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Helene Kottannerin - Die Kammerfrau, die Ungarns Krone stahl

Sep 29, 2025
Julia Burkhardt, Professorin für Geschichte des Mittelalters, beleuchtet die skandalöse Geschichte von Helene Kottannerin, die 1440 die Heilige Stephanskrone stahl. Sie diskutiert die dramatischen Vorbereitungen und die Nacht des Einbruchs in Visegrád. Die Krönung des Säuglings Ladislaus wird als politische Inszenierung betrachtet, während Helenes Memoiren Einblicke in dynastische Strategien und die Rolle nichtadeliger Frauen im 15. Jahrhundert geben. Burkhardt erklärt auch die Bedeutung des Diebstahls für Helenes Machtposition und ihre Beziehung zur Königin.
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ANECDOTE

Nächtlicher Kronenraub 1440

  • Helene Kottannerin schildert 1440, wie sie nachts die Heilige Stephanskrone aus der Schatzkammer der Burg Visegrad stahl.
  • Sie versteckte die Krone in einem dicken Polster und brachte sie per Schlitten zur Königin nach Komorn.
INSIGHT

Erzählung als politische Inszenierung

  • Helene übertreibt die Beschreibung der Krönung des Säuglings, um dessen Würdigkeit zu betonen.
  • Prof. Julia Burkhardt erklärt, dass das Heben des Kopfes einer Dreimonats-Krone unrealistisch ist und rhetorisch gemeint ist.
INSIGHT

Gewissenskonflikt Bei Der Tat

  • Helene ringt im Text weniger mit Angst um ihr Leben als mit der Sorge um ihre Seele und göttliche Prüfung.
  • Die Szene zeigt ihr Gewissenskonflikt und religiöse Selbstrechtfertigung während des Einbruchs.
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