

zum 2. Mal im Gespräch mit Tobias Konermann - NARM-Dozent/Supervisor, Psychotherapeut & Transformationsbegleiter
Jun 10, 2025
01:08:29
"Trauma ist nicht das Ereignis. Trauma ist die innere Anpassungsleistung, die ich als Reaktion darauf vollziehen musste – und die bis heute arbeitet & wirkt.“
In dieser Folge hatte ich zum zweiten Mal das große Vergnügen, mit Tobias Konermann zu sprechen.
Ich finde, dass Tobias es schafft, komplexe psychologische Zusammenhänge so zu erklären, dass sie Tiefe und Leichtigkeit zu gleich haben.
Wir sprechen über Trauma. Aber keine Sorge: Diese Folge ist kein Therapieseminar und kein oberflächlicher psychologischer Exkurs. Sondern ein ehrliches Gespräch über etwas, das uns alle betrifft – auch wenn wir es oft nicht merken (oder nicht merken wollen).
Denn: Der Begriff Trauma ist mittlerweile überall. Man liest davon auf Instagram, hört ihn in Führungskräftetrainings, in Teeküchen, auf Panels. Und gleichzeitig scheint es, dass er beizeiten eher zu "Marketing"-Zwecken verwendet wird und damit irgendwie "leergeräumt" ist.
Wir versuchen etwas Klarheit reinzubringen – nicht aus akademischem Selbstzweck, sondern um zu helfen, wacher, mitfühlender und handlungsfähiger zu werden.
Wir sprechen u.a über:
+ Die Unterscheidung zwischen „Big T“ und „Small T“ Trauma (in Anlehnung an Dr. Gabor Maté) – und warum letzteres so oft übersehen wird, obwohl es unser Leben maßgeblich beeinflusst. „Ich finde die brauchbarste Definition ist, dass ein Trauma ein Ereignis ist, was die innere Verarbeitungskapazität von der Person, die es erlebt, einfach übersteigt.“
+ Warum Scham das zentrale Hindernis für Heilung ist – und wie wir einen neuen Umgang mit ihr finden können. "Scham, das Gefühl „falsch“ zu sein, spielt dabei eine zentrale Rolle, da sie die Öffnung für neue, korrigierende Beziehungserfahrungen blockiert und die Isolierung aufrechterhält".
+ Den feinen Unterschied zwischen Empathie und Grenzsetzung – insbesondere in Organisationen. "Eine gesunde Abgrenzung ist dabei keine Einschränkung der Empathie, sondern eine Form der Selbstfürsorge und Integrität."
+ Wir reden auch darüber, wo der Traumabegriff an seine Grenzen stößt. Und was passiert, wenn Unternehmen „trauma-informiert“ sein wollen, aber nicht die Kultur oder die Kapazität haben, diesen Raum zu halten.
Wir sprechen hier von einem ehrlichen Umgang – und davon, wie wichtig es ist, nicht einfach Konzepte zu übernehmen, sondern die eigene Haltung zu klären und dazu gehört auch, dass Führungskräfte keinen therapeutischen Auftrag haben.
Zu guter Letzt. Ein Satz über den man nachdenken darf, wie ich finde.
Über sich selbst. Über Organisationen. Über Führung.
„Wenn wir Teile unseres Selbst verdrängen oder vermeiden, dann fangen wir definitionsgemäß an, zu projizieren und so das Außen zu instrumentalisieren.“
...viel Spaß beim Hören...
#BeyondKPI #TraumaVerstehen #PsychologischeSicherheit #TraumaInOrganisationen #EmpathieUndGrenzen #SchamVerstehen
In dieser Folge hatte ich zum zweiten Mal das große Vergnügen, mit Tobias Konermann zu sprechen.
Ich finde, dass Tobias es schafft, komplexe psychologische Zusammenhänge so zu erklären, dass sie Tiefe und Leichtigkeit zu gleich haben.
Wir sprechen über Trauma. Aber keine Sorge: Diese Folge ist kein Therapieseminar und kein oberflächlicher psychologischer Exkurs. Sondern ein ehrliches Gespräch über etwas, das uns alle betrifft – auch wenn wir es oft nicht merken (oder nicht merken wollen).
Denn: Der Begriff Trauma ist mittlerweile überall. Man liest davon auf Instagram, hört ihn in Führungskräftetrainings, in Teeküchen, auf Panels. Und gleichzeitig scheint es, dass er beizeiten eher zu "Marketing"-Zwecken verwendet wird und damit irgendwie "leergeräumt" ist.
Wir versuchen etwas Klarheit reinzubringen – nicht aus akademischem Selbstzweck, sondern um zu helfen, wacher, mitfühlender und handlungsfähiger zu werden.
Wir sprechen u.a über:
+ Die Unterscheidung zwischen „Big T“ und „Small T“ Trauma (in Anlehnung an Dr. Gabor Maté) – und warum letzteres so oft übersehen wird, obwohl es unser Leben maßgeblich beeinflusst. „Ich finde die brauchbarste Definition ist, dass ein Trauma ein Ereignis ist, was die innere Verarbeitungskapazität von der Person, die es erlebt, einfach übersteigt.“
+ Warum Scham das zentrale Hindernis für Heilung ist – und wie wir einen neuen Umgang mit ihr finden können. "Scham, das Gefühl „falsch“ zu sein, spielt dabei eine zentrale Rolle, da sie die Öffnung für neue, korrigierende Beziehungserfahrungen blockiert und die Isolierung aufrechterhält".
+ Den feinen Unterschied zwischen Empathie und Grenzsetzung – insbesondere in Organisationen. "Eine gesunde Abgrenzung ist dabei keine Einschränkung der Empathie, sondern eine Form der Selbstfürsorge und Integrität."
+ Wir reden auch darüber, wo der Traumabegriff an seine Grenzen stößt. Und was passiert, wenn Unternehmen „trauma-informiert“ sein wollen, aber nicht die Kultur oder die Kapazität haben, diesen Raum zu halten.
Wir sprechen hier von einem ehrlichen Umgang – und davon, wie wichtig es ist, nicht einfach Konzepte zu übernehmen, sondern die eigene Haltung zu klären und dazu gehört auch, dass Führungskräfte keinen therapeutischen Auftrag haben.
Zu guter Letzt. Ein Satz über den man nachdenken darf, wie ich finde.
Über sich selbst. Über Organisationen. Über Führung.
„Wenn wir Teile unseres Selbst verdrängen oder vermeiden, dann fangen wir definitionsgemäß an, zu projizieren und so das Außen zu instrumentalisieren.“
...viel Spaß beim Hören...
#BeyondKPI #TraumaVerstehen #PsychologischeSicherheit #TraumaInOrganisationen #EmpathieUndGrenzen #SchamVerstehen