

Tiefe Hirnstimulation - mit Dr. med. Lorenz Peters *Neurologie/Neurochirurgie
Quelle: Peters, L. (2023, 27. Mai), Tiefe Hirnstimulation [Audio-Podcast] in Klinisch Relevant Podcast, Link
Dr. Lorenz Peters ist Physiologe und Neurologe und arbeitet an der Uniklinik Essen im Zentrum für Bewegungsstörungen der Neurologischen Klinik. Dort setzt er sich insbesondere mit dem Thema tiefe Hirnstimulation auseinander.
In diesem Podcast- Interview sprechen Dietrich Sturm und Lorenz Peters über wichtige Aspekte dieser invasiven Therapiemöglichkeit.
Dabei werden folgende Aspekte fokussiert:
- Indikationen: z.B. Bewegungsstörungen, wie das idiopathische Parkinson-Syndrom (IPS) oder Dystonien (i.B. generalisierte Dystonien). Nicht geeignet bei atypischen Parkinson-Syndromen.
- Beim IPS:
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Für wen? Ab mittleren Erkrankungsstadien (ca. 5 Jahre Erkrankungsdauer): (Generelle) Dopamin-Responsivität muss gegeben sein. Wirkfluktuationen und/oder schwere, nicht tolerable UAW einer symptomatischen (Poly-)Pharmazie der Medikation müssen vorhanden sein. In der Regel UAW-Reduktion durch niedrigere Medikamenten-Dosen nach dem Eingriff.
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Für wen nicht? (Sehr) Hohes Lebensalter, (fortgeschrittene) neurokognitive Defizite, co-morbide psychiatrische Erkrankungen.
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Vor dem Eingriff: MRT des Kopfes, neuropsychologische Testung, L-Dopa-Challange
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Welche Zielstrukturen: ▪ Globus pallidus internus ▪ Nucl. subthalamicus ▪ Thalamus (VIM, im Besonderen, wenn Tremor im Vordergrund steht)
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Während der OP: Sowohl (anteilige) Wach-OP, als auch in Vollnarkose möglich. Stereotaktische Elektrodenplatzierung, zum Teil mit „Testelektroden“, optimale Elektrodenplatzierung, z.B. anhand klinischer Kriterien oder „elektrischer Signatur“ eines Kerngebietes. Dauer der OP: 4-5 Stunden.
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Nach der OP: Bereits kurz nach der OP symptomatische Besserung durch sog. „Setzeffekt“ (noch ohne elektrische Stimulation); hält wenige Wochen an. Rund 4 Wochen nach dem Eingriff: Beginn der (elektrischen) Stimulation.
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Risiken der Symptomverschlechterung: z.B. von Gangstörungen, neuropsychiatrischen Symptomen und weiteren mehr.
Viel Spaß beim Hören!
Disclaimer: Bei den Podcasts von Klinisch Relevant handelt es sich um Fortbildungsinhalte für Ärzte und medizinisches Personal und keinesfalls um individuelle Therapievorschläge. Sie ersetzen also keineswegs einen Arztkontakt, wenn es um die Behandlung von Erkrankungen geht. Dabei spiegeln die Beiträge den Kenntnisstand unserer medizinischen Partner und Experten wider, den sie nach besten Wissen und Gewissen mit Dir teilen. Häufig handelt es sich dabei auch um persönliche Erfahrungen und subjektive Meinungen. Wir übernehmen für mögliche Nachteile oder Schäden, die aus den im Podcast gegebenen Hinweisen resultieren, keinerlei Haftung. Bei gesundheitlichen Beschwerden muss immer ein Arzt konsultiert werden! Weitere Informationen findest Du auf unserer Website: www.klinisch-relevant.de P.S.: Wenn Dir der Podcast gefallen hat, dann teile ihn doch bitte mit Deinen Kolleginnen und Kollegen! Es würde uns auch riesig freuen, wenn Du unseren Newsletter auf unserer Homepage abonnieren und unser Projekt bei Apple Podcasts bewerten würdest. Wenn Du Lust hast, dann findest Du Klinisch Relevant auch bei Facebook, Instagram, YouTube und LinkedIn. Falls Du auch einmal einen Beitrag auf Klinisch Relevant zu einem spannenden medizinischen Thema veröffentlichen möchtest, dann melde Dich doch ganz einfach unter kontakt@klinisch-relevant.de