Andreas Babler, der neue SPÖ-Chef, spricht über seine Sicht auf Europa und die Koalitionsbedingungen für die Zukunft der Sozialdemokratie. Er thematisiert soziale Gerechtigkeit, insbesondere Kinderarmut und Gleichstellung, und betont die Notwendigkeit interner Einheit und Teamarbeit in der Partei. Zudem reflektiert er über die Neuausrichtung der Außenpolitik der SPÖ und diskutiert seine politischen Einstellungen zu EU und NATO. Einblicke in seine Jugend und die Herausforderungen der sozialistischen Bewegung runden das Gespräch ab.
Andreas Babler betont die Wichtigkeit von pragmatischen und strategischen Ansätzen zur Stärkung der SPÖ und deren zukünftigen Erfolg.
Er nennt die Kindergrundsicherung, Gleichstellung der Geschlechter und Vermögensbesteuerung als zentrale Projekte, um soziale Gerechtigkeit zu fördern.
Babler plant, die Außenpolitik zu priorisieren und einen stärkeren internen Austausch innerhalb der Sozialdemokratie zur Erarbeitung relevanter Themen zu schaffen.
Deep dives
Vorstellung von Andreas Babler und der SPÖ-Strategie
Andreas Babler, der neue Vorsitzende der SPÖ, erläutert seine Grundsätze und Strategien für die Partei. Er hebt hervor, dass es wichtig ist, pragmatische und strategische Ansätze zu verfolgen, um die SPÖ wieder nach vorn zu bringen. Die Wahl der neuen Bundesgeschäftsführer wurde auf der Basis von Fähigkeiten und nicht Bekanntheit getroffen, um die Partei effektiver zu machen. Zudem plant Babler, die Löbelstraße als Parteizentrale aktiver zu gestalten.
Versöhnung innerhalb der SPÖ
Babler betont die Notwendigkeit der Versöhnung innerhalb der SPÖ und dass die alten Konflikte der Vergangenheit angehören sollten. Es gibt unterschiedliche Fraktionen innerhalb der Partei, doch durch seine Kandidatur und die gefällten Entscheidungen will er die Konflikte überwinden. Er misst dem politischen Pragmatismus eine zentrale Rolle bei, um die Partei zu einen und nach vorne zu bringen. Er glaubt, dass Abschottung und Lagerdenken nicht mehr zeitgemäß sind und eine andere Herangehensweise erforderlich ist.
Wichtige Themen und Projekte der SPÖ
Babler benennt die Kindergrundsicherung, die Gleichstellung der Geschlechter sowie die Vermögensbesteuerung als drei zentrale Projekte der SPÖ. Er sieht die Umsetzung der Kindergrundsicherung als vorrangig, um die finanziellen Bedürfnisse von Familien in Österreich besser zu unterstützen. Darüber hinaus möchte er gesetzliche Grundlagen schaffen, um die Lohngleichheit zwischen den Geschlechtern sicherzustellen. Auch eine gerechte Vermögensbesteuerung bezeichnet er als unverzichtbar für eine sozial gerechte Politik.
Auseinandersetzung mit Kinderarmut und sozialen Themen
Babler beschreibt die alarmierende Zunahme von Kinderarmut in Österreich und betont die Notwendigkeit, diese gesellschaftliche Herausforderung anzugehen. Er verweist darauf, dass trotz steigender Einnahmen großer Konzerne viele Kinder in prekären Verhältnissen leben. Die Forderung nach einem kostenlosen warmen Mittagessen für bedürftige Kinder wird als Teil einer breiteren Sozialpolitik gesehen. Er fordert eine empathische und realistische Herangehensweise an dieses Thema und sieht starkes politisches Handeln als notwendig an.
Außenpolitische Positionierung der SPÖ
Babler kündigt an, dass die Außenpolitik unter seiner Führung einen höheren Stellenwert erhalten soll. Er plant, die vorhandene Expertise innerhalb der Sozialdemokratie zu nutzen, um bessere Positionen und Programme zu entwickeln. Ein gemeinsamer Diskurs über europäische und internationale Themen soll gefördert werden, um die relevanten Zielgruppen zu erreichen. Der interne Austausch und die Rückgriff auf Ressourcen in der Partei sind ebenfalls Teil seiner Strategie für eine aktivere und nachvollziehbare Außenpolitik.
Der neue SPÖ-Chef spricht über seine Haltung zu Europa, die Koalitionsbedingungen sollte die Sozialdemokratie ganz nach vorne kommen und wie Andreas Bablers Strategie aussieht. Ein FALTER-Interview mit Nina Horaczek und Josef Redl.