Sex: Warum haben Frauen weniger Orgasmen als Männer?
Aug 2, 2021
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Der Podcast erkundet die Ursachen für den Orgasm Gap zwischen Frauen und Männern. Es wird diskutiert, wie Mythen über den weiblichen Orgasmus entstanden sind und wie unzureichende Sexualaufklärung Frauen angeht. Historische Praktiken, wie die Klitoridektomie, zeigen die dunkle Geschichte der weiblichen Sexualität. Gesellschaftliche Normen zwingen Frauen oft, Erregung vorzutäuschen. Schließlich wird die Bedeutung von Selbstkenntnis und authentischer Kommunikation für ein erfülltes Sexualleben hervorgehoben.
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Quick takeaways
Der Orgasm Gap zwischen heterosexuellen Männern und Frauen wird durch gesellschaftliche Normen und mangelnde Aufklärung über weibliche Sexualität verstärkt.
Die Vernachlässigung der Klitoris in der Sexualerziehung führt zu einem ungenügenden Verständnis der weiblichen Lust und häufig zu einer Falschwahrnehmung von Sexualität.
Deep dives
Der Orgasm Gap und seine Auswirkungen
Frauen kommen bei heterosexuellem Sex weniger häufig zum Orgasmus als Männer, was durch Studien belegt ist. Eine Untersuchung aus dem Jahr 2017 zeigt, dass 95% der heterosexuellen Männer stets einen Orgasmus erleben, während dies nur für 65% der Frauen gilt. Dieses Phänomen wird als 'Orgasm Gap' bezeichnet und weist auf die tief verwurzelten Unterschiede in der sexuellen Erfahrung der Geschlechter hin. Es wird auch erwähnt, dass lesbische Frauen und schwule Männer tendenziell häufiger zum Orgasmus kommen, was die Komplexität und unterschiedliche Dynamik von sexuellen Begegnungen zwischen den Geschlechtern verdeutlicht.
Das Versäumnis sexualpädagogischer Bildung
Die mangelnde Aufklärung über weibliche Sexualität in der schulischen Sexualerziehung wird als ein Grund für die Schwierigkeiten beim Erleben von Orgasmen identifiziert. In der Podcast-Folge wird erläutert, dass viele Frauen ihr Wissen über Sexualität meist aus sehr begrenzten oder fehlerhaften Quellen beziehen. Die Aufklärung über die Anatomie der Klitoris – die zentrale Rolle für den weiblichen Orgasmus – wird häufig vernachlässigt. Historisch betrachtet gab es Phasen, in denen wesentliche Informationen über weibliche Lust systematisch verdrängt wurden, was zu einer falschen Wahrnehmung von Sexualität führt.
Gesellschaftliche Erwartungen und Selbstwahrnehmung
Gesellschaftliche Normen und Erwartungen, insbesondere im Hinblick auf die Rolle der Frau in sexuellen Beziehungen, beeinflussen negativ das Erleben von Lust und Orgasmen. Viele Frauen haben Schwierigkeiten, ihre eigenen Bedürfnisse zu kommunizieren oder sich selbst zu akzeptieren, was zu einer häufigen Vortäuschung von Orgasmen führt. Eine Sexualtherapeutin beschreibt, dass Frauen oft dazu tendieren, sich auf die Befriedigung des Mannes zu konzentrieren und ihre eigenen Wünsche hintanzustellen. Die Podcast-Gäste ermutigen dazu, Sexualität als eine Form des Ausdrucks zu betrachten, die nicht allein auf Fortpflanzung abzielt, sondern auch der persönlichen Zufriedenheit dient.
Heterosexuelle Frauen kommen seltener beim Sex als Männer. Das zeigen viele Studien schon seit Jahren. Ungerecht, oder? Oft heißt es: Ja, weil der weibliche Körper da eben so viel komplizierter ist. Aber stimmt das wirklich? Wissen Weekly über den Orgasm Gap, eine vernachlässigte Klitoris und warum Siegmund Freud mit einer Annahme ziemlich gepfuscht hat.
Hier findet ihr Zahlen zum Orgasm-Gap. Welchen Nutzen der weibliche Orgasmus hat, das erfahrt ihr in dieser Studie von Günter Wagner und Mihaela Pavlicev. Und warum die Klitoris so lange vernachlässigt wurde, das erfahrt ihr in diesem Artikel von dem Klitoris-Experte und Biologe Daniel Haag-Wackernagel.