie zentral die Unterstützung der Ukraine koordiniert.“
Julia Weigelt berichtet im Podcast über ihre Recherchen: Soldaten mit russischen Wurzeln machten demnach rund 8 Prozent der Gesamtstärke der Bundeswehr aus. Trotz des Verdachts auf Spionage stehe die große Mehrzahl der Betroffenen loyal zu Deutschland. Der ehemalige Zeitsoldat Paul schildert, wie „immer wieder Fragen zur Loyalität“ gestellt wurden, ohne das Vertrauen zu schützen. Eine Kameradin, die nicht genannt werden will, betont: „Ich will keine Soldatin zweiter Klasse sein, nur weil meine Wurzeln auch in Russland liegen.“ Unterdessen warnt der Generalinspekteur der Bundeswehr zum Auftakt des Quadriga-Manövers im Ostseeraum vor Russlands Plänen, die über die Ukraine hinausgehen würden. Carsten Breuer sagt: „Als Streitkräfte müssen wir uns darauf einstellen. Abschreckung bleibt unser Best-Case-Szenario.“
Stefan Niemann und Kai Küstner sprechen auch über den mutmaßlich russischen Angriff auf das GPS-Signal der Chartermaschine von EU-Kommissionspräsidentin Ursula von der Leyen im bulgarischen Luftraum. Außerdem geht es um die militärische Lage in der Ukraine und Putins Teilnahme an einer Sicherheitskonferenz in China, wo ein Zweckbündnis von Autokraten mächtig für eine neue Weltordnung wirbt.
Lob und Kritik, alles bitte per Mail an streitkraefte@ndr.de
MAD: Russland verstärkt Spionage in Deutschland: https://www.zdfheute.de/politik/spionage-russland-deutschland-abschirmdienst-100.html
Podcast „Steppenkinder“ über Menschen mit russischen Wurzeln: https://www.russlanddeutsche.de/kulturreferat/projekte/steppenkinder.html
Podcast Killing Emotions - Folge über Nachrichtendienste: https://www.ndr.de/nachrichten/info/Killing-Emotions-4-6-James-Bond-hat-Gefuehle,audio1778318.html
Alle Folgen von “Streitkräfte und Strategien”: https://www.ndr.de/nachrichten/info/podcast2998.html
ARD-Story über Generalinspekteur Carsten Breuer: https://1.ard.de/Soldat_Nummer_1