Glenn Richardson, Professor für frühe Geschichte an der St Mary's University in London, ist Experte für das große Königstreffen von 1520. In dieser spannenden Diskussion geht es um das prächtige Ritterturnier der beiden Könige, das weit mehr als nur ein Sportereignis war. 12.000 Menschen feierten in prunkvollen Zelten, während Bier und Wein als diplomatische Signale dienten. Richardson erklärt, wie Heinrich VIII. und Franz I. durch Pracht und Macht demonstrierten, um Frieden zu schaffen. Es war eine höfische Olympiade mit einem kurzlebigen Bündnis.
14:51
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Ritterturnier als Friedenssignal
1520 trafen sich Heinrich VIII. und Franz I. zu einem prächtigen Ritterturnier bei Calais.
Es ging um Machtdemonstration und den Versuch, Frieden durch beeindruckende Inszenierung zu sichern.
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Goldstoff als Machtdemonstration
Das festliche Szenario bestand aus goldbestickten Zelten und prunkvoll ausgestatteten Palästen zum Mitnehmen.
Diese Pracht demonstrierte den Reichtum und die Macht der beteiligten Königreiche.
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Prunkvolle Völlerei als Zeichen der Macht
Das Fest war ein Übermaß an Speisen und Getränken mit tausenden Hirschen, Fischen und Millionen Litern Bier.
Es diente dazu, Macht und Überfluss eindrucksvoll zu zeigen.
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12.000 Menschen, davon zwei Könige und viel Glanz, Gold und Gloria: Im Juni 1520 findet auf einem windigen Feld in Frankreich das wohl prächtigste Ritterturnier des Spätmittelalters statt.
In diesem Zeitzeichen erzählt Ralph Erdenberger:
warum Heinrich VIII. und Franz I. auf einem Feld bei Calais keine Schwerter ziehen, sondern Prunkzelte auffahren lassen,
wie tausend Liter Bier und springende Weinfontänen ein diplomatisches Signal setzen sollen,
und wer beim heimlichen Ringkampf die königliche Würde verliert.
Zwei junge Könige treffen sich bei Calais auf dem "Feld des Goldenen Tuchs" - einem Ort, der glänzt wie Bernstein in der Sonne. 12.000 Menschen sind dabei, als England und Frankreich sich nicht bekriegen, sondern gegenseitig beeindrucken wollen: mit goldbestickten Zelten, Maskenbällen und einem Bankett der Superlative.
Heinrich VIII. und Franz I. zeigen ihren Reichtum – und wer mehr davon hat. Es ist ein Wettstreit mit politischer Botschaft: Frieden durch Machtdemonstration. Das Bündnis währt nicht lange. Und doch: Für zwei Wochen herrscht ein höfischer Ausnahmezustand – wie eine Prunk-Olympiade des Mittelalters.
Das sind unsere wichtigsten Quellen und Interviewpartner:
Prof. Glenn Richardson, Frühe Geschichte der Neuzeit, St Mary's University, London
Glenn Richardson: The Contending Kingdoms: France and England 1420–1700, Aldershot 2008.
Glenn Richardson: Renaissance Monarchy: The Reigns of Henry VIII, Francis I and Charles V, London 2002.
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