Was kann man tun, damit einen die Arbeit nicht kaputt macht, Nele Groeger?
Mar 16, 2021
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Nele Groeger, Mitgründerin der Berliner Agentur "Shitshow", setzt sich für die psychische Gesundheit am Arbeitsplatz ein. Sie diskutiert, wie Unternehmen von Programmen zur Förderung des mentalen Wohlbefindens profitieren können. Groeger betont die Notwendigkeit eines offenen Arbeitsklimas, in dem Schwächen angesprochen werden dürfen. Außerdem spricht sie über die Herausforderungen der Selbstständigkeit im Gesundheitssektor und die Bedeutung von Selbstakzeptanz. Mit Leidenschaft und Engagement zeigt sie, dass psychische Gesundheit und beruflicher Erfolg Hand in Hand gehen können.
Nele Groeger betont die Bedeutung eines offenen Klimas in Unternehmen, um psychische Belastungen ansprechen und entstigmatisieren zu können.
Die Umsetzung von Programmen zur mentalen Gesundheit bringt nicht nur Schutz für die Mitarbeiter, sondern auch wirtschaftliche Vorteile für die Unternehmen mit sich.
Deep dives
Der Name Shit Show und die Mission für psychische Gesundheit
Der Name der Beratungsagentur, Shit Show, spiegelt die Mission wider, schwierige Themen wie psychische Belastungen im Arbeitskontext offenzulegen. Die Agentur bietet Beratung für Unternehmen an, wie sie ein Umfeld schaffen können, das psychische Gesundheit fördert und psychische Erkrankungen entstigmatisiert. Durch Ausstellungen und kreative Objekte, die psychische Erkrankungen symbolisieren, sensibilisieren sie für Themen wie Depressionen, Angstzustände und Burnout. Dies geschieht durch interaktive Workshops, in denen die Teilnehmer lernen, wie sie über mentale Gesundheit sprechen und ihre Mitarbeiter unterstützen können.
Die Herausforderung der Enttabuisierung am Arbeitsplatz
Das Thema psychische Gesundheit ist zunehmend weniger tabuisiert, jedoch bleibt die offene Diskussion eine Herausforderung. Viele Menschen, insbesondere in Unternehmen, haben Angst, solche Themen anzusprechen, aus Furcht vor Stigmatisierung oder negativen Konsequenzen. In den letzten Jahren haben sich jedoch immer mehr Unternehmen mit der Thematik auseinandergesetzt, oft motiviert durch steigende Krankmeldungen und dem erkannten Bedarf für geeignete Hilfsangebote. Die Agentur arbeitet daran, Ängste abzubauen und eine Kultur der Offenheit zu schaffen, indem sie Workshops und Schulungen anbieten, die sowohl Führungskräfte als auch Mitarbeiter sensibilisieren.
Der Einfluss von psychischen Erkrankungen auf die Arbeitsfähigkeit
Ein weit verbreiteter Mythos ist, dass psychische Erkrankungen zwangsläufig zu Arbeitsunfähigkeit führen müssen, obwohl die Realität anders aussieht. Viele Menschen mit Depressionen oder Angststörungen können trotz ihrer Erkrankung im Beruf leistungsfähig bleiben. Nur etwa jeder achte Betroffene wird tatsächlich arbeitsunfähig, was zeigt, dass Prävention und rechtzeitige Unterstützung entscheidend sind. Durch frühzeitige Intervention können die Betroffenen oft Hilfe erhalten und in der Arbeitswelt bleiben, was die Bedeutung der Entstigmatisierung in Unternehmen hervorhebt.
Neue Herausforderungen und zukünftige Entwicklungen
Die Agentur Shit Show strebt an, durch individuelle Beratungen und maßgeschneiderte Lösungen eine tiefere Auseinandersetzung mit den spezifischen Problemen in Unternehmen zu erreichen. Dabei ist es wichtig, die Ursachen psychischer Belastungen zu identifizieren und nachhaltig Maßnahmen zu entwickeln. Die Zeichen der Zeit zeigen, dass die mentale Gesundheit mehr Beachtung findet, während gleichzeitig die Druck- und Leistungsanforderungen in der modernen Arbeitswelt nicht zu unterschätzen sind. Zukünftige Projekte stellen sicher, dass die Mitsprache der Mitarbeiter erhöht wird, um die psychische Gesundheit als wichtiges Unternehmensziel zu etablieren.
„Ich würde mir wünschen, dass Unternehmen ein Klima schaffen, das es ermöglicht Schwächen anzusprechen,” sagt Nele Groeger in "Frisch an die Arbeit". Sie ist eine der Gründerinnen von “Shitshow”, einer Berliner Agentur für psychische Gesundheit, die Organisationen und Unternehmen berät, wie sie die mentale Gesundheit bei der Arbeit schützen können.
Im ZEIT ONLINE-Podcast “Frisch an die Arbeit” erzählt Groeger, dass nicht nur eine Frage von Freundlichkeit sei: „Es ist gut, dass der Schutz von psychischer Gesundheit für Unternehmen auch wirtschaftliche Vorteile bringt”, sagt Groeger. Viele Unternehmen hätten bereits erkannt, dass Fehlzeiten reduziert und sie selbst als Arbeitgeber attraktiver werden, wenn sie Programme zum Schutz der psychischen Gesundheit umsetzen. Auch wenn Groeger sehr froh ist, dass bei ihrer eigenen Arbeit Rücksicht auf ihre psychische Gesundheit genommen werde, könne sie sich trotzdem keinen Job vorstellen, bei dem sie mit weniger Leidenschaft und mehr Distanz bei der Sache sei. „Ich bin Millennial” sagt Groeger. “Die Idee, mich im Job zu verwirklichen, hat für mich nichts an Faszination eingebüßt.”
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