#15 Die falsche Millionenerbin: Das Doppelleben der Anna Sorokin
Jul 21, 2021
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Anna Sorokin, bekannt als die falsche Millionenerbin unter dem Pseudonym Anna Delvey, hat als Betrügerin in der New Yorker High Society für Aufsehen gesorgt. Sie diskutiert ihre Machenschaften und die Illusionen, die sie über ihren luxuriösen Lebensstil aufrechterhielt. Sorokins Geschichte beleuchtet das Streben nach Ruhm und die sozialen Medien, die ihren Aufstieg begünstigten. Sie reflektiert über ihre Freundschaften und die fatalen finanziellen Krisen, die zu ihrem dramatischen Fall führten. Lügen, Manipulation und der Preis des Glamours stehen im Mittelpunkt ihrer fesselnden Erzählung.
Anna Sorokin etablierte sich in der New Yorker High Society durch gezielte soziale Kontakte und eine sorgfältig aufgebaute Online-Präsenz.
Ihr Betrug basierte auf manipulativen Lügen und gefälschten Dokumenten, die ihren vermeintlichen Reichtum legitimierten.
Die Gerichtsverhandlungen wurden zu einem Medienspektakel, in dem Anna trotz schwerer Vorwürfe weiterhin ihre manipulative Persönlichkeit zur Schau stellte.
Deep dives
Annas Aufstieg in New York
Anna Sorokin, die sich als Millionenerbin ausgab, schaffte es in die glamouröse Welt der New Yorker High Society, indem sie gezielt Kontakte knüpfte und ihre Followerzahl in sozialen Medien ausbaute. Dabei stützte sie sich auf ihren Hintergrund als Praktikantin bei einer Modezeitschrift in Paris, um sich ein Netzwerk von einflussreichen Persönlichkeiten aufzubauen. Ihr Image wurde durch das Auftauchen auf exklusiven Veranstaltungen und die Freundschaft mit wohlhabenden Kollegen gestärkt. Dieser gezielte Aufbau ihrer Persona verdeutlicht, wie sie es vermochte, den Schein eines perfekten It-Girls und das Interesse ihrer Umgebung zu nähren.
Die Kunst des Betrugs
Annas Betrugsmasche basierte auf einer Kombination aus Lügen, manipulativen Geschichten und dem Ausgeben von gefälschten Dokumenten, die ihren Reichtum und ihren Einfluss legitimieren sollten. Sie behauptete, über einen Treuhandfonds von 60 Millionen Dollar zu verfügen, was ihr ein Leben in Luxus und Zugang zu teuren Restaurants und Hotels ermöglichte. Gleichzeitig entlieh sie sich regelmäßig Geld von Freunden und Bekannten, um ihre extravagant vorgetäuschte Lebensweise zu finanzieren. Dieser dreiste Umgang mit Vertrauen und Wohlstand offenbart nicht nur Annas Cleverness, sondern auch die Leichtgläubigkeit ihres Umfelds.
Die bröckelnde Fassade
Entscheidende Wendepunkte in Annas Geschichte traten ein, als ihre Lügen zunehmend ans Licht kamen, insbesondere bei einem luxuriösen Aufenthalt in Marrakesch, wo sie ihre Freundin ungewollt in finanzielle Schwierigkeiten brachte. Rachel, eine ihrer engsten Freundinnen und mittlerweile eine erfolgreiche Fotoredakteurin, begann, Annas wahrer Identität nachzugehen, nachdem sie selbst in eine missliche Lage geraten war. Die darauf folgende Recherche über Annas Vergangenheit stellte eine Vielzahl von Ungereimtheiten fest und führte letztendlich zur Enttarnung von Annas Betrügereien. Der Druck auf Anna wuchs exponentiell, während ihre finanzielle Situation sowie das Interesse ihrer Bekannten schwanden.
Der Fall vor Gericht
Die Gerichtsverhandlungen gegen Anna Sorokin wurden zu einem Medienereignis, das das Interesse der Öffentlichkeit auf sich zog. Bei ihrem Prozess wurde sie für zahlreiche Anklagen, einschließlich schweren Diebstahls und Betrugs, schuldig gesprochen und zu einer Haftstrafe verurteilt. Trotz der ernsthaften Vorwürfe blieb Anna unbeeindruckt und inszenierte sich auch während des Prozesses, was ihre manipulative Persönlichkeit weiter signalisiert. So wurde sie einmal mehr zum Mittelpunkt der Berichterstattung, und ihre faszinierende, wenn auch schockierende Geschichte wurde weiterhin diskutiert und analysiert.
Anna nach der Haft
Nach ihrer frühen Entlassung aus dem Gefängnis versuchte Anna, ihr luxuriöses Lebensstil wiederaufzubauen und sich gleichzeitig mit ihren neuen Möglichkeiten zu arrangieren. Sie schloss Verträge mit großen Medienunternehmen, um ihre Geschichte für Dokumentationen und Serien zu verwerten, und inszenierte sich selbst auf sozialen Plattformen. Während dieser Phase stellte sie sogar weitere Projekte in Aussicht und wollte ihr Image als Unternehmerin stärken. Trotz ihrer fortwährenden Probleme mit dem Gesetz und der drohenden Abschiebung aus den USA bezeugt Annas weiterhin ungebrochenes Streben nach Ruhm und Erfolg, das die Grenzen zwischen Realität und Inszenierung vermischt.
Macht und Millionen – Der Podcast über echte Wirtschaftskrimis
„Reue ist ein nutzloses Gefühl. Ich versuche, die Dinge wieder geradezurücken und weiterzumachen“, sagt Anna Sorokin. Diese Haltung beschreibt nicht nur ihr aktuelles Leben in Abschiebehaft, sondern auch ihre Zeit in New York. Denn als sie 2016 in die amerikanische Metropole zieht, wird sie schnell unter dem Pseudonym Anna Delvey zum Teil der High Society. Sie lässt sich auf roten Teppichen in Designer-Kleidung ablichten, geht in teuren Restaurants essen und übernachtet im Luxus-Hotel 11 Howard. Diesen Lebensstil könne sie sich leisten, schließlich ist sie nach eigener Aussage eine deutsche Millionenerbin. Doch in Wirklichkeit müssen andere den Preis für Annas Lifestyle zahlen.
Erst als ihre Freundin Rachel Deloache-Williams ihr 62.000 Dollar leihen muss, wird Sorokins Umfeld misstrauisch. Deloache-Williams fängt an, zu recherchieren. Annas sorgsam aufgebaute Fassade beginnt zu bröckeln. Wer ist sie wirklich? Ein moderner Robin Hood oder eine eiskalt kalkulierende Betrügerin?
In der 15. Folge unseres True-Crime-Podcasts „Macht und Millionen“ sprechen die Journalisten Solveig Gode und Kayhan Özgenc über ein Spiel mit Identitäten, das so faszinierend ist, dass Netflix die Geschichte derzeit verfilmt. Dabei entspannt sich eine Erzählung über Sehnsucht, das eigene Schicksal und den amerikanischen Traum.
Weiterführende Artikel zur Folge:
Der spektakuläre Fall der deutschen Hochstaplerin Anna Sorokin (Business Insider, Februar 2021) https://bit.ly/3xVhH8B
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Macht und Millionen – eine Produktion von Business Insider / Redaktion: Solveig Gode und Kayhan Özgenc / Produktion: Michael Reinhardt / Sound: Jannik Werner / Titelmusik: Afonelli /