#74 Oligarch und Putin-Freund: Wie Abramowitsch einer der reichsten Männer Russlands wurde
Sep 8, 2024
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Leo Ginsburg, Ressortleiter bei Business Insider und Host vom Finanzpodcast Business Class, beleuchtet das faszinierende Leben von Roman Abramowitsch. Der Oligarch nutzte die wirtschaftlichen Umbrüche der 90er und wurde zum reichen Eigentümer des FC Chelsea. Ginsburg erklärt Abramowitschs enge Verbindung zu Putin und die Machtspiele zwischen Oligarchen und dem Kreml. Er thematisiert auch die politischen Einflüsse und komplizierten Beziehungen, die das Schicksal dieser einflussreichen Persönlichkeiten bestimmen. Ein spannender Einblick in die Welt der russischen Eliten!
Roman Abramowitsch, geboren in einer schwierigen Kindheit, nutzte die wirtschaftlichen Umbrüche der 90er Jahre zur Gründung eines erfolgreichen Unternehmens.
Durch seine strategischen Verbindungen zum Kreml und politische Anpassungsfähigkeit wurde Abramowitsch zu einem einflussreichen Oligarchen im neuen Russland.
Sein Kauf des FC Chelsea 2003 stellte sowohl eine Integration in den Westen als auch einen Schutz vor politischen Repressionen in Russland dar.
Deep dives
Die Anfänge von Roman Abramowitsch
Roman Abramowitsch wurde im Jahr 1966 in einer abgelegenen Region Russlands geboren und erlebte eine traumatische Kindheit, nachdem beide Eltern früh starben. Aufgewachsen bei Verwandten, schätzte er Bildung und zeigte bereits in jungen Jahren Höflichkeit und soziale Fähigkeiten, die ihn später im Geschäftsleben unterstützen sollten. Seine erste Geschäftstätigkeit begann im Alter von 21 Jahren während der Perestroika, als sich die russische Wirtschaft öffnete. Durch den Aufbau seines ersten Unternehmens, das Gummienten und Spielzeug produzierte, stellte er die Weichen für seinen späteren Aufstieg.
Der Aufstieg zum Oligarchen
Nach dem Zusammenbruch der Sowjetunion wurde Abramowitsch ein wichtiger Spieler im neu entstandenen russischen Kapitalismus und investierte in verschiedene Branchen, insbesondere in den Ölsektor. Durch Verbindungen zu einflussreichen Personen im Kreml und eine Reihe von lukrativen Geschäften, darunter der Kauf von Sibneft, erlangte er als Oligarch Macht und Einfluss. Der Mechanismus der Privatisierung in den 1990er Jahren erlaubte es ihm und anderen Oligarchen, staatliche Ressourcen für einen Bruchteil ihres Wertes zu erwerben, was zu enormem Reichtum führte. Abramowitsch verstand schnell, dass die enge Verbindung zur Politik entscheidend für seinen geschäftlichen Erfolg war.
Die Beziehung zu Putin
Ursprünglich ein Teil des Oligarchenklubs, der Wladimir Putin an die Macht brachte, erkannte Abramowitsch bald, dass er seine Strategie anpassen musste, um in der neuen politischen Landschaft Russlands zu überleben. Er distanzierte sich von Beresovsky, einem anderen Oligarchen, und stellte sich stattdessen als loyaler Verbündeter Putins dar. Diese Wendung ermöglichte Abramowitsch, seine Machtposition im Kreml zu behaupten, während andere Oligarchen verhaftet oder ins Exil gezwungen wurden. Seine Cleverness und sein Gespür für Machtverhältnisse trugen dazu bei, dass er nie verurteilt oder im Gefängnis landet.
Der Kauf des FC Chelsea
Abramowitsch erregte internationale Aufmerksamkeit, als er 2003 den FC Chelsea kaufte und sich damit in der westlichen Sport- und Geschäftswelt positionierte. Der Kauf wurde auch als politischer Schritt gesehen, um seine Verbindungen zu Europa zu festigen und sich einen Platz in der britischen High Society zu sichern. Während seiner Zeit als Eigentümer investierte er enorm in den Verein, was zu bedeutenden sportlichen Erfolgen führte. Diese strategische Entscheidung bot ihm nicht nur einen Anreiz zur Integration in den Westen, sondern auch einen möglichen Schutz vor politischen Repressionen in Russland.
Die Auswirkungen des Ukraine-Konflikts
Mit dem Ausbruch des Ukraine-Kriegs 2022 wurde Abramowitsch von zahlreichen Sanktionen betroffen, die seine Vermögenswerte in Europa und den USA beschlagnahmten und ihn zu einem unerwünschten Gast im Westen machten. Trotz seiner Bemühungen, sein Vermögen zu schützen, wurde klar, dass seine enge Verbindung zum Kreml und zu Putin, die ihm einst Macht verlieh, ihn nun auch in eine angespannte Lage brachte. Er wurde jedoch als Vermittler bei Friedensverhandlungen zwischen Russland und der Ukraine bekannt und könnte weiterhin eine Rolle bei politischen Entwicklungen spielen. Dies zeigt, dass, obwohl er unter Druck steht, Abramowitsch überlebensfähig bleibt, indem er seine Beziehungen und Netzwerk gezielt nutzt.
Superyachten, Luxusautos, Privatjets: Russlands Oligarchen leben in unvorstellbarem Reichtum. Und: Sie haben großen politischen Einfluss. Einer der bekanntesten ist Roman Abramowitsch. Auch, weil er fast zwei Jahrzehnte Eigentümer des Fußballclubs FC Chelsea war, einem Londoner Verein der Spitzenklasse.
Anfang der 90er Jahre nutzte Abramowitsch den wirtschaftlichen Umbruch in Russland, stieg in das Ölgeschäft ein und wurde zu einem der reichsten Männer Russlands. In dieser Folge spricht Kayhan mit Leo Ginsburg, Ressortleiter bei Business Insider und Host vom Finanzpodcast Business Class, über einen der mysteriösesten russischen Oligarchen und seine enge Verbindung zum russischen Präsidenten, Wladimir Putin.
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Macht & Millionen - eine Produktion von Business Insider Redaktion: Kayhan Özgenç, Christine van den Berg Produktion und Sound: Peer Semrau Titelmusik: Afonelli
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