Andreas Danzer, Wirtschaftsredakteur beim STANDARD und Kryptowährungsexperte, spricht über die Einführung von Bitcoin-ETFs und deren Einfluss auf den Markt. Er erklärt, wie diese ETFs Anlegern in den USA den Zugang zu Bitcoin ermöglichen und welche Auswirkungen dies auf Europa hat. Zudem werden die Herausforderungen der europäischen Regulierung und die Chancen für Investoren thematisiert. Ein Blick auf die bevorstehenden US-Wahlen und der mögliche Anstieg des Bitcoin-Kurses runden das Gespräch ab.
Die Einführung des Bitcoin-ETFs in den USA eröffnet neue Chancen für institutionelle Investoren, die zuvor durch regulatorische Hürden ausgeschlossen waren.
Trotz gemischter Marktreaktionen könnte der Bitcoin-ETF langfristig mehr Liquidität bringen und durch bevorstehende Ereignisse wie die Halbierung der Belohnungen zu Preisanstiegen führen.
Deep dives
Einführung des Bitcoin-ETFs in den USA
In den USA können Anleger jetzt über einen Bitcoin-ETF in die Kryptowährung investieren, was einen bedeutenden Schritt für den Markt darstellt. Ein ETF, der für Exchange Traded Fund steht, ermöglicht es, mit kleineren Beträgen in Bitcoin zu investieren, indem physische Bitcoins gehalten werden. Dies unterscheidet sich von früheren Produkten, die nur den Preis von Bitcoin nachgebildet haben und nicht in tatsächliche Coins investierten. Der Bitcoin-ETF bedeutet, dass Anleger nicht direkt Bitcoin kaufen müssen, sondern Anteile an einem Fonds erwerben, der die Coins verwaltet.
Regulatorische Herausforderungen und institutionelle Investoren
Die Genehmigung des Bitcoin-ETFs durch die US-Börsenaufsicht SEC hat die Tür für institutionelle Investoren wie Pensionsfonds und Versicherungsgesellschaften geöffnet, die aus regulatorischen Gründen zuvor nicht in Bitcoin investieren konnten. Dies könnte erhebliche Auswirkungen auf den Markt haben, da es sich bei diesen Investoren um bedeutende Kapitalquellen handelt. Während Privatanleger aus Europa an der Genehmigung nicht direkt teilnehmen können, dürfen sie über Broker den Umweg nehmen und in den US-Markt investieren, was jedoch kompliziert sein kann. Die regulatorischen Unterschiede zwischen den USA und Europa bleiben eine Herausforderung, da in Europa ähnliche Produkte derzeit nicht zugelassen sind.
Marktreaktionen und zukünftige Entwicklungen
Die Marktreaktionen auf die Einführung des ETFs waren gemischt, mit einem Anstieg des Bitcoin-Preises vor der Genehmigung und einem anschließenden Rückgang, nachdem die Nachricht bereits eingepreist war. Analysten beurteilen, dass die Einführung mehr Liquidität in den Markt bringen könnte, was zu einem langfristigen Preisanstieg führen könnte, jedoch bleibt der Markt für Kryptowährungen sehr volatil und riskant. Zudem könnte die bevorstehende Halbierung der Bitcoin-Belohnungen für Miner im April 2024, die traditionell zu Preisanstiegen führt, erhebliche Auswirkungen auf den Kurs haben. Der zukünftige Kurs von Bitcoin und anderen Kryptowährungen bleibt jedoch schwer vorherzusagen, da zahlreiche Faktoren eine Rolle spielen.
Was im Jahr 2024 auf die wichtigste Kryptowährung zukommt
Seit Jänner gibt es für Anlegerinnen und Anleger erstmals die Möglichkeit, über einen ETF in die Kryptowährung Bitcoin zu investieren – zumindest in den USA. Was das bedeutet, welche Konsequenzen das auch für uns in Europa hat und wovon der Bitcoin-Kurs in Zukunft profitieren könnte, das klären wir in der heutigen Folge von "Lohnt sich das?". Zu Gast im Studio ist Andreas Danzer, Wirtschaftsredakteur beim STANDARD.
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