Florian Klenk, Journalist und Chefredakteur des "Falter", erzählt von seiner Verbindung zwischen investigativem Journalismus und Kabarett. Er beleuchtet humorvoll Korruption und die Herausforderungen des modernen Journalismus. Klenk diskutiert, wie Digitalisierung die Branche verändert und die Bedeutung von Leserbindung unterstreicht. Zudem reflektiert er über persönliche Werte wie Ehrlichkeit und die Auswirkungen von Fehlinformationen auf die politische Wahrnehmung. Am Ende gibt es ein amüsantes Spiel über Vorlieben und Ängste.
Florian Klenk nutzt Kabarett, um korruptive Themen humorvoll zu präsentieren und komplexe Inhalte verständlich zu machen.
Die Zusammenarbeit mit Florian Scheuba fördert eine dynamische Darbietung, bei der Humor und Ernsthaftigkeit in kritischen Themen vereint werden.
Klenk betont die Wichtigkeit seiner Recherchen zu Korruption, die er seit über 20 Jahren durchführt, um relevante Informationen aufzubereiten.
Deep dives
Der Weg zum Kabarett
Der Gesprächspartner erzählt, wie er 2010 auf die Idee kam, korruptive Telefonprotokolle als Kabarettstück auf die Bühne zu bringen. Angesichts der BUWOG-Affäre entschied er sich, die Skandale, die er als Journalist aufdeckte, humorvoll in einer Art Vorlesung zu präsentieren. Dies führte zu einem erfolgreichen Auftritt im Audimax der Universität Wien, was als Wendepunkt in seiner Karriere wahrgenommen wird. Er beschreibt, wie die Bühne eine kraftvolle Plattform bietet, um komplexe Themen einfacher und verständlicher zu machen.
Zusammenarbeit im Kabarett
Die Dynamik zwischen ihm und seinem Kabarettpartner Florian Schäuber wird thematisiert, wobei die beiden oft aus juristischen und investigativen Akten lesen. Während der Partner die komischen Elemente einbringt, erklärt er die Zusammenhänge auf verständliche Weise. Dies ermöglicht es, kritische Themen wie Korruption und Missmanagement satirisch aufzugreifen, was beim Publikum gut ankommt. Durch Humor schaffen sie es, menschliche Emotionen zu verbinden und gleichzeitig die Ernsthaftigkeit der Themen zu wahren.
Recherche und kritische Betrachtungen
Der Gesprächspartner betont, dass das Verständnis von Korruption und deren Mechanismen ein fortlaufender Prozess ist, an dem er seit über 20 Jahren arbeitet. Er beschreibt, wie er Zugang zu verschiedenen Akten und Informationen erhält, die oft aus parlamentarischen Untersuchungsausschüssen oder von Informanten stammen. Diese umfangreiche Recherchearbeit ermöglicht es ihm, die Verflechtungen der Korruption in Österreich nachvollziehbar darzustellen. Gleichzeitig erkennt er die Herausforderungen an, stets aktuelle und relevante Informationen zu präsentieren.
Das Publikum und der Erfolg der Veranstaltungen
Die Reaktionen des Publikums während ihrer Auftritte variieren von Lachen über Erstaunen bis hin zu stiller Zustimmung, was die Botschaften verstärkt und im Gedächtnis bleibt. Er beschreibt den Wendepunkt, als sie die Veranstaltungen im Stadtsaal erfolgreich unternahmen und von der kleinen Gelegenheitsmessung zu großen ZuschauermengenWuchsen. Diese Resonanz spricht für das Bedürfnis nach verständlicher und unterhaltsamer Aufklärung über politische Vorgänge. Die Möglichkeit, das Kabarett als Plattform für kritische Reflexion zu nutzen, fasziniert sowohl die Künstler als auch das Publikum.
Der Balanceakt zwischen Journalismus und Kabarett
Der Gesprächspartner reflektiert über seine Rolle als Chefredakteur der Wochenzeitung Falter und die Herausforderungen der Zeitplanung zwischen seinen journalistischen Verpflichtungen und der Bühnenarbeit. Er betont, dass die Trennung zwischen journalistischer Arbeit und Kabarett essenziell ist, um Verdacht und Missverständnisse zu vermeiden. Die Kombination beider Rollen ermöglicht es ihm, verschiedene Zielgruppen zu erreichen und komplexe Themen ansprechend zu präsentieren. Er sieht darin eine aufregende Möglichkeit, die Öffentlichkeit zu informieren und gleichzeitig die Menschen zum Lachen zu bringen.
Florian Klenk spielt mit Florian Scheuba zur Zeit das Programm „Sag du Florian - was ist jetzt schon wieder?!“. Hauptberuflich ist er Journalist und Chefredakteur der Wiener Stadtzeitung „Falter“. In einem Besprechungszimmer der Redaktion haben wir uns getroffen. Und begonnen zu reden.
Über Akten und Untersuchungsausschüsse, Korruption und seinen Kontakt zu Politikern, Modernen Journalismus und die Komposition einer Zeitung, Macht und Verlockung. Und natürlich auch sonst über alles Mögliche.
Danach musste Florian gleich weg. Und ich war allein in einem Zimmer der Falter-Redaktion. Ich wollte gar nicht mehr gehen.
Termine:
Florian Klenk und Florian Scheuba spielen ihr Programm in ganz Österreich. Alle Termine findest du auf der Website www.florianscheuba.com
Buch und Film:
Alles zu „Der Bauer und der Bobo“ findest du auf der Website www.bauerundbobo.at
Podcast:
Klenk + Peter ist ein Falter-Podcast. Du findest ihn überall, wo’s Podcasts gibt.
Meine Termine:
Sa 10.6. Theater am Alsergrund, Wien
Mo 12.6. Hofkulturbörse Baienfurt (D)
Sa 16.9. Gruam, Wien
Mo 25.9. Kabarett Niedermair, Wien
Do 12.10. Theater am Alsergrund, Wien