

Tempo aus Migrationsdebatte & Superministerium Familie
Die Erwartungen an einen raschen Schwenk in der Migrationspolitik sind hoch - zu hoch, findet unser Gast. Das neue Familienministerium ist groß - vielleicht zu groß, meint unsere Kommentatorin. Aber zuerst setzt sich unser Host in den Koks-Zug nach Kyjiw.
Damit beschäftigt sich unser Meinungspodcast heute im Detail:
Die Nachricht, dass Friedrich Merz und Emmanuel Macron in eben jenem Zug nach Kyjiw gekokst haben sollen, hat ganz schön viel Wirbel gemacht. Und prompt sind sehr viele Faktenchecker daran gesetzt worden, zu eruieren, ob sich das wirklich so zugetragen haben kann. Vielleicht, meint Host Philipp Anft, sollte man den Internet-Usern auch einfach ein bisschen mehr zutrauen. Die sind sicher inzwischen auch ein bisschen geübt darin, russische Fake News ganz allein zu entlarven. (00:58)
Im Wahlkampf hat vor allem die Union das Migrationsthema groß aufgezogen. Nur folgerichtig gehörte es zu einer der ersten Taten der neuen Regierung und insbesondere des neuen Ministers, Grenzkontrollen in Aussicht zu stellen. Im Versuch, schnell Ordnung im Bereich der Migration zu schaffen, meint unser heutiger Gast, der Migrationsforscher Hannes Schammann, produziert die neue Regierung gerade eher Chaos. Statt auf die Grenzen sollte man eher auf die 3 Millionen Menschen blicken, die bereits im Land sind und bei deren Integration noch Luft nach oben ist. (03:30)
Unser gestriger Host Carolin Courts hat gestern über den anstehenden Abgang von Saskia Esken als Parteichefin gesagt, dass diese vielleicht einfach nicht genug Gespür hatte für ihren Posten - und hat das auch gut belegt. In unserer Community hat sich gegen diese These Widerspruch geregt: Hörerin Doris Wylezol fragt, warum Lars Klingbeil eigentlich nicht genauso beurteilt wie Saskia Esken? Klingbeil habe sich in die höchste Position in der Partei katapultiert, ohne dass jemand das hinterfragt habe. Dabei, schreibt Frau Wylezol, sei auch Klingbeil ihr "sehr sehr blass" vorgekommen.
Wenn Sie bei uns mitdiskutieren wollen, schicken sie uns gerne eine Sprachnachricht an die 0172 - 253 00 42 oder eine Mail an politikum@wdr.de. (14:04)
Bei der Ampel-Regierung war es das Wirtschaftsministerium, das den Nebentitel "Superministerium" trug und weitere Verantwortlichkeiten zugeschlagen bekam. In der jetzigen Regierung ist es das bereits vorher schon vielfältige "Familien, Frauen, Jugend und Senioren "-Ressort, das mit weiteren Anforderungen bestückt wurde - darunter nichts geringeres als die Rettung der Demokratie. Ein bisschen viel, findet Kommentatorin Lena Sterz. Sie macht sich Sorgen, dass Themen wie Gleichstellung so aus dem Fokus geraten. (15:38)
Ein aktuelles Handlungsfeld der Politik kennen viele Familien aus eigener Anschauung: Marode Turnhallen. Der Grund: Sanierungsstau. Die Kolleginnen und Kollegen von "Sport inside" haben sich das Thema näher angeschaut und festgestellt: Häufig gäbe es genug Gelder - sie zu beantragen ist nur mit hohen bürokratischen Hürden verbunden. Reinhören lohnt sich, hier geht es zur Folge. (21:29)
Und zum Schluss kann Host Philipp Anft, dem jegliche royalen Attitüden fremd sind, noch ein bisschen Gutes darin finden, dass Deutschland seit heute einen König weniger hat. (22:16)