Karin Wenger, SRF-Journalistin und Undercover-Ermittlerin, reflektiert über die Herausforderungen in der Sicherheitsbranche. Sie beschreibt die unzureichende Ausbildung und gefährlichen Situationen für Sicherheitskräfte, die oft unvorbereitet in den Dienst geschickt werden. Im Parkhaus Urania werden alltägliche Interaktionen mit luxuriösen Autos und die Wahrnehmung von Sicherheitsmitarbeitern thematisiert. Durch ihre Recherchen wird auf Missstände wie Lohnverfehlungen und Druck auf die Branche aufmerksam gemacht.
In der Sicherheitsbranche mangelt es an ausreichender Ausbildung, was potenziell riskante Situationen für unzureichend geschulte Mitarbeiter und die Öffentlichkeit schafft.
Niedrige Löhne und unsichere Arbeitsbedingungen zwingen Sicherheitsmitarbeiter oft dazu, mehrere Jobs zu haben, was ihre Gesundheit und Sicherheit beeinträchtigt.
Deep dives
Mangelnde Ausbildung in der Sicherheitsbranche
In der Sicherheitsbranche ist es verbreitet, dass Angestellte ohne ausreichende Ausbildung eingestellt werden. Viele Sicherheitsmitarbeiter, wie Maria, berichten darüber, dass sie seit Jahren keine formale Weiterbildung erhalten haben, was zu gefährlichen Situationen führen kann, insbesondere wenn sie bewaffnet arbeiten. Maria betont, dass es ihre Verantwortung ist, selbst Schulungen zu suchen, anstatt dass die Sicherheitsfirmen diese bereitstellen. Diese Missstände werfen Fragen bezüglich der Sicherheit auf, da unzureichend geschulte Mitarbeiter Aufgaben übernehmen, die potenziell riskant sind.
Die Herausforderungen bei der Jobvermittlung
Es wird aufgezeigt, wie einfach es ist, in der Sicherheitsbranche einen Job zu bekommen, oft ohne vorherige Qualifikationen oder tiefgehende Interviews. Karin berichtet, dass sie bei einem Bewerbungsgespräch keine Fragen zu ihrer Vorgeschichte oder Qualifikationen gestellt bekam und trotzdem umgehend angestellt wurde. Diese laxen Einstellungsverfahren sind symptomatisch für viele Sicherheitsunternehmen, die dringend Arbeitskräfte suchen und dabei oft die benötigten Standards vernachlässigen. Dadurch wird deutlich, dass die Branche nicht nur unter einem Mangel an qualifizierten Mitarbeitern leidet, sondern auch, dass die Sicherheit der Öffentlichkeit gefährdet sein kann.
Schlechte Arbeitsbedingungen und Bezahlung
Die angestellten Sicherheitsmitarbeiter kämpfen oft mit niedrigen Löhnen und unsicheren Arbeitsbedingungen, was dazu führt, dass viele von ihnen mehrere Jobs benötigen, um über die Runden zu kommen. Maria schildert, dass sie in der Vergangenheit bei Krankheit oder Abwesenheit umgehende finanzielle Einbußen hinnehmen musste, was die Sorge um die eigene Gesundheit in den Hintergrund drängt. Oft gibt es keinen klaren Schutz für die Mitarbeiter, was zu einem Gefühl der Unsicherheit führt, insbesondere in krisenhaften Situationen. Diese Erfahrungen sind nicht nur frustrierend, sondern unterstreichen auch die Notwendigkeit einer grundlegenden Reform der Branche.
Die Schattenseiten der Sicherheitsdienstleistungen
Karin und ihre Kollegin führen eine ausführliche Recherche durch, die die schockierenden Praktiken vieler Sicherheitsunternehmen aufdeckt. Ein häufiges Problem ist die unzureichende Kontrolle und Durchsetzung von Mindeststandards und Ausstattungen, wobei viele Unternehmen kritische Auflagen ignorieren. Berichte zeigen, dass in den meisten kontrollierten Betrieben Lohnverstöße festgestellt wurden und dass die Branche insgesamt oft unzureichend geregelt ist. Diese Missstände bedrohen nicht nur das Wohlergehen der Angestellten, sondern auch die Sicherheit der gesamten Bevölkerung.
Gewalt und Unsicherheit sind Alltag für viele Sicherheitsleute wie Maria*. Die langjährige Wachfrau erzählt, wie Securities teilweise unvorbereitet und ohne Ausrüstung losgeschickt würden. Journalistin Karin Wenger steht derweil der erste Undercover-Einsatz bevor.
Karin Wenger und Maj-Britt Horlacher von SRF Investigativ wollen sich von der wachsenden Branche ein Bild machen und angeblichen Missständen nachgehen. Die Sicherheitsbranche hat mit Lohnverfehlungen, Dumping und Wildwuchs zu kämpfen – dies kann man Berichten von Experten, Insiderinnen und Kontrollbehörden über private Sicherheitsfirmen in der Schweiz entnehmen.
Die Serie dokumentiert eine monatelange und teils verdeckte Recherche. Zum Schutz von Personen wurden einige Original-Töne nachgesprochen oder verändert. Wir weisen an den entsprechenden Stellen darauf hin.
*Name geändert
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Abonniert den Podcast «News Plus Hintergründe», um keine Folge zu verpassen. Eure Inputs und Fragen gern an investigativ@srf.ch
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(00:00) Sicherheitsfrau Maria*
(01:20) Intro
(02:55) Ein Job im Parkhaus Urania in Zürich
(04:07) SRF-Journalistin Karin Wenger bereitet sich vor
(09:09) Einsatz im Parkhaus: Leuchtwesten, Funk und Porsches
(16:35) Konfrontation der zuständigen Sicherheitsfirma
(18:22) Maria* über Missstände in der Sicherheitsbranche
(25:40) Pako-Bericht: Verstösse gegen Lohnbestimmungen
(28:34) Treffen mit VSSU-Direktor Pascal Cattilaz
(32:57) Ausblick auf Folge 3 & Impressum
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In dieser Folge im Interview zu hören:
- Maria*, langjährige Sicherheitsangestellte (Name geändert)
- Pascal Cattilaz, Direktor VSSU (Verband Schweizerischer Sicherheitsdienstleistungsunternehmer)
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Team:
- Host: Raphaël Günther
- Recherche: Karin Wenger und Maj-Britt Horlacher
- Produktion: Céline Raval und Nina Blaser
- Titelmusik und Sounddesign: Thomas Baumgartner
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Das ist «News Plus Hintergründe»: Aufwändig recherchierte Geschichten, die in der Schweiz zu reden geben. Investigativjournalismus und Deep Dives, vom Wirtschaftskrimi bis zum Politthriller.
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