Toxische Pommes, Comedian und Autorin, bekannt für ihre gesellschaftskritischen Videos, stellt ihren Debütroman "Ein schönes Ausländerkind" vor. Sie diskutiert die Herausforderungen der Integration und Identität, besonders für Migrantenfamilien. Die Beziehung zwischen der Erzählerin und ihrem Vater wird liebevoll beleuchtet, während sie die Absurditäten des Lebens in Österreich reflektiert. Außerdem thematisiert sie die Komplexität von Migration in der Literatur und bietet Einblicke in aktuelle gesellschaftliche Herausforderungen.
Der Debütroman von Toxische Pommes thematisiert die Herausforderungen der Integration durch das Erlebnis eines Migrantenkindes, das sich von seinem Vater distanziert.
Der Podcast beleuchtet die Ungleichbehandlung von Kulturen und die Diskriminierung von Mehrsprachigkeit, die tief in der Gesellschaft verwurzelt ist.
Deep dives
Symbolik des Lamm-Covers
Das Cover des Buches zeigt ein ausgestopftes Lamm, das als zentrales Symbol dient. Die Autorin erklärt, dass das Lamm für Unschuld steht, könnte aber auch mit einer gewissen Morbidität assoziiert werden. Es hat eine doppelte Bedeutung: Einerseits als Sündenbock und andererseits als Darstellung von Lebendigkeit, da es trotz seines Todes sehr lebendig wirkt. Diese Wahl für das Cover soll Provokation hervorrufen und signalisiert die tiefere Thematik des Romans.
Perspektive der Protagonistin
Die Geschichte wird aus der Sicht einer namenlosen Protagonistin erzählt, die mit ihrer Familie aus dem ehemaligen Jugoslawien nach Österreich kommt. Der Fokus liegt besonders auf ihrer Beziehung zu ihrem Vater, der die Herausforderungen der Integration verkörpert. Durch die Augen eines Kindes werden die Absurditäten des Lebens in einem neuen Land deutlich, und die Scham gegenüber dem Vater wird thematisiert. Diese Erzählweise erlaubt einen unverfälschten Blick auf die Integration und die Komplexitäten im Zusammenleben verschiedener Kulturen.
Die Nachteile der übermäßigen Integration
Das Kind entwickelt sich zu einer überintegrativen Person, die das Bedürfnis hat, sich von ihrem Vater abzugrenzen, weil er nicht in die österreichische Gesellschaft passt. Diese Abgrenzung ist geprägt von der Scham über die kulturellen Unterschiede und die Erwartungen der Gesellschaft. Die Protagonistin fühlt sich gezwungen, im Vergleich zu ihren Klassenkameraden immer besser zu sein, um akzeptiert zu werden. Dies führt zu einem tiefen Gefühl von Ungerechtigkeit und einem inneren Konflikt zwischen den eigenen Wurzeln und dem Streben nach gesellschaftlicher Akzeptanz.
Diskriminierung und gesellschaftliche Valorisierung
Ein zentrales Thema des Buches ist die Ungleichbehandlung von Kulturen und Sprachen in der Gesellschaft. Es wird thematisiert, dass bestimmte Sprachen und Herkunft als wertvoller angesehen werden und dies sogar in der Bildung sichtbar ist. Die Autorin bringt Beispiele auf, wie die Wahrnehmung von Mehrsprachigkeit von gesellschaftlichen Normen beeinflusst wird. Diese Diskriminierung hat weitreichende Auswirkungen auf die Identität von Migrantenkindern und zeigt, wie tief verwurzelt Vorurteile selbst gegenüber der eigenen kulturellen Herkunft sind.
Die Comedian und Autorin Toxische Pommes stellt ihren Debütroman "Ein schönes Ausländerkind" vor. Das Buch ist nicht zuletzt ein liebevolles Porträt über den Vater der kindlichen Protagonistin. Vom Krieg in Jugoslawien aus seinem alten Leben gerissen, kämpft er in Österreich damit, neuerlich Fuß zu fassen. Mit Moderatorin Petra Hartlieb spricht Toxische Pommes über "gute" und "schlechte" Ausländer, Stereotype von gescheiterter Integration und doppelter Heimatlosigkeit.
Zu den Büchern:
"Ein schönes Ausländerkind" von Toxische Pommes: https://shop.falter.at/detail/9783552073968/ein-schoenes-auslaenderkind
"Unser Schwert ist Liebe. Die feministische Revolution im Iran" von Gilda Sahebi: https://shop.falter.at/detail/9783103975512/unser-schwert-ist-liebe
"Landkrank" von Nikolaj Schultz: https://shop.falter.at/detail/9783518029886/landkrank