Der Schauspieler Samuel Finzi über Faulenzen, Autowaschen und Werbespots
Jan 24, 2018
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Samuel Finzi ist ein vielseitiger Schauspieler mit beeindruckenden Rollen in Film und Theater. In diesem Gespräch teilt er seine Gedanken zur Balance zwischen Arbeit und Entspannung und erklärt, dass Langeweile wichtig für die Kreativität ist. Finzi reflektiert, warum er das Schauspielern für herausfordernd hält und wie die Anerkennung im Beruf im Vergleich zu Geld steht. Er träumt davon, zwei Monate nichts zu tun, um Zeit für sich selbst zu gewinnen und der Gefahr zu entkommen, eine 'Produktionsmaschine' zu werden.
Samuel Finzi betont, dass die wahre Zufriedenheit im Beruf aus der inneren Notwendigkeit entsteht und nicht aus ständiger Zufriedenheit resultiert.
Er reflektiert über die Bedeutung persönlicher Werte und Freizeit, die ihm wichtiger erscheinen als materielle Erfolge oder gesellschaftliche Anerkennung.
Deep dives
Bedeutung von Glück am Arbeitsplatz
Glück am Arbeitsplatz wird oft als die Fähigkeit verstanden, Tätigkeiten auszuführen, die man liebt, auch wenn diese manchmal herausfordernd sind. Der Protagonist beschreibt, dass wahres Glück oft nach schwierigen Zeiten eintritt und aus einer inneren Notwendigkeit heraus entsteht, die Arbeit zu leisten. Diese Einstellung zum Glück zeigt, dass es weniger um ständige Zufriedenheit geht, sondern vielmehr um den Bezug zur eigenen Arbeit und die Anstrengungen, die damit verbunden sind. Letztendlich fühlt er eine Art Vergnügen, wenn er seiner Arbeit nachgeht, auch wenn dies manchmal bedeutet, sich aufzuraffen und durchzuhalten, um seine Ziele zu erreichen.
Überforderung und Langeweile
Eine der größten Ängste am Arbeitsplatz ist die Überforderung, insbesondere in kreativen Berufen, wohingegen Langeweile ebenfalls als lähmend empfunden wird. Der Protagonist spricht über die Sehnsucht nach Phasen, in denen man nichts tut, jedoch immer mit dem Bewusstsein, dass 'nichts tun' auch verschiedene Aktivitäten umfassen kann, die physisch, aber nicht geistig fordernd sind. Dies zeigt eine differenzierte Sichtweise auf das Konzept von 'Arbeit' und 'Pause', was darauf hinweist, dass Kreativität und Erholung oft Hand in Hand gehen. Letztlich wird deutlich, dass der Balanceakt zwischen Arbeit und Freizeit entscheidend für das persönliche Wohlbefinden ist.
Herausforderungen der Vereinbarkeit von Beruf und Familie
Der Protagonist thematisiert die Schwierigkeiten, die mit der Vereinbarkeit von familiären Verpflichtungen und einer oft hektischen Karriere als Schauspieler einhergehen. Dabei werden beispielsweise abgelehnte Filmangebote erwähnt, wenn diese die Familienzeit beeinträchtigen könnten. Über lange Abwesenheiten von zu Hause sagt er, dass er für den größten Teil der Zeit nahe bei seiner Familie bleiben möchte und stets versucht, diese Balance zu halten. Diese persönliche Perspektive zeigt, wie wichtig ihm die familiären Beziehungen sind, selbst in einem so zeitintensiven Beruf.
Der Sinn von Arbeit und Lebensbalance
Der Protagonist reflektiert über den Sinn seiner Arbeit und stellt fest, dass sein Beruf nicht nur ein Mittel zum Geldverdienen ist, sondern auch mit persönlichen Werten und Bedürfnissen verbunden wird. Er äußert den Wunsch nach mehr Freizeit und der Fähigkeit, seine Zeit selbst zu gestalten, was als der größte Luxus angesehen wird. Diese Einstellung zur Arbeit legt nahe, dass die Qualität des Lebens und der Erfahrung für ihn wichtiger ist als materieller Erfolg oder gesellschaftliche Anerkennung. Letztendlich wird die Erkenntnis vermittelt, dass persönliche Zufriedenheit und der Sinn der Arbeit Hand in Hand gehen sollten, um ein erfülltes Leben zu führen.
Gast der 10. Folge ist der Schauspieler Samuel Finzi. Er hat im vergangenen Jahr acht Filme gedreht, Theater gespielt und sagt bei „Frisch an die Arbeit“: "Mir kommt das nicht so wahnsinnig viel vor, wahrscheinlich habe ich ein etwas intensiveres Leben als andere“. Eigentlich wollte der heute 52-Jährige gar nicht Schauspieler werden – sondern Dirigent. „Weil Dirigenten so viel reisen“. Dann studierte er doch Schauspiel in Bulgarien, wo er auch geboren ist. Nach zwei Jahren brach er ab, er habe sich gelangweilt. Außerdem könne man das ohnehin nicht lernen: „Entweder ist man Schauspieler – oder nicht.“ Auf die Frage, ob ihm Anerkennung wichtiger sei oder Geld, sagt Finzi: "Geld bedeutet Zeit. So viel Geld zu haben, dass ich meine Zeit selbst einteilen kann, das ist der größte Luxus, den man haben kann." Als nächstes habe er sich vorgenommen, zwei Monate nichts zu tun. Denn: "Ich merke langsam, dass ich gerade ein bisschen zu viel mache. Ich laufe Gefahr, mich in eine Maschine zu verwandeln, die Dinge ausführt."
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