In dieser Folge dreht sich alles um die Unsicherheiten der Wahlprognosen in den USA. Werden Umfragen der Realität gerecht oder sind sie fehleranfällig? Barack Obamas Eingreifen in den Wahlkampf sorgt for Aufregung, während die Dynamik zwischen schwarzen Wählern und Kamala Harris analysiert wird. Zudem wird die Bedeutung der Wählerregistrierung beleuchtet und die interne Spannung innerhalb der Demokratischen Partei thematisiert. Die Diskussion über die Historie der Wahlprognosen rundet das Ganze ab.
Die Unsicherheit in den Wahlen resultiert aus widersprüchlichen Umfragen, die das enge Rennen zwischen Kamala Harris und Donald Trump verdeutlichen.
Barack Obamas aktive Unterstützung für Kamala Harris konfrontiert sie mit einer paternalistischen Rhetorik, die Wähler möglicherweise abschrecken könnte.
Die Komplexität der Wählerregistrierung in den USA stellt eine Hürde dar, besonders für unterrepräsentierte Gruppen, die mehr Unterstützung benötigen.
Deep dives
Nervosität vor den Wahlen
Das politische Klima in Washington ist angespannt und von Nervosität geprägt, insbesondere bei den Demokraten, die sich Sorgen über die Möglichkeit eines erneuten Wahlsiegs von Donald Trump machen. Trotz einer anhaltenden Euphorie innerhalb der eigenen Reihen ist die Realität stark von Unsicherheiten geprägt, da die Umfragen ein enges Rennen vorhersagen. Die Möglichkeit, dass sowohl der Senat als auch das Repräsentantenhaus in die Hände der Republikaner gelangen, verstärkt die Ängste der Demokraten über die Konsequenzen einer weiteren Trump-Regierung. Diese besorgniserregenden Szenarien bringen auch die deutsche Regierung dazu, ihre Beziehungen zum Trump-Lager zu überdenken und intensivere Kontakte zu knüpfen als bei der vorherigen Wahl, um besser vorbereitet zu sein.
Umfragen und ihre Bedeutung
In der Zeit vor den Wahlen herrscht eine regelrechte Umfragehysterie in den USA, die sowohl von Medien als auch von politischen Akteuren geschürt wird. Täglich erscheinen neue Daten und Trends, die jedoch oft widersprüchlich sind und zu Verwirrung führen, da viele Menschen im Land Schwierigkeiten haben, die Relevanz dieser Umfragen zu bewerten. Ein Thema ist das sogenannte 'October Surprise', bei dem ein unerwartetes Ereignis im letzten Monat vor der Wahl den Ausgang beeinflussen könnte. Diese Unsicherheit trägt zur Nervosität bei, die sowohl die Wähler als auch die Kandidaten betrifft, da sie sich den tatsächlichen Wählerabsichten oft nicht klar entnehmen lassen.
Barack Obamas Wahlkampf-Rolle
Barack Obama hat sich während der Wahlkampfphase aktiv engagiert, um Kamala Harris zu unterstützen, insbesondere in Bezug auf die Herausforderungen, mit denen afroamerikanische Männer konfrontiert sind. Er thematisierte in seinen Auftritten die Vorurteile, die Wähler möglicherweise gegenüber einer weiblichen Präsidentschaftskandidatin haben, und ermutigte diese Gruppe, ihre Vorstellungen zu hinterfragen. Seine direkte Ansprache erregte jedoch einige Kritik, da sie als paternalistisch wahrgenommen werden könnte und möglicherweise nicht förderlich für Harris' Kampagne ist. Die Debatte um Obamas Rhetorik könnte dazu führen, dass ein Aufschrei von Wählern folgte, die sich durch seine Aussagen beleidigt fühlen und sich von der demokratischen Botschaft distanzieren.
Wahlrecht und Wahlbeteiligung
Das amerikanische Wahlrecht belastet viele Wähler, da sich jeder Wähler selbstständig registrieren muss, was häufig eine Hürde darstellt. Die Komplexität der Registrierung variiert je nach Bundesstaat, was eine Herausforderung für viele Bürger darstellt, insbesondere für unterrepräsentierte Gruppen. Der Wahltermin ist auf den Dienstag nach dem ersten Montag im November festgelegt, was historisch bedingt ist, um landwirtschaftlichen Bedürfnissen Rechnung zu tragen. Neben der Präsidentschaftswahl sind auch alle Sitze im Repräsentantenhaus und ein Drittel des Senats zur Wahl, was die Bedeutung dieser Wahl für die politische Landschaft der USA unterstreicht.
Kampagnenstrategien der Parteien
Kamala Harris verfolgt eine aggressive Kampagnenstrategie, die darauf abzielt, Wähler in entscheidenden Bundesstaaten zu mobilisieren, während die Trump-Kampagne weniger organisiert erscheint. Harris setzt stark auf persönliche Ansprache und engagierte Helfer, die noch unentschlossene Wähler animieren sollen, zur Wahl zu gehen. Im Gegensatz dazu zeigt sich die Trump-Kampagne durch rivalisierende Interessengruppen geprägt, die sich auf unterschiedliche Themen konzentrieren, was ihre Strategie unberechenbar macht. Beide Kandidaten müssen intensiv arbeiten, um sicherzustellen, dass ihre jeweiligen Wählergruppen mobilisiert werden, da die Wahl nach wie vor extrem knapp ist.
In diesen letzten Wochen des Wahlkampfs werden in den USA fast täglich neue Umfragen veröffentlicht, unterschiedliche Wählergruppen analysiert, einzelne Prozentpunkte in einzelnen Battleground-States diskutiert. Und am Ende bleibt das Rennen zwischen Kamala Harris und Donald Trump so knapp, dass vielfach Ratlosigkeit zurückbleibt und die Erkenntnis: Eine Vorhersage ist gerade kaum zu treffen.
Hat der Historiker Allan Lichtman, der als Prophet der Präsidentschaftswahlen gilt, einen Punkt, wenn er sagt, er schaue für seine Vorhersage nicht auf Umfragen? Im US-Podcast diskutieren wir über die Umfragen, wie fehleranfällig sie sind und wie die Kampagnen von Harris und Trump darauf reagieren.
Außerdem: Barack Obama ist in den Wahlkampf eingestiegen und hat deutliche Worte an schwarze Männer gerichtet, die sich schwertun, für Harris zu stimmen. Hilft es Harris, oder schadet ihr diese Obama-Lektion?
Im get-out: „Language of Democracy“, ein Projekt von ZEIT Sprachen, in dem sich Menschen vernetzen können, um auf Englisch über die US-Wahl zu diskutieren. Zur Anmeldung hier entlang. Dazu Buchempfehlungen von Anne Tyler.
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