Die transatlantischen Beziehungen zwischen Europa und den USA haben sich unter Donald Trump von Freundschaft zu einem Gefühl des Misstrauens gewandelt.
Europa wird ermutigt, eigenständiger zu werden und langfristige Strategien zu entwickeln, um in einer multipolaren Weltordnung relevant zu bleiben.
Deep dives
Veränderte transatlantische Beziehungen
Die Beziehungen zwischen Europa und den USA haben sich drastisch verändert, insbesondere seit dem Amtsantritt von Donald Trump. Während früher gemeinsame Werte und Freundschaft betont wurden, herrscht heute ein Gefühl des Misstrauens und der Rivalität. Gespräche über Handelskriege und Zölle verdeutlichen die neue Realität, in der Europa nicht mehr als verlässlicher Partner betrachtet wird. Anstatt einer partnerschaftlichen Zusammenarbeit werden die USA zunehmend als Geschäftspartner wahrgenommen, was die transatlantische Freundschaft grundlegend in Frage stellt.
Werte und geopolitische Spannungen
Es wird kritisch erörtert, ob die gemeinsamen Werte, die Europa und die USA einst verbanden, noch bestehen. Geopolitische Spannungen und wirtschaftliche Rivalitäten haben sich verstärkt, wobei einige US-Politiker sogar Europa als eine Bedrohung betrachten. Die Wahrnehmung, dass Europa von grundlegenden Werten der Demokratie und Menschenrechte abweicht, verstärkt die Kluft zwischen den beiden Regionen. Diese Entwicklungen führen zu einem schwindenden Vertrauen in die Verlässlichkeit der USA als Partner für Europa.
Europas Erwachsenwerden
Europa wird ermutigt, eigenständiger zu werden und auf eigenen Füßen zu stehen, anstatt sich auf die USA zu verlassen. Während die US-Politik häufig von kurzfristigen wirtschaftlichen Interessen geprägt ist, muss sich Europa auf langfristige Strategien zur Stärkung seiner eigenen politischen und wirtschaftlichen Position konzentrieren. Wegen der geopolitischen Herausforderungen wird die Notwendigkeit eines einheitlicheren und stärkeren Europas betont, besonders in Bezug auf die NATO und transatlantische Kooperationen. Diese Entwicklung kann als eine Art 'geistiges Erwachsenwerden' Europas angesehen werden, um den neuen globalen Realitäten gerecht zu werden.
Zukunft der transatlantischen Zusammenarbeit
Die künftige Ausrichtung der transatlantischen Beziehungen bleibt ungewiss, insbesondere in Anbetracht möglicher Veränderungen in der US-Politik nach den Präsidentschaftswahlen. Es wird hervorgehoben, dass trotz gegenwärtiger Spannungen die wirtschaftliche Verflechtung zwischen den USA und Europa weiterhin eine zentrale Rolle spielt. Die Möglichkeit eines besser koordinierten Zusammenspiels zwischen Europa und Kanada wird erörtert, um alternative Partnerschaften aufzubauen. Gleichzeitig wird betont, dass Europa stark und einheitlich auftreten muss, um in einer multipolaren Weltordnung relevant zu bleiben.
US-Präsident Donald Trump erklärt der ganzen Welt den Handelskrieg – mit einer Ausnahme: Russland. Er erklärt auch der EU den Handelskrieg, die bisher ein wichtiger Partner war – historisch gewachsen waren Europa und die USA seit Jahrzehnten Verbündete. Dass die USA derzeit kein verlässlicher Partner sind, das hat Europa in den letzten Wochen schon gemerkt, aber sind die USA zumindest noch ein Partner, ein Freund oder schon am besten Weg zum Feind – darüber spricht Veronika Fillitz in der zehnten Folge von „gehört vertieft“ mit Annegret Bendiek von der Stiftung Wissenschaft und Politik und mit Martin Weiss, dem ehemaligen Botschafter Österreichs in den Vereinigten Staaten. Gestaltung: Veronika Fillitz, Bernhard Ortmayer Dieser Podcast begleitet das Mittagsjournal vom 4.4.2023
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