Jigme Garne, Journalist beim Tages-Anzeiger, und Davide Greco, ehemaliger Bodybuilder, enthüllen die schockierenden Realitäten des Anabolikakonsums in der Fitnessszene. Sie diskutieren Grecos persönliche Erfahrungen und die drängenden gesundheitlichen Risiken. Woher kommt der Druck auf junge Männer, ihren Körper zu optimieren? Welche psychischen und physischen Nebenwirkungen sind zu erwarten? Zudem werden die Herausforderungen beleuchtet, die mit dem Ausstieg aus dem Anabolikakonsum einhergehen, und die Rolle von sozialen Medien bei diesem gefährlichen Trend.
Der Konsum von Anabolika in Fitnesscentern ist weit verbreitet, beeinflusst durch soziale Normen und das Streben nach Leistungssteigerung.
Das Absetzen von Anabolika bringt erhebliche physische und psychische Herausforderungen mit sich, die professionelle Unterstützung erfordern.
Deep dives
Persönliche Fitnessziele und Anabolika-Konsum
Ein Mann zeigt, wie Fitness und Doping eng miteinander verbunden sein können. Er hat über viele Jahre hinweg intensiv Kraftsport betrieben und Anabolika als Mittel zur Leistungssteigerung genutzt, um seinen Körper zu formen. Der Konsum dieser Substanzen begann schrittweise in einem sozialen Umfeld, in dem die Verwendung von Anabolika normalisiert wurde. Aus seiner Perspektive stellte sich die Frage, wie weit er seinen Körper bringen könne, um seine Fitnessziele zu erreichen.
Nebenwirkungen und Risiken des Anabolika-Konsums
Anabolika, die Testosteron ähneln, können ernsthafte gesundheitliche Folgen haben. Zu den kurzfristigen Auswirkungen gehören Stimmungsschwankungen, während langfristig Organschäden auftreten können. Trotz dieser Risiken war der Mann optimistisch und bereit, die Nebenwirkungen in Kauf zu nehmen, um seine Ziele zu erreichen. Er fühlte sich gut informiert und sah den Konsum damals nicht als bedenklich an, was das Bewusstsein für die Gefahren unterstreicht.
Ein Weg zur Rehabilitation und Ausstieg
Nach Jahren des Konsums entschied sich der Mann, mit Anabolika aufzuhören, was eine Vielzahl von physischen und psychischen Herausforderungen mit sich brachte. Der Körper musste sich nach dem abrupten Absetzen umstellen, was die Notwendigkeit einer professionellen Unterstützung verdeutlicht. Er fand Hilfe bei einem Suchtzentrum, das spezielle Programme für Anabolika-Konsumenten anbietet. Dieser Schritt zeigt nicht nur die Schwierigkeiten beim Ausstieg, sondern auch die wachsende Anerkennung für solche Hilfsangebote in der Gesellschaft.
Über 200’000 Personen in der Schweiz nutzen regelmässig Anabolika und Steroide im privaten Training. Etwa der Zürcher Davide Greco (Name wurde von der Redaktion geändert): 12 Jahre lang war er bereits Teil der Bodybuilding-Szene in einem Gym, bevor er mit Freunden begann, Anabolika zu konsumieren, um so noch intensiver zu trainieren und mehr Muskeln aufzubauen.
Nach drei Jahren wurden ihm die täglichen Spritzen und die Ernährungsdiät zu viel und er suchte sich Hilfe, um die verschiedenen Substanzen wieder abzusetzen. Denn: Anabolika und Steroide können nicht so einfach von einem auf den anderen Tag abgesetzt werden.
Was genau machen Steroide mit den Muskeln? Was für Nebenwirkungen haben diese auf die Psyche und den Körper? Und warum nimmt der Konsum immer weiter zu, obwohl die Substanzen schweizweit verboten sind? Diese Fragen beantwortet Jigme Garne in einer neuen Folge des täglichen Podcasts «Apropos». Er führte unter anderem Gespräche mit Davide Greco sowie Philipp Bruggmann, Chefarzt im Suchtzentrum Arud – gegenwärtig eine der wenigen Anlaufstellen zu Anabolika-Konsum.