
Forschung aktuell Trends bei Antibiotikaresistenzen und -verbrauch: Interview Tim Eckmanns
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Nov 18, 2025 Tim Eckmanns, Leiter des Fachgebiets Krankenhausinfektionen am Robert Koch-Institut, beleuchtet im Gespräch spannende Trends beim Antibiotikaverbrauch in Deutschland. Er hebt die Schwankungen während und nach der Pandemie hervor und erklärt die zunehmenden Resistenzen bei gramnegativen Erregern. Besonders erfreulich ist der Rückgang von MRSA- und vancomycinresistenten Enterokokken. Eckmanns betont vier essentielle Maßnahmen zur Bekämpfung von Resistenzen: Hygiene im Krankenhaus, rationale Antibiotikatherapie, Impfungen und Infektionsvermeidung.
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Verbrauch Kehrt Auf Vorpandemisches Niveau Zurück
- Der Antibiotikaverbrauch in Deutschland lag 2024 ungefähr auf dem Niveau von 2019 nach einem pandemiebedingten Abfall und anschließendem Anstieg.
- Das Ziel ist jedoch weiterhin ein Rückgang des Verbrauchs, woran noch gearbeitet werden muss.
Pandemie Verfälschte Kurzfristige Trends
- Die Pandemie beeinflusste den Antibiotikaverbrauch doppelt: mehr Verschreibungen wegen vermehrter (zumeist viraler) Infektionen und weniger Krankenhausfälle mit entsprechend weniger stationären Antibiotika.
- Solche Systemeffekte verzerren kurzfristige Trends und müssen bei Analysen berücksichtigt werden.
Zunehmende Resistenzen Bei Gram-Negativen Keimen
- Gram-negative Erreger zeigen wieder steigende Resistenzen, etwa Klebsiellen gegen Carbapeneme und E. coli gegen Drittgenerationscephalosporine.
- Dieser Anstieg setzt den vorpandemischen Trend fort und widerspricht den Reduktionszielen.
