Der Wiederaufbau der Altstadt von Aleppo ist wegen Ressourcenmangel und politischer Instabilität mit enormen Herausforderungen konfrontiert.
Das Syrian Heritage Archive Project spielt eine zentrale Rolle, indem es das kulturelle Erbe digitalisiert und für den zukünftigen Wiederaufbau zugänglich macht.
Deep dives
Wiederaufbau der Altstadt von Aleppo
Der Wiederaufbau der Altstadt von Aleppo ist ein langwieriger und komplexer Prozess, der sich nach dem syrischen Bürgerkrieg in einem frühen Stadium befindet. Trotz einiger Fortschritte, wie dem teilweisen Wiederaufbau des historischen Basars durch Regierungsprogramme, sind große Teile der Stadt weiterhin stark zerstört. Die Zerstörung ist so massiv, dass der Direktor des Museums für Islamische Kunst erklärte, dass man sich den Zustand der Stadt wie einen zerbrochenen Kuchen vorstellen kann, bei dem ein Drittel herausgeschnitten ist. Außerdem hat ein kürzliches Erdbeben die bereits geschwächte Infrastruktur weiter destabilisiert, was den Wiederaufbau zusätzlich erschwert.
Herausforderungen und Schwierigkeiten der Restaurierung
Die Restaurierungsarbeiten in Aleppo stehen vor vielfältigen Herausforderungen, insbesondere aufgrund begrenzter Ressourcen, fehlender Fachkräfte und der anhaltenden Unsicherheit in der Region. Laut der Architektin Rasha Masri, die für den Wiederaufbau verantwortlich ist, fehlt es an grundlegenden Technologien und Vermessungsingenieuren, um die massive Zerstörung zu dokumentieren und einen effizienten Wiederaufbau zu planen. Zudem haben hohe Inflationsraten und politische Instabilität dazu geführt, dass die qualifiziertesten Mitarbeiter die Stadt verlassen haben, was die verbleibenden Ressourcen stark belastet. Die Umsetzung der Restaurierungsprojekte wird durch die Mukriminalität und die Unsicherheiten im alltäglichen Leben zusätzlich gefährdet.
Die Bedeutung des Syrian Heritage Archive Projects
Das Syrian Heritage Archive Project ist eine wichtige Initiative, die darauf abzielt, das kulturelle Erbe Syriens zu dokumentieren und zu bewahren, um den künftigen Wiederaufbau zu unterstützen. Durch die Digitalisierung von mehr als 200.000 Fotos, Karten und Plänen konnten wertvolle Daten gesammelt werden, die für die Restaurierung von historischen Stätten unerlässlich sind. Diese Informationen stammen aus einer jahrhundertealten deutschen Forschungstradition, die den Syrern digitales Wissen zur Verfügung stellt, während eine Zusammenarbeit vor Ort durch politische Umstände stark eingeschränkt ist. Die Projektleiterin Anne Mollenhauer betont, dass der Zugang zu diesen historischen Materialien entscheidend ist, um die Altstadt von Aleppo wieder aufzubauen und eine Verbindung zwischen der Geschichte und der zukünftigen Entwicklung der Stadt zu gewährleisten.
Syrien ist reich an wertvollen Kulturstätten. Doch nach 14 Jahren Krieg ist ein großer Teil davon zerstört. Beim Wiederaufbau helfen auch deutsche Archäologen. Von Florian Barth (SWR 2025) | Manuskript und mehr zur Sendung: http://swr.li/syrien-weltkulturerbe || Hörtipp: Assads Folterknechte – Wie die Nazis den syrischen Geheimdienst aufbauten | https://www.ardaudiothek.de/episode/das-wissen/assads-folterknechte-wie-die-nazis-den-syrischen-geheimdienst-aufbauten/swr-kultur/13971907/ || Bei Fragen und Anregungen schreibt uns: daswissen@swr.de | Folgt uns auf Mastodon: https://ard.social/@DasWissen
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