Ludwig Siep, emeritierter Professor für Philosophie und Ethiker, diskutiert die Bedeutung von Ethik in der modernen Welt. Er beleuchtet die komplexen ethischen Herausforderungen in der Biomedizin und wie Moral und Gefühl miteinander verwoben sind. Siep argumentiert, dass technischer Fortschritt nicht immer mit einer Verbesserung des Lebens einhergeht. Zudem stellt er die Frage, inwiefern Gentechnik und unsere Beziehung zur Natur neue ethische Ansätze erfordern, und ermutigt dazu, über persönliche und gesellschaftliche Werte nachzudenken.
53:23
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Kindheitserlebnisse und Philosophie
Ludwig Siep erlebte als Kind mystische Erfahrungen, angeregt durch Literatur wie Tolstoi und Dostojewski.
Diese Erlebnisse führten ihn letztlich in die Philosophie, um rational zwischen Wunschdenken und Realität zu unterscheiden.
insights INSIGHT
Romantik und Naturwert
Romantik erkannte den Verlust von Naturwerten durch Industrialisierung.
Eine objektive Wertschätzung der Natur ist für Ludwig Siep heute noch geistig wichtig.
insights INSIGHT
Ethik versus Moral
Moral bezeichnet die gelebten Normen im Alltag, Ethik ist die Wissenschaft, diese zu begründen.
Ethik schafft Verunsicherung, weil sie Vielfalt und Zweifel an festen Antworten aufzeigt.
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In unserer Gegenwart der Machbarkeit und einer Welt voller Herausforderungen, etwa in der Biomedizin, hat die Ethik eine besondere Bedeutung erhalten. Der Philosoph Ludwig Siep sucht mit Jürgen Wiebicke nach Kriterien dafür, was gut und richtig ist.
Ludwig Siep(*1942)ist emeritierter Professor für Philosophie an der Universität Münster und Ethiker. In seiner “konkreten Ethik“ hat er ein Grundlagenwerk zu den moralischen Fragen der technisierten Wissensgesellschaften entwickelt und war Mitglied verschiedener Ethikkommissionen und -komitees.
Philosophie versus Religion: Wofür der Glaube blind ist und warum Zweifel zu Erkenntnis führt (01:17)
Romantisch oder rational: Das Verhältnis des Menschen zur Natur (07:02)
Verschiedene Formen der Ethik und die mögliche Abgrenzung zur Moral (14:12)
„Konkrete Ethik“: Warum Kommissionen die Gesamtfolgen von Entscheidungen für alle Lebewesen bedenken müssen (20:43)
Wann technischer Fortschritt nicht unbedingt Verbesserung bedeutet (37:10)
Beispiel Menschenrechte: Der Mensch hat die Fähigkeit, sich zum Wohle aller zu begrenzen (43:26)
Warum der alte Gegensatz von Gefühl und Vernunft ein Irrtum ist (47:59)
Philosophieren Sie mit über die großen Themen unserer Zeit. Lassen Sie uns gemeinsam nachdenken über KI und Klimawandel, über Einsamkeit und Zusammenhalt, über Glück und Glaube. Das philosophische Radio mit Jürgen Wiebicke immer montags um 20:04 Uhr live in WDR 5. https://www1.wdr.de/radio/wdr5/sendungen/philosophisches-radio/index.html
Im nächsten Podcast sprechen wir mit dem Publizisten Kersten Knipp über Gespräche.
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Unser Podcast-Tipp: InTee mit Warum - Die Philosophie und wir schauen die Hosts auf die großen Fragen der Philosophiegeschichte, sprechen mit Philosoph:innen und hören Menschen aus dem Alltag. Neue Folgen gibt es jeden zweiten Donnerstag: https://1.ard.de/tee-mit-warum-podcast-cp