Jahresrückblick 2022 mit Christian Kroll: Das Zeitalter der Impact Startups?
Dec 29, 2022
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Christian Kroll, Gründer von Ecosia, spricht über die Bedeutung von Impact Startups und die Herausforderungen, sich im Wettbewerb durchzusetzen. Er kritisiert die inflationäre Nutzung des Begriffs "Impact Startups" und reflektiert die Gründungsgeschichte von Ecosia. Zudem wird die Dringlichkeit des Klimaschutzes betont, insbesondere bei der Verantwortung von Individuen versus großen Akteuren. Kroll thematisiert auch die Chancen für junge Gründer im Climate-Tech-Sektor sowie die Notwendigkeit einer ethischen Orientierung beim Umgang mit nachhaltigen Entscheidungen.
Der inflationäre Gebrauch des Begriffs 'Impact Startups' verwischt die Sichtbarkeit echter Unternehmen, die gesellschaftliche Probleme aktiv angehen.
Christian Kroll gründete Ecosia, um durch ein nachhaltiges Geschäftsmodell über 160 Millionen Bäume zu pflanzen und somit klimatische Herausforderungen zu bekämpfen.
Der World Fund investiert 350 Millionen Euro in Climate Tech-Startups, die durch innovative Lösungen substanzielle CO2-Einsparungen erzielen.
Deep dives
Definition von Impact-Startups
Der Begriff 'Impact-Startups' wird zunehmend inflationär verwendet, was dazu führt, dass viele Unternehmen fälschlicherweise diesen Titel für sich beanspruchen. Laut Christian Kroll bedeutet ein echtes Impact-Startup, dass es sich aktiv um die Lösung wichtiger gesellschaftlicher Probleme bemüht, anstatt lediglich allgemeinere Herausforderungen zu adressieren. Er gibt an, dass Unternehmen wie Gorillas, die primär wirtschaftliche Probleme lösen, nicht unter die Definition eines Impact-Startups fallen sollten. Dies führt dazu, dass echte Impact-Startups im Dschungel der weicheren Definitionen nicht ausreichend sichtbar sind.
Ecosia und seine Gründungsgeschichte
Christian Kroll gründete Ecosia, um die drängenden Probleme der Klimakrise und globalen Ungerechtigkeit anzugehen, die ihm während seiner Reisen bewusst wurden. Nach dem Studium und einem Aufenthalt in Nepal erkannte er die Notwendigkeit, ein Unternehmen zu schaffen, das nachhaltig wirkt. Ecosia nutzt ein Suchmaschinenmodell, um Einnahmen zu generieren, die anschließend in Aufforstungsprojekte fließen, und pflanzte seither über 160 Millionen Bäume. Diese Vorgehensweise zeigt, dass wirtschaftlicher Erfolg und sozialer Einfluss Hand in Hand gehen können.
Der World Fund und Impact-Investitionen
Der World Fund, an dem Kroll beteiligt ist, zielt darauf ab, 350 Millionen Euro in vielversprechende Climate Tech-Startups zu investieren, die echte Lösungen zur Bekämpfung der Klimakrise bieten. Die Investoren des Fonds betrachten Unternehmen mit substanziellem CO2-Einsparpotenzial und legen strenge Kriterien an, um Greenwashing zu vermeiden. Die ersten Investitionen des Fonds umfassen Unternehmen wie TreeCard, die eine umweltfreundliche Debitkarte anbieten, und Planet A Foods, die nachhaltige Produkte entwickeln. Damit möchte der World Fund einen entscheidenden Beitrag zur Transformation der Wirtschaft in Richtung Nachhaltigkeit leisten.
Anreize für Gründer und nachhaltige Geschäftsmodelle
Kroll betont die Wichtigkeit, dass Gründer nicht nur nach kurzfristigem Erfolg streben, sondern sich mit nachhaltigen Geschäftsmodellen identifizieren, die echten gesellschaftlichen Nutzen bieten. Er ermutigt Unternehmer, sich Herausforderungen und Lösungen aus einem Klima- und Umweltschutzblickwinkel zu nähern. Regulatorische Anreize, wie starke CO2-Preise, seien erforderlich, um diese Entwicklung zu fördern und den Fokus von einem minimalen auf einen maximalen Einfluss zu verlagern. Diese Denkweise könnte neue Geschäftsmodelle und Innovationsansätze hervorbringen, die sowohl wirtschaftlich als auch ökologisch sinnvoll sind.
Ausblick auf die Zukunft und gesellschaftliche Verantwortung
Kroll blickt optimistisch in die Zukunft und sieht eine wachsende Anzahl von Gründern, die sich leidenschaftlich dem Thema Klimaschutz widmen. Er ruft dazu auf, dass Menschen sich aktiv fragen, wie sie die Klimakrise adressieren können, anstatt nur minimale Maßnahmen zu ergreifen. Dabei spielt die Verantwortung jedes Einzelnen eine Rolle, die über den eigenen CO2-Fußabdruck hinausgeht und aktive Beiträge zum Umweltschutz umfasst. Kroll ist der Überzeugung, dass die Kombination aus unternehmerischem Geist und dem Streben nach positiven Veränderungen entscheidend für die Bewältigung der globalen Herausforderungen ist.
In dieser Sonderfolge bei Startup Insider dreht sich alles um Impact Startups. Dazu spricht Nina Weidenauer mit Christian Kroll, Gründer und Geschäftsführer von Ecosia. Gehen Impact Startups in der Masse unter oder schaffen sie es, sich gegen die Konkurrenz durchzusetzen?
Neben einem allgemeinen Jahresrückblick geht es in der Folge u.a. um:
Inflationäre Nutzung des Begriffs “Impact Startups”
Entstehungsgeschichte von Ecosia und Christians Involvierung am World Fund
Machen wir zu viele Kompromisse? Einordnung der Ergebnisse des UN-Weltnaturgipfels & Emissionshandel der EU
Vor- und Nachteile der Carbon Footprint Apps
Wünsche und Erwartungen an 2023
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