Die Zerstörung im Libanon bleibt nach dem Konflikt mit Israel spürbar. Rückkehrende Flüchtlinge wie Ali und Ria stehen vor den Trümmern ihrer Heimat. Die Rolle der Hisbollah und die politischen Spannungen im Land werden beleuchtet. Während die Zivilbevölkerung zwischen Hoffnung und Trauer schwankt, stellt sich die Frage nach dem Wiederaufbau. Die emotionalen Geschichten der Betroffenen geben Einblick in die Herausforderungen und die Sehnsucht nach Frieden in einem zerrütteten Land.
27:31
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Sharafeddins Unterstützung für die Hisbollah
Ali Sharafeddin, ein libanesischer Schiit, unterstützt die Hisbollah.
Er sieht sie als Widerstand gegen Kolonialisierung und lobt ihre Sozialarbeit.
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Die Rolle der Hisbollah
Die Hisbollah ist im Libanon tief verwurzelt und einflussreich.
Sie fungiert als bewaffneter Widerstand, Partei und Hilfswerk.
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Dahye nach der Waffenruhe
In Dahye, der Hisbollah-Hochburg, wurde Hassan Nasrallah getötet.
Ein Junge sieht die Waffenruhe als Sieg und die Hisbollah als Widerstand gegen Israel.
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Die Hisbollah dominierte die libanesische Politik. Doch der Krieg mit Israel hat die schiitische Miliz geschwächt und grosse Zerstörung nach Libanon gebracht. Wächst aus den Trümmern die Chance für einen politischen Neustart im zerrütteten Mittelmeerstaat?
Die Druckwelle der Explosion hat im ganzen Quartier die Fenster zerschlagen, das Nachbarhaus liegt in Trümmern. Schon im Treppenhaus von Ali und Ria Charafeddines Wohnung liegen überall Glassplitter. Die Fenster und Türen sind aus den Fugen gesprungen. Ria Charafeddine steht fassungslos in der Wohnung. «Ich bin so wütend, wir haben nichts getan, wir sind keine Terroristen», sagt die Rentnerin, die gemeinsam mit ihrem Mann und einer Million anderer Libanesinnen und Libanesen vor den israelischen Angriffen geflohen war. Jetzt nach Beginn der Waffenruhe sind beide in ihre Heimatstadt Tyros im Süden Libanons zurückgekehrt und stehen vor einem Scherbenhaufen.
Die Hisbollah («Partei Gottes») hatte vom Süden aus ein Jahr lang Israel beschossen, in Solidarität mit der palästinensischen Bevölkerung in Gaza, wie die Hisbollah erklärte.
Die Miliz - und Libanon - bezahlten einen enormen Preis: Die israelische Armee tötete die Führungselite der schiitischen Organisation, zerstörte die meisten ihrer Raketenstellungen. Im Süden Libanons wurden dabei ganze Dörfer zu Trümmerlandschaften, die israelische Armee tötete oder verletzte auch tausende Zivilistinnen und Zivilisten.
Die von Iran unterstützte Hisbollah ist seither in der Defensive und hat mit dem Sturz des Regimes Assad im benachbarten Syrien auch noch ihren wichtigsten Verbündeten in der Region verloren. Libanon ist Klientelismus und Spannungen zwischen den Volksgruppen gewohnt. Der Wiederaufbau wäre die Chance, den kleinen Mittelmeerstaat neu zu denken. Ria Charafeddine hält sich an dieser Hoffnung fest. Es sollten nun alle an einem Strang ziehen, sagt sie. «Das ist so ein schönes Land und diese Vielfältigkeit, die solltet ihr ausnützen, ihr Libanesen».