Österreichs Gletscher und Eishöhlen stehen unter Druck. Die kritische Lage zeigt sich besonders während rekordverdächtiger Sommerhitze. Experten beleuchten, wie der Klimawandel die alpine Kryosphäre beeinflusst. Auch der Wasserreichtum im Vergleich zu anderen Regionen wird thematisiert. Die faszinierenden akustischen Eindrücke von Gletschern und die anspruchsvolle Forschung an Eishöhlen machen die Dringlichkeit deutlich, eisige Schätze für die Zukunft zu bewahren.
Die dramatische Schmelze der Pasterze, Österreichs größter Gletscher, könnte bis 2075 zu einem vollständigen Verlust des Gletschereises führen.
Die Erforschung der Eishöhlen ist aufgrund des Klimawandels gefährdet, was die wissenschaftliche Erkenntnis über frühere Klimabedingungen akut bedroht.
Deep dives
Schmelzen der Gletscher im Klimawandel
Die Gletscher in den Alpen erleben ein beispielloses Schmelzen aufgrund des Klimawandels, wobei Österreichs größter Gletscher, die Pasterze, bereits in den nächsten Jahren auseinanderbrechen könnte. Experten stellen fest, dass die Pasterze im vergangenen Jahr um 87,4 Meter zurückgegangen ist und dass die Zukunft der Gletscher in Österreich bis 2075 düster aussieht, mit der Prognose, dass es dann kein Gletschereis mehr geben könnte. Die schmelzenden Gletscher wirken sich nicht nur auf die Landschaft aus, sondern haben auch weitreichende Folgen für die Ökosysteme, auch wenn der Lebensraum für andere Arten sich in gewisser Weise vergrößert. Diese Entwicklungen führen jedoch zu Bereichen, die für Menschen instabil werden, da die Gefahren wie Steinschläge zunehmen und daher sowohl Touristen als auch Anwohner betroffen sind.
Ökologischer Wandel und die Folgen für die Tierwelt
Die Schmelze der Gletscher führt zu einem Wandel der alpinen Ökosysteme, wobei viele alpine Tierarten in höhere Lagen wandern, während die Auswirkungen auf die Biodiversität unterschiedlich sind. Im Vergleich zu anderen Gletscherregionen bleibt der Rückgang des Eises für die Tier- und Pflanzenwelt in den Alpen relativ unproblematisch, da die Gletscher nicht bewohnte Zonen sind. Allerdings beeinflusst die Veränderung der Gletscher und der damit verbundenen Wasserquellen die menschlichen Gemeinschaften stärker, insbesondere durch veränderte Tourismusmuster und die Instabilität der Gebirgslage. Während der Ökolandbau weiterhin einen wichtigen Wasserreichtum für Österreich sichert, ist die Situation in anderen Gletscherregionen wie dem Himalaya kritischer, da viele Menschen direkt von den geschmolzenen Gletschern abhängen.
Eishöhlenforschung und ihre Herausforderungen
Die Erforschung der Eishöhlen, wie der Eisriesenwelt, steht ebenfalls vor Herausforderungen durch den Klimawandel, da die Temperaturveränderungen auch hier zu einem Rückgang des Eises führen könnten. In Österreich existieren etwa 1200 Eishöhlen, und die Forschung ist ein Wettlauf gegen die Zeit, da das Eis und die damit verbundenen Klimadaten möglicherweise bald nicht mehr zugänglich sind. Wissenschaftler kämpfen mit technischen Limitationen und suchen nach Wegen, Eis für künftige Forschungen zu konservieren, um offene Fragen über die Klimageschichte zu klären. Während Gletscher bedeutende Hinweise auf frühere Klimabedingungen liefern, bleibt die Erkenntnis, dass sich auch der Wissenschaftszugang zu diesen einzigartigen Naturphänomenen schneller ändern könnte, als angenommen.
Österreichs Gletscher und Eishöhlen sind in Bedrängnis. Welche Geheimnisse die Eisreserven bergen und wie viel Zeit noch bleibt, sie zu erforschen
Der vergangene Sommer brachte globale Rekordtemperaturen mit sich. Die Auswirkungen des Klimawandels werden besonders in den eigentlich stets eisigen Regionen des Planeten sichtbar: Das Eis an den Polen und in den Bergen wird immer weniger. Auch die Zahl der Eishöhlen, in denen das ganze Jahr über gefrorenes Wasser überdauern kann, nimmt rasant ab.
Wie steht es um die alpinen Eisvorkommen? Tanja Traxler und David Rennert haben zwei wichtige Orte der österreichischen Kryosphäre besucht: die Pasterze am Großglockner, den größten Gletscher des Landes, und die Eisriesenwelt, die längste Eishöhle der Welt. Wie lange wird es diese Naturwunder noch geben? Welche Folgen hat der Eisschwund für die Ökosysteme und wieso arbeiten Fachleute unter Hochdruck daran, Eisproben für die Zukunft zu konservieren? Das beantwortet der Geologe und Höhlenforscher Christoph Spötl in der aktuellen Folge von "Rätsel der Wissenschaft".
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