In diesem Gespräch äußert sich Christoph Chorherr, ehemaliger Wiener Gemeinderat und Verkehrsexperte der Grünen, zur Gefährlichkeit von Autos im Straßenverkehr. Gemeinsam mit Bernhard Wiesinger vom ÖAMTC wird die Notwendigkeit von Abbiegeassistenten für Lkw thematisiert und Überlegungen zur Verantwortung des Verkehrsministers angestellt. Es wird erörtert, wie technische Lösungen und rechtliche Rahmenbedingungen zusammenwirken müssen, um die Verkehrssicherheit zu verbessern und Unfälle zu verhindern.
Die Diskussion über Abbiegeassistenten zeigt, dass Verkehrsminister Hofer möglicherweise die Öffentlichkeit über deren Verfügbarkeit getäuscht hat.
Die Forderung nach sichereren Straßen verdeutlicht den Wandel in der Verkehrspolitik hin zu einem besseren Schutz für Fußgänger und Radfahrer.
Deep dives
Technische Herausforderungen bei Abbiegeassistenten
Die Diskussion um Abbiegeassistenten für Lkw zeigt, dass Verkehrsminister Hofer die Öffentlichkeit möglicherweise in die Irre geführt hat, als er behauptete, diese Technologie sei nicht ausgereift. Vor einem Gipfel äußerte er jedoch, dass Österreich eine Vorreiterrolle bei der Einführung dieser Systeme einnehmen wolle, was im Kontrast zu seiner späteren Zurückhaltung steht. Eine Untersuchung der Journalisten ergab, dass zahlreiche Fachleute den Abbiegeassistenten begrüßten und diese bereits erprobt werden. Die Bürgerinitiative, die unter dem Eindruck eines tragischen Unfalls ins Leben gerufen wurde, sammelte in kurzer Zeit etwa 70.000 Unterschriften zur Unterstützung dieser Technologie und zeigt den großen Bedarf für Sicherheitsmaßnahmen im Straßenverkehr auf.
Sicherheitshaft und ihre Konsequenzen
Die Forderung der Regierung nach der Einführung von Sicherheitshaftanstalten in Österreich stellt einen bedeutenden tabubrech dar, da sie die Haftung von Personen ins Spiel bringt, die keiner kriminellen Handlung verdächtigt werden. Viele Juristen sehen dies als potenziellen Angriff auf den Rechtsstaat, insbesondere da ein Verfassungsänderungsprozess ins Auge gefasst wird. Während einige Politikskeptiker argumentieren, dass solche Maßnahmen zur nationalen Sicherheit beitragen könnten, befürchten andere die Schaffung von 'Guantanamos' in Österreich. Die Diskussion über diese Sicherheitsvorkehrungen veranschaulicht den Konflikt zwischen dem Schutz der Bürger und der Wahrung der individuellen Freiheiten.
Verkehrspolitik und das Vorrangprinzip
Die Verkehrspolitik erfährt einen Wandel hin zu sichereren Straßen mit einem Fokus auf die Bedürfnisse von Fußgängern und Radfahrern. Experten betonen, dass es an der Zeit sei, den öffentlichen Raum so zu gestalten, dass er für alle Verkehrsteilnehmer sicher ist, und nicht nur für Autofahrer. Diese Veränderungen stehen im Kontext einer breiten Diskussion über den möglichen Rückgang des Autoverkehrs und die Notwendigkeit, Straßen sicherer zu gestalten. Die Stimmen erforderlich, um diese Transformation voranzutreiben, kommen sowohl aus der Bevölkerung, die tragische Unfälle erlebt hat, als auch von Verkehrsexperten, die die Notwendigkeit für technische Lösungen unterstützen.
Mit dem scheidenden Verkehrsexperten der Wiener Grünen Chorherr diskutieren wir über das Auto als den großen Gefährder im Straßenverkehr. Hat Verkehrsminister Norbert Hofer (FPÖ) die Öffentlichkeit getäuscht, mit seiner Aussage, dass schützende Abbiegeassistenten für LkW noch nicht machbar sind?
Weiters zu hören: Ulrich Leth („Leben retten im toten Winkel“), FALTER-Redakteurin Eva Konzett und Bernhard Wiesinger (ÖAMTC).