„Müssen Zuwanderung begrenzen“ - Psychologen Deli und Mansour über Migrationsdebatte
Feb 3, 2025
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Musa Deli, Leiter des Kölner Gesundheitszentrums für Migrantinnen und Migranten, und Ahmad Mansour, Psychologe und Radikalisierungsbekämpfer, beleuchten die aktuellen Herausforderungen in der Migrationsdebatte. Sie diskutieren die psychischen Belastungen von Migranten und die unzureichende Unterstützung, die sie erfahren. Besonders das Scheitern der Politik wird kritisch betrachtet, während die Sprecher dringende Reformen in der Asylpolitik fordern. Der Einfluss der AfD auf die gesellschaftliche Wahrnehmung von Zuwanderern wird ebenfalls thematisiert.
Die Migrationsdebatte in Deutschland beeinflusst die politische Agenda erheblich und verstärkt die Verunsicherung von langjährigen Migranten in ihrer Integration.
Die psychische Belastung von Flüchtlingen bleibt weitgehend unbehandelt, was ihre Integration und ihr Wohlbefinden durch ein mangelhafteres Gesundheitssystem gefährdet.
Deep dives
Migration als zentrales Wahlkampfthema
Die Migrationsdebatte dominiert den aktuellen Wahlkampf in Deutschland und fordert die politische Agenda erheblich heraus. Viele Menschen, die bereits seit Jahren in Deutschland leben, fühlen sich durch die wieder aufkeimende Diskussion über Abschottung und Remigration verunsichert und in ihrer Integration gefährdet. Experten warnen, dass eine derartige Fokussierung auf Migration vor dem Hintergrund der Notwendigkeit einer breiteren politischen Diskussion nicht nur problematisch ist, sondern auch qualifizierte Arbeitskräfte abschrecken könnte. Unter diesen Umständen könnte die Ausgangslage für die Bundestagswahl entscheidend beeinflusst werden, wenn das Thema Migration weiterhin die öffentliche Wahrnehmung dominiert und andere wesentliche Herausforderungen in den Hintergrund gedrängt werden.
Psychische Gesundheit von Migranten und Flüchtlingen
Die psychische Belastung von Migranten, insbesondere Flüchtlingen, wird als gravierendes Problem wahrgenommen, das in der politischen Debatte oft nicht ausreichend behandelt wird. Nur etwa 3-4 % der psychisch belasteten Flüchtlinge erhalten die nötige therapeutische Unterstützung, während der Großteil mit ihren Problemen allein gelassen wird. Diese Situation wird durch die Komplexität des deutschen Gesundheitssystems und die langen Wartezeiten für die Therapie verschärft. Die Unfähigkeit, adäquate Hilfe zu bieten, wird als eine ernsthafte Bedrohung für die Integration und das Wohlbefinden von Migranten gesehen, die sich in einem konstanten Zustand von Unsicherheit befinden.
Allgemeine gesellschaftliche Herausforderungen und notwendige Lösungen
Die gegenwärtige politische Atmosphäre wird als unzureichend wahrgenommen, um die Herausforderungen im Bereich Migration und Integration zu bewältigen, mit einem akuten Mangel an Ressourcen und Unterstützung. Expert:innen kritisieren, dass strukturelle Probleme nicht angegangen werden, während stattdessen die Aufmerksamkeit auf alarmistische Diskussionen über Kriminalität und Sicherheit gelegt wird. Für eine erfolgreiche Integration wird eine interkulturelle Öffnung und eine bessere Ressourcenverteilung gefordert, um Migranten die Möglichkeit zu geben, sich in die Gesellschaft einzugliedern. Die Notwendigkeit eines Paradigmenwechsels wird als entscheidend angesehen, um den gesellschaftlichen Zusammenhalt zu fördern und die Herausforderungen besser zu bewältigen.
Musa Deli und Ahmad Mansour, beide Psychologen, der eine Leiter des Kölner Gesundheitszentrums für Migrantinnen und Migranten, der andere Kämpfer gegen Radikalisierung, erzählen uns von ihrer täglichen Arbeit und ihrem Blick auf die überhitzte Migrationsdebatte. Es gehe nicht nur um die Forderung nach einer Asylwende, sondern auch um politisches Scheitern, Angela Merkels Fehleinschätzung und die Fehler in unserem Systerm.