Gabriel Roland über Aspekte von gutem Design im Kontext der Vienna Design Week
Aug 17, 2023
auto_awesome
Gabriel Roland, Direktor der Vienna Design Week mit einem Hintergrund in Textildesign, spricht über die vielfältigen Aspekte von gutem Design. Er beleuchtet die Wichtigkeit von Gemeinschaft und Open Calls im Designprozess. Außerdem diskutiert er innovative Projekte und die emotionale Dimension der Stadtgestaltung. Roland teilt, wie persönliche Kindheitserinnerungen die Designperspektiven prägen, und gibt spannende Einblicke in die Organisation des Festivals sowie die Vorfreude auf kommende Veranstaltungen.
Die intensive Planungsphase vor der Vienna Design Week ist entscheidend für den Erfolg des Festivals, erfordert enge Koordination und sorgfältige Organisation.
Gabriel Roland teilt seine frühesten Einflüsse und die Entwicklung seiner Wertschätzung für Design, geprägt durch familiäre Kunsthistoriker-Elemente.
Gutes Design umfasst heute nicht nur Ästhetik, sondern auch ökologische und soziale Verantwortung, was die Diskussion über deren Qualität komplexer macht.
Deep dives
Vorbereitung auf das Festival
Die Festivalvorbereitungen befinden sich in einer intensiven Phase, in der die Verantwortlichen umformulierte Inhalte und Bilder von Künstlern und Teilnehmern benötigen, um den endgültigen Programmablauf zu erstellen. Diese Zeit erfordert eine enge Koordination mit all den Personen, die etwas zum Festival beitragen, um sicherzustellen, dass alles rechtzeitig fertig wird. Es handelt sich hierbei nicht um hektische Aktivitäten während des Festivals selbst, sondern um eine grundlegende Planungsphase, die entscheidend für den Erfolg des Events ist. In dieser Phase müssen viele organisatorische Details beachtet werden, um sicherzustellen, dass das Festival reibungslos läuft und alle Erwartungen erfüllt werden.
Einfluss der Kindheit auf das Designverständnis
Der Gast, Roland Gabriel, erinnert sich an seine Kindheit und die frühzeitige Wertschätzung für Design, die durch familiäre Einflüsse geprägt wurde. Sein Vater als Kunsthistoriker und die besondere Interaktion mit Gegenständen in seinem Umfeld haben ihn dazu angeregt, die Bedeutung und Funktionalität von Alltagsgegenständen zu hinterfragen. Diese frühe Auseinandersetzung mit Kunst und Design hat ihn gelehrt, das Design um sich herum zu reflektieren, auch wenn er als Kind noch keine spezifische Terminologie dafür hatte. Er verdeutlicht, dass der Zugang zu Design oft erst entwickelt wird, wenn Personen begannen, die zugrunde liegenden Entscheidungen zu hinterfragen.
Die Evolution des Designbegriffs
Der Begriff Design hat sich im Laufe der Zeit gewandelt und umfasst heute weit mehr als nur die ästhetische Gestaltung von Gegenständen. Die moderne Sichtweise von Design schließt auch ökologische und soziale Aspekte mit ein, die für die Gestaltung von Produkten und Prozessen von Bedeutung sind. Die Diskussion über gutes und schlechtes Design ist komplexer geworden, da zahlreiche Faktoren berücksichtigt werden müssen, darunter Nachhaltigkeit und gesellschaftliche Verantwortung. Diese Verschiebung im Verständnis des Designs steht im Kontrast zu traditionellen Ansichten, wo häufig nur die Form und Funktion im Vordergrund standen.
Die Vienna Design Week
Die Vienna Design Week ist ein interdisziplinäres Festival, das verschiedene Aspekte des Designs erlebbar macht und auf gesellschaftliche Fragen eingeht. Es steht im Zeichen der Partizipation und der Verbindung zwischen Designern und der breiten Öffentlichkeit, was sich in offenen Ausschreibungen und interaktiven Formaten zeigt. Die Festivalzentrale wird in wechselnden Stadtteilen eingerichtet, um eine direkte Verbindung zur lokalen Gemeinschaft herzustellen und damit auch das soziale Miteinander zu fördern. Das Festival zielt darauf ab, Design als aktives Instrument für gesellschaftliche Veränderungen zu präsentieren und den Besuchern eine Plattform für neue Ideen und Dialoge zu bieten.
Emotionen in Designprozessen
Die emotionale Dimension des Designs spielt eine zentrale Rolle im Umgang mit Kunst und der Gestaltung von Produkten. Ein gutes Design schafft nicht nur funktionale Gegenstände, sondern erzeugt auch eine Beziehung zwischen den Nutzern und den Objekten. Diese Beziehung ist besonders wichtig, um Vertrauen zwischen Designern und Herstellern aufzubauen und eine gemeinsame kreative Zusammenarbeit zu fördern. Die Erfüllung emotionaler Bedürfnisse durch gutes Design kann dazu führen, dass Menschen auf ganz neue Art und Weise über ihr Umfeld und den Wert von Gegenständen nachdenken.
Zum Abschluss dieser Staffel, und vor der selbst auferlegten Pause, haben wir noch einmal ein Gespräch vom diesjährigen Kultursommer für euch: Auf der Bühne im Mühlschüttelpark hatten wir an einem sonnigen Freitag im Juli Gabriel Roland zu Gast, seines zeichens Direktor der “Vienna Design Week,” die auch dieses Jahr wieder von 22.9. bis 1.10. stattfindet. Wir haben über all die verschiedenen Aspekte von Design gesprochen - von “der Flasche bis zum Stadtraum, zur Architektur, usw…". Auch über die Lust daran, Design im Festival-Kontext “anders” denken zu können, über seinen eigenen Werdegang hin zur Leitung des Festivals, und wir gehen der Frage nach, was denn eigentlich gutes Design überhaupt ausmacht.
An dieser Stelle wollen wir uns auch noch bei Euch, den Zuhörer:innen, bedanken. Vielen lieben Dank und all the hugs, dass ihr uns so zahlreich unterstützt habt, dass ihr zu unseren Live-Events gekommen seid, und für all die Nachrichten und Kommentare, die wir von euch erhalten haben! <3
Wir freuen uns, euch diese Live-Aufnahme vom Kultursommer Wien präsentieren zu dürfen und bedanken uns bei ebendiesem, der Stadt Wien / MA7 für das Sponsoring, sowie Audiamo + und Philipp Pankraz für die technische Umsetzung.