Bi, pan, flexibel - Wie Bi+ diskriminiert werden und neue Anlaufstelle in Berlin
Aug 16, 2024
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Anna Sieve, Vorstandsmitglied von BiBerlin und Expertin für Bisexualität, diskutiert die Diskriminierung, die Bi+ und pansexuelle Menschen erfahren, oft sogar innerhalb der queeren Community. Sie teilt persönliche Erlebnisse, die Isolation und Missverständnisse verdeutlichen. Ein zentrales Thema ist die Eröffnung einer spezialisierten Beratungsstelle in Berlin, die Bi+ Menschen Unterstützung und Sichtbarkeit bieten soll. Zudem hebt sie die Bedeutung von Gemeinschaftstreffen hervor, die als sichere Räume für Austausch dienen.
Bisexuelle Menschen erleben diskriminierende Vorurteile sowohl von heterosexuellen als auch von queeren Personen, die ihre Identität in Frage stellen.
In Berlin wurde eine spezielle Fachstelle für Bi+ Menschen gegründet, die Unterstützung und sichere Räume für Betroffene bereitstellt.
Deep dives
Die Herausforderungen der Bisexualität im Alltag
Bisexuelle Menschen erleben häufig Diskriminierung und Vorurteile aus verschiedenen Richtungen. Insbesondere bei Dating-Situationen treten Stereotypen auf, wie beispielsweise die Annahme, dass bisexuelle Frauen hypersexuell sind oder dass sie nur eine Phase durchleben. Solche Realität führt oft dazu, dass sie von heterosexuellen Männern sexualisiert oder von lesbischen Frauen nicht ernst genommen werden, wodurch das Gefühl der Unglaubwürdigkeit entsteht. Diese Vorurteile beeinflussen nicht nur das Selbstbild der Betroffenen, sondern erschweren auch das Kennenlernen anderer Menschen und die Anbahnung von Beziehungen.
Bi-Feindlichkeit innerhalb der queeren Community
Es gibt eine weit verbreitete Bi-Feindlichkeit, die nicht nur von heterosexuellen, sondern auch von queer-identifizierten Personen ausgeht. Bisexuelle Menschen werden häufig als unentschlossen angesehen und ihre sexuellen Orientierungen in Frage gestellt. Diese Haltung führt dazu, dass sie oft nicht ernst genommen werden und in ihren romantischen Absichten belächelt werden, was das Dating herausfordernd macht. Prominente Stimmen in der Community berichten von negativen Erfahrungen, bei denen ihre Identität und ihre emotionalen Bedürfnisse nicht anerkannt werden.
Initiativen zur Sichtbarkeit und Unterstützung von Bi+ Menschen
Aktivismus und Infrastruktur für bisexuelle Menschen sind zunehmend von Bedeutung, was sich in der Gründung von spezialisierten Beratungsstellen zeigt. In Berlin wird beispielsweise die erste Fachstelle für Bi-Plus eröffnet, die auf die spezifischen Bedürfnisse von Bi+ Personen eingeht. Diese Stellen bieten Unterstützung, schaffen sichere Räume und fördern den Austausch unter Gleichgesinnten. Dadurch wird nicht nur die Sichtbarkeit verbessert, sondern auch auf die psychosozialen Herausforderungen, denen Bi+ Menschen gegenüberstehen, aufmerksam gemacht.
"Klingt nach einer Phase!“, "Bock auf einen Dreier?“, "Dir wird ja eh niemand gerecht!“. Bi+ oder pansexuelle Menschen werden oft belächelt, übersehen oder als unentschieden bewertet – von Heterosexuellen. Aber Diskriminierung kommt auch aus der queeren Szene.