
Markt und Mittelstand: Der Podcast So gehen Manager besser mit Stress und Extremsituationen um
Wie führt man ein Team, wenn Sekunden über Leben und Tod entscheiden? Sebastian Casu hat als Chefarzt die Zentrale Notaufnahme der Asklepios Klinik Hamburg-Wandsbek geleitet und weiß, was es heißt, unter maximalem Druck zu handeln. Heute ist er Chief Medical Officer beim KI-Start-up Elea und Coach für Führungskräfte – mit einem klaren Ziel: Prinzipien aus der Notfallmedizin für die Unternehmenswelt nutzbar zu machen.
Im Gespräch mit Thorsten Giersch erklärt Casu, warum es in Extremsituationen entscheidend ist, psychologische Sicherheit zu schaffen. Nur wenn Teammitglieder ihre Meinung äußern, Fehler zugeben und Bedenken offen ansprechen können, entsteht das Vertrauen, das Höchstleistungen möglich macht. „Ich stehe hinter Euch“ – dieser Satz sei für jede Führungskraft zentral.
Casu spricht über die Kunst der Entscheidungsfindung: Wann ist schnelles Handeln gefragt, wann lohnt es sich zu bremsen? Sein provokanter Leitsatz lautet: „Besser eine falsche Entscheidung als gar keine.“ Denn Untätigkeit überlässt die Kontrolle der Situation – mit oft fatalen Folgen.
Ein weiteres Thema: Checklisten. In der Notfallmedizin unverzichtbar, weil sie Komplexität reduzieren und trotz Unsicherheit Handlungsspielräume eröffnen. Casu zeigt, wie Unternehmen von dieser Methodik lernen können.
Auch die Rolle der Führungskraft beleuchtet er kritisch. Wer führen will, muss frei sein von operativer Arbeit. Kommunikation, Koordination und klare Entscheidungen – das sind die Kernaufgaben, ob im Schockraum oder im Vorstand.
Darüber hinaus geht es um die Unterschiede zwischen Lob und Wertschätzung, den Einfluss von Bauchgefühl, die Bedeutung direkter Kommunikation und die Kunst effektiver Meetings. Casus Botschaft: Führung unter Druck lässt sich trainieren – und die Methoden aus der Medizin können Unternehmen helfen, in Krisen nicht nur zu bestehen, sondern gestärkt hervorzugehen.
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