Eine Hausärztin vom Land und ein Orthopäde mit Privatpraxis mitten in München – eigentlich sollten sie doch an völlig verschiedenen Ecken in der Gesundheitsversorgung stehen.
Doch die beiden trennt gar nicht so viel!
In diesem Gespräch von „5 Minus – Das Gesundheitssystem verfehlt das Klassenziel“ hört ihr Dr. Laura Dalhaus und Prof. Dr. Philip Schoettle.
Philip hat die Systemmedizin verlassen, weil er nicht mehr die Medizin machen konnte, die er wollte und seinem Anspruch nicht mehr gerecht wurde.
Die Schlagzahl bei Behandlungen ist extrem hoch, gleichzeitig ist man gedeckelt. Durch die Überanstrengung fängt man an, Dinge zu übersehen und falsche Entscheidungen zu treffen.
Die beiden sprechen darüber, dass in Deutschland zu viel operiert wird. Das hat unterschiedlichste Gründe. OP-Kosten setzen sich aus verschiedenen Faktoren zusammen: Anästhesie, Klinik, Pflegepersonal, Strom und die Operationsleistung.
Dazu kommen in der Orthopädie die Implantate, und die werden immer teurer – Pharma halt!
Die systemmedizinische Leistung ist umsatzsteuerfrei, Implantate allerdings umsatzsteuerpflichtig, das kann schon ein Grund dafür sein, warum OPs so gerne gesehen werden.
Auch der Anspruch von Patient:innen hat sich in den letzten Jahren verändert, sie geben das Gefühl von „all-in“. In anderen Ländern ist die Grundsicherung anders geregelt, da werden Patient:innen mit unverschuldeten Krankheiten und Unfällen behandelt, alles, was sie extra wollen, ist eigene Verantwortung.
Zurück zur Orthopädie: Die konservative Orthopädie ist fast verschwunden, in der Kassenmedizin ist sie kaum abgebildet. In der GOÄ, also der Privatmedizin wird noch konservativer behandelt.
Laura erzählt davon, dass sie die Zusatzbezeichnung manuelle Medizin gemacht hat und bei der Prüfung einer Patientin durch 3 Stunden Behandlung helfen konnte, wieder 100% Range of Motion herzustellen. Diese Behandlung kann sich allerdings keiner leisten, da würde man vielleicht 14€ für bekommen!
Prävention ist übrigens immer günstiger als die Behandlung von Krankheiten. Deswegen setzt sich Philip auch mit Longevity Medizin auseinander. In Deutschland machen wir nämlich zurzeit Prävention nach dem Gießkannen-Prinzip.
Und wie steht Philip zur neuen GOÄ? Bei Laura spielt die im Alltag nämlich eine untergeordnete Rolle. Philip hoffte auf eine Inflationsbereinigung, die gab es nicht so wirklich. Die Radiologie hat es aber hart getroffen.
Das hängt aber auch damit zusammen, dass KI in diesen Bereichen bald Einzug erhalten wird.
Wir merken: Soweit die beiden auch auseinander sind, so sehr leiden sie unter der Situation des Gesundheitssystems! Und da hilft auch kein Herr Spahn, der erzählt, dass er immer sofort einen MRT-Termin bekomme – vielleicht ist die Politik einfach zu weit weg von der Realität!
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