Schatten über Hogwarts Legacy: Zwischen Kontroverse und Qualitätssorgen
Jan 27, 2023
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Im Podcast geht es um die Kontroversen rund um J.K. Rowling und die ethischen Fragen, die das Spiel aufwirft. Es wird diskutiert, wie die Entwickler mit sensiblen Themen umgehen und welche Auswirkungen der Boykott auf das Spiel hat. Erste Eindrücke zeigen eine detaillierte Gestaltung von Hogwarts, aber auch Bedenken zur offenen Welt und emotionalen Tiefe. Die Spielerfahrung wird hinterfragt, insbesondere die Entscheidungsfreiheit und die Komplexität der Quests. Abschließend wird das Zusammenspiel zwischen moralischen Entscheidungen und dem Gameplay thematisiert.
Die Kontroversen um J.K. Rowlings Ansichten zu Transrechten werfen Fragen über den Einfluss ihrer Äußerungen auf Hogwarts Legacy auf.
Die Qualität der Open World wird kritisch betrachtet, insbesondere ob die versprochenen Quests tatsächlich erfüllend oder repetitiv sein werden.
Das Kampfsystem bietet Spielern die Möglichkeit, verschiedene Zauber zu kombinieren und fördert eine kritische Auseinandersetzung mit ethischen Spielentscheidungen.
Deep dives
Kontroversen rund um J.K. Rowling
Die Diskussion um J.K. Rowling und ihre kontroversen Aussagen zu Transrechten stellt ein zentrales Thema dar. Rowling hat mehrfach betont, dass sie nur zwischen biologischen Geschlechtern unterscheidet, was von vielen als transphob angesehen wird. Diese Ansichten sind besonders bedeutsam, da sie nicht nur die Lebensrealität von Transpersonen berühren, sondern auch die Frage aufwerfen, wie viel Einfluss ihre Äußerungen auf Produkte wie Hogwarts Legacy haben können. Viele Unterstützer fordern einen Boykott des Spiels, während andere argumentieren, dass man die Welt von Harry Potter unabhängig von Rowlands Ansichten genießen sollte.
Persönliche Entscheidungen und Boykott
Das Thema des Boykotts von Hogwarts Legacy wird differenziert betrachtet, wobei betont wird, dass die Entscheidung jedem persönlich obliegt. Der Druck, sich entweder für oder gegen das Spiel zu entscheiden, kann stark variieren, je nachdem, wie man die Ansichten von Rowling interpretiert. Fans der Serie könnten ein starkes Bedürfnis haben, das Spiel zu spielen, um ihrer Nostalgie nachzugehen, was zugleich nicht mit einer Unterstützung der kontroversen Ansichten Rowlings gleichzusetzen sein muss. Letztlich bleibt es den Einzelnen überlassen, ob sie das Spiel unterstützen oder nicht, basierend auf ihren eigenen Werten und Gedankengängen.
Darstellung sozialer Themen im Spiel
Die Entwickler von Hogwarts Legacy haben versucht, einige der gesellschaftlichen Fragen, die mit J.K. Rowlings Aussagen verbunden sind, auch im Spiel zu thematisieren. Bei der Charaktererstellung wird den Spielern die Möglichkeit gegeben, ihre Geschlechtsidentität unabhängig von den biologischen Geschlechtern zu definieren. Auch die Darstellung von Kobolden im Spiel wird aufgegriffen, da deren historische Darstellungen in der Fantasiewelt oft antisemitische Stereotype aufweisen. Das Ziel ist, komplexe Geschichten zu erzählen, die mit den Schwierigkeiten von Unterdrückung und Identität umgehen.
Die Angst vor einer leeren Open World
Eine der größten Besorgnis besteht in der Qualität der Open World in Hogwarts Legacy. Kritiker fürchten, dass das Spiel, in dem so viel Platz geboten wird, dennoch leer und innenlos wirken könnte. Die Frage ist, ob die Vielzahl an Aktivitäten und Quests, die versprochen werden, tatsächlich erfüllend und interessant sind, oder ob sie wie in vielen anderen Open-World-Spielen zu repetitiven Sammelquests verkommen. Die Entwickler haben angedeutet, dass die Erkundung viele Möglichkeiten bieten wird, jedoch bleibt abzuwarten, ob dies auch wirklich den Erwartungen der Fans gerecht wird.
Kämpfe und Gameplay-Elemente
Das Kampfsystem von Hogwarts Legacy wird als intensiv und dynamisch beschrieben, wobei Spieler die Möglichkeit haben, verschiedene Zauber zu kombinieren und zu experimentieren. Die Steuerung könnte zunächst herausfordernd sein, aber viele Spieler fühlen sich vom aktiven Kampf deutlich angezogen. Die Verwendung von unverzeihlichen Flüchen wurde ebenfalls angeschnitten, was zu einer kritischen Auseinandersetzung mit Ethik und Entscheidungen im Spiel führt. Spieler haben das Gefühl, dass sie durch diese Mechaniken einen gewissen Freiraum in Bezug auf das gewählte Spielverhalten erhalten.
Charaktere und Story-Elemente
Hogwarts Legacy wird auch für seine Charakterentwicklung und die Interaktion mit Begleitern gelobt. Jeder der Begleiter hat eine eigene Hintergrundgeschichte, die sich potenziell auf den Verlauf des Spiels auswirken könnte. Es wird jedoch auch die Besorgnis geäußert, dass die Entscheidungen, die Spieler treffen können, nicht weitreichend genug sind, um signifikante Abzweigungen in der Handlung zu ermöglichen. Die Hoffnung bleibt, dass trotz der linearen Erzählweise genug Individuum und Tiefe in die Charaktere und deren Geschichten eingewoben ist, um ein fesselndes Erlebnis zu bieten.
Hogwarts Legacy klingt wie der wahrgewordene Harry-Potter-Fantraum: Endlich selbst die Zauberschule besuchen, als Hufflepuff die Slytherins ärgern (oder umgekehrt), und auf dem Besen oder gar auf einem Hippogreif fliegend das Umland von Hogwarts erkunden, um Ruinen und Geheimnisse zu entdecken.
Doch über dem nahenden Open-World-Rollenspiel (Hogwarts Legacy erscheint am 10. Februar 2023 für PC, PS5 und Xbox Series X/S) schweben zwei dunkle Wolken. Die eine ist die Kontroverse um die Harry-Potter-Autorin J.K. Rowling samt Boykottaufrufen.
Die zweite Wolke betrifft die inhaltliche Qualität des Spiels. Denn obwohl wir Hogwarts Legacy bereits eine Stunde lang spielen konnten, gibt es noch zu viele offene Fragen. Beispielsweise, wie sinn- und wertvoll die Open World wirklich wird. Ob die Haupthandlung mit interessanten Entscheidungen sowie Charakteren auftrumpft. Ob sich Nebenaufgaben auf Minispiele oder Abklapper-Icons beschränken. Ob das eingebaute Tierwesen-»Farmville« mehr ist als eine Dreingabe. Oder, oder, oder.
Im Podcast über Hofwarts Legacy besprechen wir beide Themen: einerseits die Diskussion um Rowling, die Boykottaufrufe und wie Avalanche Software damit umgeht, andererseits unsere qualitativen Sorgen.
Sprungmarken
Kontroverse um JK Rowling: 01:50
Spielerische Sorgen: 24:43
Dafür hat Micha Natalie von GameStar und Eleen von GamePro in den Podcast eingeladen, die Hogwarts Legacy bereits spielen konnten (Eleens Artikel findet ihr auf GamePro.de). Allerdings nur ausgewählte, kurze Abschnitte, was so kurz vor Release ungewöhnlich ist. Hat Avalanche so große Angst vor Spoilern - oder Angst davor, dass manche Bereiche des Spiels doch nicht halten können, was sich Harry-Potter-Fans erhoffen?
Natalie und Eleen erzählen aber natürlich auch, was ihnen gut gefallen hat. Das Besenfliegen etwa (vom Bremsen abgesehen), die überraschend unterhaltsamen Kämpfe oder das mit spürbar großer Detailliebe umgesetzte Hogwarts selbst. Man merkt, dass in Hogwarts Legacy viel Arbeit steckt.
Aber eben nur in den Bereichen, die wir bisher sehen konnten. Und auch dort nicht überall...