Rolf Dieter Brinkmann: Provokateur und Wahrnehmungskünstler
Auch 2025 ist voller literarischer Jubiläen. Einer sticht besonders hervor: Rolf Dieter Brinkmann (* 16. April 1940 in Vechta; † 23. April 1975 in London).
Das Enfant terrible der deutschen Literatur, starb vor 50 Jahren. Trotz seines frühen Todes mit nur 35 Jahren prägte er als Lyriker und Romanautor die Literatur der zweiten Hälfte des 20. Jahrhunderts nachhaltig.
Einflüsse, Werk und Wirkung
Im „lesenswert Magazin" spricht SWR Kultur Literatur Redaktionsleiter Frank Hertweck über Brinkmanns Romane. Sie orientierten sich am französischen Nouveau Roman, seine Lyrik an der amerikanischen Beat-Generation. Er integrierte Popkultur und Alltagsbeobachtungen, war ein „Berserker der Wahrnehmung“ und verwandelte seine Eindrücke in poetische Sprache.
Trotz umstrittener Persönlichkeit bleibt sein Werk, etwa der Gedichtband „Westwärts 1 & 2“, bis heute stilbildend und inspirierend. Hertweck stellt eine Neuerscheinung von Brinkmann vor, der Dielmann Verlag hat ein Faksimile herausgebracht.
Literatur als Befreiung
Brinkmanns Literatur befreit Sprache von gesellschaftlichen Klischees und regt zu neuer Wahrnehmung an. Für Einsteiger empfiehlt sich der Band „Künstliches Licht. Lyrik und Prosa“, Reclam Verlag. Seine Texte wirken wie eine bewusstseinserweiternde Droge – einmal gelesen, macht Brinkmann süchtig.