Stefan Vinzenz, ein Quantitative Researcher am Institut für strategische Kapitalmarktforschung in Wien, erklärt, wie die Spieltheorie Börsenstrategien revolutioniert. Er diskutiert, wie sich Anleger durch strategisches Denken von kurzfristigem Glücksspiel abheben können. Insbesondere beleuchtet er die psychologischen Aspekte, die das Verhalten an der Börse beeinflussen. Vinzenz gibt Kleinanlegern wertvolle Tipps, um kognitive Verzerrungen zu vermeiden und auf langfristige Investitionen zu setzen.
Die Spieltheorie bietet eine wertvolle Methode zur Analyse von Marktinteraktionen und strategischen Entscheidungen, die über schlichtes Glücksspiel hinausgehen.
Kognitive Verzerrungen, wie Verlustaversion, beeinflussen das Anlegerverhalten und können zu suboptimalen Entscheidungen an der Börse führen.
Deep dives
Einführung in die Spieltheorie
Die Spieltheorie ist eine mathematische Theorie, die sich mit Entscheidungssituationen befasst, in denen mehrere Akteure interagieren und Entscheidungen unter Unsicherheit und Konflikt treffen. Anders als beim Glücksspiel, wo der Zufall im Vordergrund steht, ist die Börse von komplexen Interaktionen zwischen verschiedenen Marktteilnehmern geprägt, die unterschiedliche Interessen verfolgen. Diese Interaktionen beeinflussen die Marktdynamik und machen die Analyse des Verhaltens der Akteure zu einem essenziellen Bestandteil der Spieltheorie. Die Modelle der Spieltheorie helfen, diese Komplexität besser zu verstehen und die strategischen Denkweisen der Investoren zu analysieren.
Unterschied zwischen Spekulation und Investieren
Die Diskussion über Spekulation und Investieren zeigt, dass kurzfristige Handelsstrategien wie Daytrading oft als Nullsummenspiele betrachtet werden, während langfristige Investitionen das Potenzial haben, Gewinne zu generieren. Kurzfristige Spekulationen führen häufig zu Verlierern und Gewinnern, während langfristige Investoren von den Erträgen der Unternehmen profitieren können. Die Spieltheorie bietet hier eine wertvolle Perspektive, indem sie Strategien unterscheidet, die auf einmaligen Entscheidungen basieren, von solchen, die iterative und langfristige Überlegungen einschließen. Dies führt zu einer differenzierten Betrachtung der Risikobereitschaft und den verschiedenen Faktoren, die das Handeln an der Börse beeinflussen.
Kognitive Verzerrungen und deren Auswirkungen
Kognitive Verzerrungen spielen eine wesentliche Rolle im Anlegerverhalten und stellen oft eine Abweichung von den Annahmen der Spieltheorie dar, die von rationalem Verhalten ausgeht. Beispiele wie der Rückschaufehler und die Verlustaversion verdeutlichen, wie Emotionen und psychologische Faktoren Entscheidungen beeinflussen können. Anleger neigen dazu, vergangene Entscheidungen überzubewerten und sich von Ängsten vor Verlusten leiten zu lassen, was ihre zukünftigen Handlungen beeinträchtigt. Das Bewusstsein für diese Verzerrungen kann Kleinanlegern helfen, bessere Entscheidungen zu treffen und das eigene Verhalten auf den Märkten zu reflektieren.
In der Finanzwelt heißt es oft, wer die Regeln der Börse durchschaut hat, kann ein Vermögen machen. Was ist da dran?
Mit der sogenannten Spieltheorie schwören viele Börsianerinnen und Anleger darauf, den Markt genauestens kennenzulernen und so viel Geld zu lukrieren. Die Theorie dazu ist, dass die Börse ein mathematisches Spiel mit strengen Regeln ist. Im Grunde sollen dabei Entscheidungen analysiert werden, wie Menschen zum Beispiel bei Konflikten an der Börse handeln. Warum die Theorie wesentlich komplexer als einfaches Gambling ist und wie Akteurinnen und Akteure sie tatsächlich anwenden, bespricht in dieser neuen Folge Stefan Vinzenz, Mitarbeiter am Institut für strategische Kapitalmarktforschung an der Wirtschaftsuniversität und Quantitative Researcher bei der ZZ Vermögensverwaltung, mit Moderator Michael Windisch.
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